Jacken haben bei Messerattacke Schlimmeres verhindert
21-jähriges Opfer wurde in Bad Wurzach zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich am Oberbauch verletzt
BAD WURZACH - Einige Details zu den Umständen und Hintergründen der Messerattacke vom vergangenen Donnerstag in Bad Wurzach hat die Staatsanwaltschaft Ravensburg nun auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“bekanntgegeben.
Einem 45-jährigen Mann wird vorgeworfen, um die Mittagszeit auf den Freund seiner Tochter erst eingeschlagen und dann mit einem Taschenmesser eingestochen zu haben. Die beiden jungen Leute – er 21 Jahre, sie 18 Jahre alt – hatten sich gegen 13 Uhr vor dem Schloss getroffen. Mutmaßliches Motiv der Messerattacke, so Oberstaatsanwalt Karl-Josef Diehl am Montag, sei nach den bisherigen Erkenntnissen, dass der Mann, ein türkischer Staatsangehöriger, „gegen diese Beziehung beziehungsweise Freundschaft seiner Tochter ist“.
Angaben des Beschuldigten und von Zeugen weichen ab
Was sich genau vor dem Schloss ereignet hat, steht laut Diehl noch nicht in vollem Umfang fest. „Die bisherigen Angaben des Beschuldigten weichen von den Angaben der weiteren Personen, die bei der Auseinandersetzung zugegen waren, ab.“Der Haftrichter beim Amtsgericht Ravensburg habe jedoch aufgrund des derzeitigen Ermittlungsstandes einen dringenden Tatverdacht für ein Vergehen der gefährlichen Körperverletzung angenommen und Haftbefehl erlassen. Dieser wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Das 21-jährige Opfer, ein in Stuttgart lebender Asylbewerber, und die Tochter des Tatverdächtigen unterhalten laut Oberstaatsanwalt Diehl erst „seit Kurzem eine freundschaftliche Beziehung“.
Der junge Mann „hat bei der Auseinandersetzung eine Stichverletzung im Oberbauch sowie Prellungen am Kopf erlitten“. Die Stichverletzung sei zwar „letztendlich nicht lebensgefährlich“, so der Oberstaatsanwalt, „sie hätte jedoch gegebenenfalls schwerwiegender sein können, wenn der Geschädigte nicht mit zwei Jacken bekleidet gewesen wäre“.
Die Ermittlungen zu weiteren Einzelheiten des Tathergangs sowie den Hintergründen der Tat laufen.