„Bio-Region-Ulm“– europäisches Zentrum für Biopharmazeutika
Die Region Ulm-Oberschwaben ist Deutschlands wichtigster Standort für die Entwicklung und Herstellung von Biopharmazeutika. 75 Prozent – also 25 von 30 – dieser in der Bundesrepublik hergestellten, EU-weit zugelassenen Wirkstoffe stammen von Unternehmen rund um Ulm und Biberach. Biopharmazeutika sind in der Regel Wirkstoffe, die aus lebenden Zellen gewonnen werden, die man gentechnisch so verändert hat, dass sie die gewünschten Arzneimittel herstellen. Im Unterschied zu synthetisch hergestellten Wirkstoffen, die bei der chemischen Synthese, also der Neuverbindung von Elementen, entstehen, produziert man biopharmazeutische Mittel in Hefen, Bakterien oder Säugetierzellen innerhalb von Bioreaktoren. Zu den wichtigsten Unternehmen der „Bio-RegionUlm“gehören Rentschler (Laupheim), Teva (Ulm), Labor Dr. Merk (Ochsenhausen) und Boehringer Ingelheim in Biberach. Boehringer Ingelheim steigerte seinen Umsatz im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 15,7 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn lag bei 3,5 Milliarden Euro (plus 21 Prozent), die Umsatzrendite damit bei 19,3 Prozent. Albert Boehringer hat Deutschlands größtes forschendes Pharmaunternehmen 1885 in Ingelheim am Rhein gegründet. Es beschäftigt weltweit mehr als 50 000 Mitarbeiter, davon rund 6000 in Oberschwaben. Der Standort Biberach ist für Boerhinger der größte internationale Forschungs- und Entwicklungsstandort sowie der größte Standort in Europa für die Herstellung von biopharmazeutischen Wirkstoffen auf der Basis von Zellkulturen. (ben)