Klare Wünsche für Schulzentrum
Amtzeller Schulleiterin informiert Gemeinderat – Digitalisierung soll ausgebaut werden
AMTZELL - Auf Einladung von Sara Schmucker hat sich der Gemeinderat ein Bild von der „aktuellen Lage“des Ländlichen Schulzentrums Amtzell gemacht. Die neue Schulleiterin fasste ihre Intention so zusammen: „Wir wollen zeigen, wie wir hier lernen und leben, wir wollen aber auch Geld von Ihnen und darüber sprechen, wie es verwendet werden soll.“
Schulleiterin Sara Schmucker formulierte die mit dem Lehrerkollegium abgesprochenen Vorstellungen und Wünsche offen und klar. Eine Gemeinschaftsschule wie die in Amtzell, die sich zudem noch „im Prozess des Optimierens“befinden würde, sei abweichend zu anderen staatlichen Schulen aufgestellt und benötige demzufolge anders strukturierte Räumlichkeiten.
Mit der Hilfe eines Experten wolle man jetzt gerne „Änderungen“und „Notwendigkeiten“angehen, die über die jährlich finanzierte Materialbeschaffung hinausgingen, sagte Schmucker und nannte als Beispiel die „digital aufbereiteten Dinge“, die die Zehntklässler im Hinblick auf ihre Abschlussarbeiten benötigten. Wie die Schulleiterin generell die Defizite hinsichtlich der Digitalisierung ansprach und forderte: „Die Infrastruktur muss her.“Beamer und Leinwand, so war sich Schmucker sicher, seien laut Lehrkräfte mittlerweile „alter Käse“.
Weiter angesprochene Punkte waren das Herstellen von „Fachlichkeit und Sicherheit“innerhalb der Werkräume und das Eindämmen der Lärmpegel in den Klassenzimmern wie auf den Fluren, „die eigentlich als Lernräume mit herangezogen werden sollten“.
Schüler sollen sich wohlfühlen
Von Barbara Gaus war zu hören, dass die Ausstattung der Schule deshalb so wichtig sei, damit sich die Schüler wohl fühlten. „Es ist ihr Lebensraum, in dem sie den ganzen Tag verbringen“, hielt die stellvertretende Schulleiterin vor Augen und ergänzte: „Uns fallen immer wieder Ecken auf, in denen etwas passieren sollte.“
Natürlich war Sara Schmucker bewusst, „dass nicht alles auf einmal passieren kann“. Man müsse aber darüber reden, was gebraucht und was sinnvoll sei. Die „konzeptionellen Notwendigkeiten“sollten in einen „schönen Plan“einfließen, von dem dann „manches gleich, manches etwas später“abgearbeitet werden könne.
„In den letzten Jahren ist sehr, sehr viel in die Bereiche Sicherheit und Brandschutz investiert worden“, erinnerte Bauamtsleiter Günter Halder. Derzeit würden im Obergeschoss Flur, Aula und Lehrerzimmer saniert. Die 236 000 Euro aus dem „Kommunalinvestitionsfonds II“des Landes umfasse bis 2022 ein Maßnahmenpaket, das die Dachsanierung, die Fenster und den Giebel des 1980er-Baus ebenso beinhalte wie die Sanierung der Nordfassade des Schulbaus aus den 1950er-Jahren, die Sanierung der Schulküche und den Austausch der Heizkörper.
1,4 Millionen Euro für Sanierung
„Wir sind hinsichtlich der Schule immer am Ball geblieben“, ließ auch Kämmerer Jürgen Gauß hören und brachte die Ausgabe von bisher 1,4 Millionen Euro für Sanierungen ebenso ins Spiel wie er nochmals betonte: „Die Schule ist uns immer lieb und teuer gewesen.“
In dieselbe Richtung zielte das, was Clemens Moll zu sagen hatte. Der Gemeinderat, so der Bürgermeister, sei gerne bereit, „Finanzen für die Schule in die Hand zu nehmen“. Auch wolle man sich nicht „auf Erfolge zurücklehnen“. Schließlich gebe es ständig etwas zu tun.
Nachdem Gemeinderätin Imelda Schnell (UL) darauf aufmerksam gemacht hatte, dass sich die Schule „genau wie vor 35 Jahren“darstelle, zeigte sich auch Kollege Lothar Heine (BAP) überzeugt: „Hier kann man sicherlich mit wenig Geld etwas darstellen und frischen Wind ins Objekt bringen.“
Der Rundgang führte zunächst in das Obergeschoss, wo die erfolgten beziehungsweise kurz vor dem Abschluss stehenden Arbeiten in der Aula und im Lehrerzimmer besichtigt wurden. Dann ging es zu den Technik-Räumen im Kellergeschoss und schließlich hinüber zum Pavillon, wo Schulsozialarbeiter Rudi Schmid-Geiger die Mensa, die Freizeiträume und die Bücherei vorstellte.