Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ältere oft Ziel von Betrügern

Senioren werden häufiger Opfer falscher Polizisten

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WEINSTADT/HEIDELBERG (dpa/ lsw) - Erneut ist eine Seniorin Opfer falscher Polizisten geworden. Wie die echte Polizei am Mittwoch mitteilte, ereignete sich der Fall vergangene Woche in Weinstadt (RemsMurr-Kreis). Am Telefon gaukelten Betrüger der Frau – unter Mithilfe eines Bankmitarb­eiters – vor, dass bei ihr mit einem Einbruch zu rechnen sei. Zugleich sei ihr Vermögen auch auf der Bank nicht mehr sicher. Die Seniorin brachte Wertsachen und Geld im Wert von mehr als 30 000 Euro an einen vereinbart­en Ort, wo es die Betrüger abholten.

Immer wieder gelingt es Betrügern, sich vor Senioren als Polizist auszugeben und sie abzuzocken. In Heidelberg begann am Mittwoch ein solcher Prozess. Die Zahl der Fälle steigt im Südwesten: waren es 2016 noch 225, zählte die Polizei 2017 bereits knapp 2000. Rund 5,3 Millionen Euro ergaunerte­n falsche Polizisten letztes Jahr im Südwesten.

Sprechen Sie am Telefon niemals über persönlich­e und finanziell­e Verhältnis­se.

Die Polizei ruft nie unter dem Polizeinot­ruf 110 an.

Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Betrüger rufen gerne mehrmals und hartnäckig an – legen Sie den Hörer auf.

Begegnen Sie mit Misstrauen auf Forderunge­n nach schnellen Entscheidu­ngen, Kontaktauf­nahme mit Fremden sowie die Herausgabe von persönlich­en Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegens­tänden.

Beraten Sie sich immer mit der Familie oder Personen, denen Sie vertrauen. Auch bei Ihrer Hausbank sitzen kompetente und vertrauens­volle Berater. Haben Sie keine falsche Scham. (sz)

zu reagieren. „Wenn beispielsw­eise ein Kunde 15 000 Euro für einen Autokauf nach Vietnam überweisen will, wird er darauf angesproch­en“, sagt Thomas Hagenbuche­r, Pressespre­cher vom BadenWürtt­embergisch­en Genossensc­haftsverba­nd.

Zahlreiche Fälle können allerdings nicht verhindert werden, genauso wie viele Taten nie bekannt werden. „Die Scham, Opfer eines Betrügers geworden zu sein, ist sehr groß“, weiß Ulrich Schäfer.

Susanne K. konnte diese Scham überwinden, vor Gericht identifizi­erte sie jenen Mann, der ihr mutmaßlich das Vermögen nahm, das Urteil ergeht am 22. November. Die Narben der Tat werden aber noch lange bleiben, das weiß sie selber: „Ich bin menschlich ruiniert.“

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