Land will in Nachtragshaushalt mehr Stellen für Amtstierärzte schaffen
STUTTGART (kab) - Die
Zahl der Amtstierärzte im Land soll deutlich steigen. Durch einen Nachtragshaushalt im dritten oder vierten Quartal dieses
Jahres sollen die Veterinärämter der Landkreise weitere Stellen bekommen. Entsprechende Pläne bestätigte der CDU-Abgeordnete Patrick Rapp (Foto: Kd Busch) der „Schwäbischen Zeitung“. „Diese Überlegungen gibt es“, sagte der Verbraucherschutzexperte.
Im Doppelhaushalt 2018/2019 hat die grün-schwarze Koalition zehn neue Stellen für die Veterinärämter geschaffen. Der Verbandschef der Amtstierärzte Thomas Pfisterer hatte dies als „Tropfen auf den heißen Stein“bezeichnet.
Seine Fraktion habe damals schon auf deutlich mehr Stellen gedrängt, sagt CDU-Mann Rapp. „Man braucht im Sinne des Verbraucherschutzes und des Tierwohls deutlich mehr Stellen.“Wie viele es sein sollen, lässt er dabei offen.
Etwas verhaltener äußerst sich Thekla Walker von der Grünen-Fraktion: „Als tierschutzpolitische Sprecherin setze ich mich dafür ein, dass im Falle eines Nachtragshaushalts sehr genau geprüft wird, ob nachjustiert werden muss.“Amtstierarztvorsitzender Pfisterer kämpft schon lange gegen die Personalnot in den Veterinärämtern. Nutztierhalter würden derzeit nur etwa alle 16 Jahre überprüft. „Die Folge ist, dass zum Beispiel tierschutzrechtliche Mängel nicht oder erst spät aufgedeckt werden“, schrieb er in einem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Dessen Staatsminister Klaus-Peter Murawski (Grüne) hat nun geantwortet, mehr Personal stellt er aber nicht in Aussicht.
Immer wieder lösen Berichte über Missstände bei Tierzüchtern öffentliche Debatten über bessere Kontrollen aus. Oft decken Tierschutzaktivisten Skandale auf – etwa 2016 in einem Schweinemastbetrieb im Alb-Donau-Kreis.