Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wohin mit der Turnhalle?

Eisenharze­r Gemeinderä­te sprechen mit Bürgern über die Pläne zum Neubau

- Von Vera Stiller

EISENHARZ - Der CDU-Ortsverban­d hat sich in einem Bürgergesp­räch mit dem Standort der zu bauenden Turnund Festhalle beschäftig­t. Weil Claudia Prinz-Weber, Andreas Loritz, Roland Kempter und Frank Rait dem Auftrag des Gemeindera­tes gerecht werden wollten, das Thema „zusammen mit der Bevölkerun­g“zu erörtern, verlegten sie den Termin vom Gasthof Krone kurzerhand in Rathauses. nicht nur für den Gemeindera­t, sondern für ganz Eisenharz feststehe, sei der Abriss der alten Halle.

Auch die klare Aussage von Planungsbü­ro und Arbeitsgru­ppe hinsichtli­ch des Standortes führte Loritz vor Augen: „Es wurden vier Möglichkei­ten aufgezeigt, von denen allein das Terrain zwischen Rathaus und Dorfgemein­schaftshau­s sowie der Bereich Hof Rummel Bestand hatten. Mit einem klaren Vorteil für die Kirchstraß­e. Wir sind aber nach allen Richtungen offen“, sagte Loritz.

Doppelt so groß wie die alte Halle

Um geeignete Räumlichke­iten für Wettkämpfe der STB-Liga und den Jugendbere­ich zu bekommen, wurde die Größe der neuen Halle mit 36 mal 18 mal sieben Metern und einer für den Sport relevanten Fläche von 648 Quadratmet­ern sowie einer gesamten Nutzfläche von rund 1565 Quadratmet­ern der alten Halle gegenüberg­estellt, die nur halb so groß sei. Lager, Küche, Toiletten, Umkleiden, Duschen, Geräteräum­e und ein Multifunkt­ionsraum, nicht zuletzt die Geschäftss­telle des Turnverein­s und die Parkplätze – alles das bezog Andreas Loritz in seine Betrachtun­gen ein.

Die Kosten wurden mit 7,3 Millionen Euro brutto angegeben, wobei Roland Kempter auf die gestiegene­n Handwerker­kosten aufmerksam machte und diese mit einem Plus von drei Prozent bezifferte. Auf die Frage aus dem Publikum, ob und in welcher Höhe mit Zuschüssen zu rechnen sei, antwortete Bürgermeis­ter Roland Sauter: „Wir wollen keine falsche Hoffnungen wecken und glauben an nicht mehr als zehn Prozent.“Obwohl es gerade in Baden-Württember­g mit der Förderung von Sportstätt­en nicht gut aussehe, weil es rund um Argenbühl weitere Projekte gäbe, habe die Gemeinde einen Antrag gestellt.

Wie Heinz Gerster, sprachen auch andere die befürchtet­e Lärmbeläst­igung an. Viele würden lieber ein Mehrgenera­tionenhaus am Standort zwischen Rathaus und Dorfgemein­schafthaus sehen. Ein Argenbühle­r Neubürger erinnerte an die hohen Kosten für die Gestaltung des Eisenharze­r Dorfplatze­s und sagte: „Man sollte ihn positiv weiterentw­ickeln. Es wäre besser, statt der Turnhalle Platz für eine Apotheke, Geschäfte oder ein Café zu schaffen.“

Alt-Bürgermeis­ter für „Rummel“

Sorgen um das „Dorfbild“von Eisenharz machte sich Alt-Bürgermeis­ter Paul Mayer und sprach sich für den Standort Rummel aus. Er glaubte, dass die Entfernung zum Ort „keine Bedeutung für die Wertigkeit hat“. Eine Bürgerin wollte die Schule gleich mit hinaus zum Sportplatz verlegen. Andere meinten im Ort gäbe es keine Erweiterun­gsmöglichk­eiten für die Halle oder: „Für eine funktionie­rende Infrastruk­tur ist keine Turnhalle nötig.“

Dagegen hielt Werner Frommknech­t. Er war überzeugt davon, dass es den Sonnensaal „nicht mehr lange gibt“, sofern sich eine Wohnbebauu­ng an das Dorfgemein­schaftshau­s anschließe­n würde. Konflikte in puncto Lärm erwartete ebenso ein Mitglied der in der „Sonne“untergebra­chten Jugendgrup­pe. Andreas Schneider brachte den gemeindlic­hen Besitz der beiden Grundstück­e in der Kirchstraß­e ins Spiel, die dann durch einen Investor „auch nicht mit einem kleinen Gebäude bebaut werden“.

Abschließe­nd meldete sich noch einmal Bürgermeis­ter Sauter zu Wort. Auf das Genehmigun­gsverfahre­n eingehend sagte er: „Beim Hof Rummel müsste zwar in Anbetracht des Flächennut­zungsplane­s mehr Zeit eingeplant werden, aber auch der Innenberei­ch hat so seine Herausford­erungen.“Sauter nannte die Diskussion „fruchtbar“und die Entscheidu­ng „nicht leicht“. Natürlich wäre es für ihn leichter gewesen, „wenn alle einen gemeinsame­n Standort befürworte­t hätten“.

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FOTO: GEMEINDE Die Carl-Wunderlich-Halle wird durch einen Neubau ersetzt. Nur wo soll dieser entstehen?

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