FV holt erstmals einen Manager
Fabian Hummel soll beim Oberligisten neue Strukturen entwickeln – Zunächst für ein Jahr
RAVENSBURG - Professionalisierung in der Fußball-Oberliga: Der Munderkinger Fabian Hummel wird ab Mitte August beim FV Ravensburg die neu geschaffene hauptamtliche Stelle eines Managers übernehmen. Der 34-Jährige bleibt weiterhin Trainer der A-Junioren des SSV Ulm 1846. Erst in einem Jahr soll die endgültige Entscheidung fallen – noch weiß keiner, ob die hauptamtliche Stelle eine Zukunft hat.
„Es geht darum, den FV Ravensburg breiter aufzustellen“, sagt Fabian Hummel über seine neue Aufgabe beim Oberligisten. Momentan befindet sich Hummel in der Einarbeitungsphase, nach seinem Urlaub will der Munderkinger Mitte August beim FV durchstarten. „Mein Schwerpunkt wird nicht auf dem operativen Handeln liegen. Ich werde eher im strukturellen Bereich arbeiten“, sagt Hummel. Denn es gehe bei seinem Job darum, Konzepte für den FV Ravensburg zusammen mit der sportlichen Führung zu entwickeln, die es dem Verein perspektivisch ermöglichen, aus eigener Kraft in die Regionalliga aufzusteigen.
„Wir brauchen einen, der es mehr macht als nur nebenher.“Hubert Deutsch, Aufsichtsrat des FV, über Fabian Hummel
„Ich werde keine Spieler verpflichten. Ich werde aber schauen, dass ich mit meinen Erfahrungen die Jugendarbeit des Vereins weiterentwickeln kann. Dazu wird auch gehören, den Marketing- und Sponsoringbereich auszubauen“, sagt Hummel. In erster Linie soll der 34-Jährige den FV-Vorstand Roland Reischmann unterstützen und entlasten. „Wir brauchen ganz klar professionellere Strukturen“, sagt Peter Mörth, Sportlicher Leiter des FV. Der „Manager Sport“, wie die neue Stelle beim FV heißt, wird laut Mörth an bestimmten Tagen unter der Woche in Ravensburg sein, um sich „um unsere sämtlichen Belange zu kümmern“. Die Vorstände des FV bleiben verantwortlich für ihren jeweiligen Bereich. „Wir brauchen aber einen, der die Ehrenamtlichen unterstützt, einen, der es mehr als nebenher macht“, sagt Hubert Deutsch, der die Idee zu dem neuen Managerposten hatte und den Kontakt zu Hummel herstellte.
Viel Erfahrung im Jugendbereich
Deutsch, Aufsichtsratsmitglied des Vereins, kennt Hummel noch aus seiner aktiven Zeit als Fußballer. „Er kam mit der Idee auf mich zu“, erklärt Hummel, der sofort davon begeistert war. Seinen Job als Trainer der Ulmer A-Jugend will Fabian Hummel auf jeden Fall noch ein Jahr machen. „Das ist mit beiden Vereinen so abgestimmt“, sagt Hummel, der sich im Sommer 2019 dann aber für einen Verein entscheiden sollte. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine Win-win-Situation für beide Seiten wird“, sagt Deutsch. „Fabian ist sehr ehrgeizig, das habe ich schon immer an ihm geschätzt.“
Gerade sein abgeschlossenes Studium im Sportmanagement sowie seine Erfahrungen als Fußballer und Trainer, unter anderem bei der TSG Ehingen (Bezirks- und Landesliga, als Spielertrainer in die Landesliga aufgestiegen), in Laupheim (Spieler Verbandsliga), in Allmendingen (Aufstieg Landesliga), in Reinstetten (Spieler) in Achstetten (Trainer) und zuletzt wieder als Aushilfsspieler bei der TSG Ehingen seien für Hummel wichtige Erfahrungen, die er beim FV Ravensburg einbringen möchte. Seit mittlerweile vier Jahren ist Hummel nun im Jugendbereich der Ulmer tätig. Und diese Erfahrung im Jugendbereich soll dem FV nutzen. „Auch hier müssen wir uns noch besser organisieren“, weiß Mörth.
Zunächst geht es laut Deutsch aber um das gegenseitige Kennenlernen – Hummel müsse den Verein kennenlernen, die Vereinsvorstände den neuen Manager. „Denn solche hauptamtlichen Strukturen gab es bislang schließlich noch nicht“, meint Deutsch. Der FV-Aufsichtsrat lobt die „außerordentliche Erfahrung in Theorie und Praxis“des neuen Managers. Auch beim Deutschen Fußball-Bund hat Hummel schon mitgeholfen, Jugendkonzepte mit aufzubauen.