Zwölf Bücher im Jahr
Zum Auftakt der Buchmesse: Zahlen und Fakten zum deutschen Buchmarkt
FRANKFURT (KNA) - Der Buchmarkt in Deutschland gehört zu den größten und lebendigsten weltweit. Allerdings: Immer weniger Deutsche zählen sich zu den Lesern, immer weniger Bücher werden gekauft. Zur Eröffnung der Buchmesse die wichtigsten Daten und Fakten zum deutschen Büchermarkt.
Wie hoch ist der Umsatz auf dem deutschen Buchmarkt?
Der Buchmarkt in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht geschrumpft. Nach einem Umsatzplus 2016 verzeichnete die Branche 2017 ein Minus von 1,6 Prozent auf 9,13 Milliarden Euro.
Wie hat sich die Zahl der Käufer entwickelt?
Von 2013 bis 2017 ist die Zahl der Käufer auf dem Publikumsbuchmarkt um 6,4 Millionen gesunken. Im vergangenen Jahr kauften noch 29,6 Millionen Menschen mindestens ein Buch, das entspricht 44 Prozent der Einwohner ab zehn Jahren. 2017 wurden auf dem Publikumsmarkt 367 Millionen Bücher verkauft, 2013 waren es noch 398 Millionen. Diejenigen, die Bücher kaufen, erwerben allerdings im Schnitt immer mehr Titel und geben mehr Geld dafür aus. 2017 lag das durchschnittliche Kaufpensum bei 12,4 Titeln, 2013 waren es elf. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Käufer stiegen von 116,70 Euro 2013 auf 137,40 Euro im Jahr 2017.
Wo kaufen die Bundesbürger ihre Bücher?
Der klassische Buchhandel verzeichnete erneut leichte Einbußen, während der Internethandel erneut deutlich zunahm. Der Umsatz der Buchhandlungen (ohne E-Commerce) sank um zwei Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Sie haben damit einen Anteil von nur noch 47,1 Prozent am Buchgeschäft. Der Internetbuchhandel, unter den auch das Onlinegeschäft der stationären Händler fällt, kam dagegen auf ein Umsatzplus von 1,5 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro. Er hat inzwischen einen Anteil von 18,8 Prozent am gesamten Umsatz.
Wie entwickeln sich die EBooks?
Zwar wurden 2017 mit 29,1 Millionen Exemplaren eine Million mehr EBooks verkauft als 2016. Aber die Umsätze sind aufgrund sinkender Preise um 1,4 Prozent zurückgegangen. Der E-Book-Durchschnittspreis sank um 5,1 Prozent auf 6,38 Euro. Der Anteil der elektronischen Bücher am Gesamtumsatz stagniert bei 4,6 Prozent. Die Zahl derjenigen, die mindestens ein E-Book kauften, ging zurück: von 3,8 Millionen im Jahr 2016 auf 3,5 Millionen im Jahr 2017. Gleichzeitig greifen die, die bereits E-Book-Käufer sind, häufiger zu: Sie kauften im Schnitt 8,3 E-Books – 12,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Wie viele Bücher werden pro Jahr veröffentlicht?
Die Produktion von neuen Buchtiteln erreichte 2017 ein Rekordtief. Die Titelproduktion (Erstauflagen) der Verlage lag mit 72 499 Titeln geringfügig unter dem Vorjahr (72 820). 2007 waren es noch mehr als 86 000.
Was sind die wichtigsten Buchgruppen?
Der Umsatzrückgang im vergangenen Jahr betraf alle Warengruppen, mit Ausnahme des Bereichs Schule und Lernen (plus 0,9 Prozent). Die mit 31,9 Prozent Umsatzanteil stärkste Warengruppe, die Belletristik, lag mit einem Minus von einem Prozent leicht unter Vorjahresniveau. Etwas mehr verloren die Warengruppen Ratgeber (minus 2,5 Prozent, Umsatzanteil: 14,3 Prozent), Kinder- und Jugendbücher (minus 2,3 Prozent, Umsatzanteil: 16,3 Prozent) und Sachbuch (minus 2,3 Prozent, Umsatzanteil: 9,9 Prozent).