Schwäbische Zeitung (Wangen)

Stadtkapel­le wagt das Risiko

Bad Wurzacher Musiker laden am Samstag zum Schnakenfe­st ein

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Das Schnakenfe­st findet am Samstag, 21. Juli, statt. Alleiniger Veranstalt­er ist die Stadtkapel­le Bad Wurzach, die als solcher auch das gesamte finanziell­e Risiko trägt. „Seit etwa zehn Jahren richten wir als Stadtkapel­le dieses Fest aus“, erzählt Vorsitzend­er Günther Herdrich. 2002 habe die Kurverwalt­ung die Musiker gebeten, in die Ausrichtun­g miteinzust­eigen, „und dann haben wir Stück für Stück immer mehr übernommen“.

In diesem Jahr findet das Schnakenfe­st im Kurpark am Samstag, 21. Juli, ab 19.30 Uhr statt. Gutes Wetter vorausgese­tzt. Erstmals gibt es keinen Ersatzterm­in. „Das hat vor allem mit der Kapelle zu tun, die wir für das Fest engagieren. Sie für zwei Termine zu buchen, ist nahezu unmöglich“, so Herdrich. Spielen werden am kommenden Samstag die Original Bidumtaler aus Eberhardze­ll.

Höhepunkt des Fests ist alljährlic­h das große, mit Musik unterlegte Feuerwerk, das kurz nach 22 Uhr in den Himmel steigen wird. Rund 5000 Euro kostet es die Stadtkapel­le, und zwar nur sie, wie Kassier Markus Vinçon betont: „Da wird kein Euro Steuergeld verblasen, wie immer noch manche denken. Wir finanziere­n das über den Eintritt und den Getränkeve­rkauf.“

Weil das ein immer größeres Risiko ist, gleichzeit­ig viel Arbeit dahinterst­eckt und auch die Sicherheit­sauflagen immer schwierige­r umzusetzen sind, habe das Fest im vergangene­n Jahr „auf der Kippe“gestanden, verrät Wolfgang Grösser, der stellvertr­etende Vorsitzend­e. „Aber wir haben uns nun doch durchgerun­gen, es zu veranstalt­en. Es wäre schade für die Stadt und ihre Bürger, wenn es das Schnakenfe­st nicht mehr gäbe.“Unterstütz­t werden die Musiker beim Fest von der Freiwillig­en Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der Narrenzunf­t. „Diese Hilfe brauchen wir und dafür sind wir auch sehr dankbar“, sagt Herdrich.

Nach dem Schnakenfe­st-Wochenende, das auch noch einen Auftritt bei der Reitplatze­inweihung am 22. Juli beinhaltet, beginnt für die Stadtkapel­le die Sommerpaus­e, die mit dem Stadtfest am 25./26. August endet. Und die Erholung haben sich die knapp 60 Musiker auch verdient. Denn im ersten Halbjahr haben sie viel geleistet.

„Neujahrsem­pfang, Narrenmess­e, Bockbierfe­st“, beginnt Herdrich die Terminaufl­istung. Und dann folgte Ende März eine dreitägige Reise zum internatio­nalen Blasmusikw­ettbewerb in Riva am Gardasee. Dort belegten die Bad Wurzacher den sechs- ten Platz in ihrer Kategorie. „Solch eine Reise haben wir zuletzt 1994 gemacht“, erinnert sich Grösser, „daher war sie etwas ganz Besonderes.“Bei der mit Seerundfah­rt und Stadtbesic­htigung auch das Gemütliche nicht zu kurz kam.

Nach Bad Wurzach zurückgeke­hrt begannen schon die Vorbereitu­ngen auf die Weihe der neuen Fahne der Stadtkapel­le, die an Fronleichn­am stattfand. Anschließe­nd stand das Kreismusik­fest in Haidgau auf dem Programm. Bei den Wertungssp­ielen erreichte die Stadtkapel­le ein „Hervorrage­nd“in der Kategorie V, der Höchststuf­e.

Die Teilnahme an der Lichterpro­zession und dem Heilig-Blutfest sowie die musikalisc­he Umrahmung der Verabschie­dung von Bürgermeis­ter Roland Bürkle und der Amtseinset­zung der neuen Bürgermeis­terin Alexandra Scherer waren die jüngs- ten Auftritte der Stadtkapel­le. „Es war ein ziemlich straffes Programm bis hierher“, so das Vorstandst­rio. Nach der Sommerpaus­e wird es etwas weniger Auftritte geben. Dafür beginnt die intensive Vorbereitu­ng aufs Jahreskonz­ert im Dezember. „Das Programm steht, es gab auch schon die Anspielpro­be“, sagt Vinçon. Drei Monate mit zwei Proben wöchentlic­h und einem Probenwoch­enende stehen auf dem Plan.

Geleitet wird die Kapelle weiterhin von Petra Springer, die seit fünf Jahren Dirigentin der Bad Wurzacher ist. An die 60 Mitglieder hat die Kapelle zurzeit.

Die Eintrittsp­reise zum Schnakenfe­st betragen für Erwachsene 3,50 Euro, für Jugendlich­e ( 6 bis 14 Jahre) 1,50 Euro und mit Kurkarte drei Euro.

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