Mit der Schmusekuh aufs Plakat
Sigrid Metzler aus Wolfegg ist eines der Gesichter der Oberschwabenschau 2018
WOLFEGG (sz) - Ein Fotoshooting mit Kuh: Das hätte man neulich in Poppenhaus beobachten können, auf dem Hof von Sigrid Metzler. Denn sie, Pardon, sie und ihre Kuh gehören zu den neuen Gesichtern der PlakatWerbekampagne für die Oberschwaben schau 2018, teilen die Veranstalter mit.
Jedes Jahr im Herbst, wenn die Oberschwabenschau vor der Tür steht, lächeln drei Menschen von tausenden Plakaten. Handwerker und Bauern, Männer und Frauen – und stets in einer Kulisse, die ihrem Alltag entspreche. Dieses Jahr ist Sigrid Metzler aus Wolfegg das Gesicht der Landwirtschaft, die Bäuerin vom Biolandhof Poppenhaus – vielmehr der Bauer.
Bioland-Qualität vom Hof
„Ich bin bei uns der Bauer“, betont Sigrid Metzler, um klarzustellen, wie die Aufgaben verteilt sind. „Ich mache den Hof, mein Mann geht auswärts arbeiten. Wenn ich einen neuen Traktor brauche, rede ich natürlich mit meinem Mann drüber, aber am Ende entscheide ich das. Ich fahre ihn dann ja auch.“Die studierte Agrarwissenschaftlerin hat den elterlichen Hof übernommen und betreibt dort Milchwirtschaft mit derzeit 60 Kühen. Außerdem wird Dinkel angebaut, die alte Sorte Oberkulmer Rotkorn, ebenfalls in Bioland-Qualität. Als Mehl, Musmehl, Schrot, Flocken, Brot und Nudeln verkauft die Familie ihre Produkte direkt vom Hof und auf Wochenmärkten in Isny und Kempten.
Als der Fotograf der Oberschwabenschau das erste Mal auf dem Hof vorbeikam, um die optimale FotoLocation zu finden, grasten die Kühe gerade auf der Streuobstwiese. Ernst Fesseler inszeniert schon seit vielen Jahren die Plakatmodelle für die Oberschwabenschau. Für ihn war schnell klar: So soll sie aussehen, die Landwirtin fürs Plakat 2018. Auch der offizielle Fototermin war dann im Obstgarten.
„Kühe sind sehr neugierig“
Als der große Tag gekommen war, hatten Fotograf und Modell ihre liebe Mühe mit den Kühen. „Die sind es ja gewohnt, dass wir in der Herde herumlaufen, das machen wir täglich“, erzählt Sigrid Metzler. „Aber den Fotografen kannten sie noch nicht. Und Kühe sind sehr neugierig. Also haben sie sich erst mal alle bei ihm versammelt und ihn inspiziert, das war nicht gerade ideal fürs Fotografieren. Nach einer Weile hatten sie dann genug – und sind alle davongelaufen. Das war auch nicht so gut fürs Fotografieren.“
Zum Glück gibt es Fabienne. „Die ist die perfekte Schmusekuh“, berichtet Metzler über ihr geduldiges Mit-Modell. Der Rest war viel Lächeln und durchaus Arbeit, teilen die Veranstalter weiter mit. Denn bis der perfekte Bildausschnitt und das perfekte Licht gefunden sei und bis dann auch noch die perfekte Mimik beim Menschen und der perfekte Look beim Tier im selben Sekundenbruchteil eingefangen werden können, das brauche schon einige Versuche. Die Landwirtin Sigrid Metzler sieht ihrer neuen Bekanntheit im Herbst ziemlich gefasst entgegen. „Hauptsache, Landwirtschaft wird auch mal positiv dargestellt. Das haben wir nämlich viel zu selten.“