Weingarten stockt Kitaplätze auf
Stadt und Gemeinderat reagieren auf Notstand - Mehrkosten: 70 000 Euro
WEINGARTEN - Weingarten bekommt zusätzliche Kitaplätze. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend auf Vorschlag der Stadtverwaltung gefasst.
Wie die Planung für das kommende Kindergartenjahr 2018/2019 ergeben hatte, fehlen insgesamt 41 Plätze. Im Januar hatte die Stadt 700 Familien angeschrieben und sie befragt, welche Form der Betreuung sie benötigen. Das Ergebnis: 26 Kinder über drei Jahren benötigen weitere Plätze, Kinder unter drei Jahren 15.
Mit einer zusätzlichen Gruppe im Blauen Hort schafft die Stadt 26 Plätze für die über Dreijährigen. Dort ist derzeit auch die Gruppe des MartinLuther-Kindergarten untergebracht. Die Kosten dafür belaufen sich auf 70 000 Euro. Geplant ist außerdem, dass die Gruppe nach dem Umbau der Promenadeschule (die SZ berichtete) wieder aufgelöst wird und dorthin umziehen kann. Dies soll nach Angaben der Stadt spätestens im Frühjahr 2020 der Fall sein. In der Promenadeschule entsteht derzeit ein siebengruppiger Kindergarten.
Für die unter Dreijährigen bietet die Stadt ein Ersatzangebot an. Eltern können in den Kindergärten Xaverius und Friedrich-Fröbel ihre Kleinen in altersgemischten Gruppen betreuen lassen. Außerdem hat das Körperbehindertenzentrum Oberschwaben (KBZO) als Träger des Kinderhauses Wirbelwind signalisiert, zwei Kinder aufzunehmen.
Auch für die Ganztagsbetreuung ist gesorgt. Die fünf fehlenden Plätze fängt der Martin-Luther-Kindergarten auf. Dort wird ebenfalls gerade umgebaut. Der evangelische Kindergarten soll aber laut Pfarrer Stephan Günzler zum neuen Kindergartenjahr Anfang September fertig sein.
Damit steigen die Kosten für die Stadt in Bereich der Kinderbetreuung weiter an und übersteigen die ursprünglichen Planungen. Allerdings liegt der erhöhte Bedarf in der der Natur der Sache. Wie Doris Konya im Rat am Montagabend berichtete, würden aufgrund der Attraktivität der Region Oberschwaben mehr Familien zuziehen. Zusätzlich sind in den letzten zwei Jahren die Geburten angestiegen. Deshalb würden mehr Kinder in Weingarten aufwachsen. Wie die Entwicklung in Zukunft aussähe, könne niemand sagen.
Mehr Personal
Außerdem bekommen fünf Kitas mehr Personal. Um künftig mehr Zeit für Leitungsaufgaben zu haben, wie Aufnahmegespräche, Dienstpläne erstellen und als Bindeglied zwischen Eltern, Erzieherinnen und dem Träger zu fungieren, schafft die Stadt zusätzlich 1,25 Stellen für Erziehungsaufgaben. Kosten für das Personal: 50 000 Euro pro Jahr.
Allerdings erhofft sich die Stadt, dass die angekündigten weiteren Milliarden der Bundesregierung für Kinderbetreuung bald umgesetzt werden und Zuschüsse anstehen. Doch das ist noch Zukunftsmusik.