Das Böse im Braven
Der Polizist und das Mädchen (Mo., ZDF, 20.15 Uhr)
- Eine Warnung vorweg:
Am Ende dieses düsteren deutschen Krimis gibt es nicht die übliche Erlösung. Denn der Gute ist hier der Böse. Oder vielmehr: Er wird unversehens zum Bösen. Albrecht Schuch spielt Martin, einen blonden, netten, Schnauzbart tragenden Provinzpolizisten, beliebt bei den Mitbürgern und im Handballverein. Er plant den Hausbau mit seiner zweiten Ehefrau Anja, die bald ein Baby bekommen wird, und er kümmert sich um seinen gebrechlichen Vater (Friedrich von Thun). Doch was macht der brave Martin nachts in Vaters Scheune? Er versteckt ein beschädigtes Auto – und tauscht es gegen ein gleichartiges neues Modell aus. Er hat etwas zu verbergen. Bald schon weiß man, was: Der Polizist hat auf dem Heimweg, leicht angetrunken, ein Mädchen überfahren und Fahrerflucht begangen. Das Opfer, das im Koma liegt, ist zufällig die Tochter seines besten Freundes Frank. Martin selbst leitet die Ermittlungen. Ein Leichtes für ihn, Beweise verschwinden zu lassen. Das schlechte Gewissen lässt seine Hände zittern, er will ja kein Gangster sein, er will die Dinge wieder einrenken. Doch der versoffene Landarzt hat ihn durchschaut, und plötzlich ist eine Grenze überschritten. Unter Rainer Kaufmanns Regie entwickelt sich das Ungeheuerliche ohne Thrillertricks in einem biederen Ambiente. Und ist umso erschreckender.