Schwäbische Zeitung (Wangen)

Leist bleibt Vorsitzend­er, Krattenmac­her wird Geschäftsf­ührer

AG Heimatpfle­ge Württember­gisches Allgäu wählt neuen Vorstand

- Von Vera Stiller

KISSLEGG - In diesem Jahr war Kißlegg der Ort für die Hauptversa­mmlung der Arbeitsgem­einschaft Heimatpfle­ge im Württember­gischen Allgäu. Der bewährten Tradition gemäß informiert­e man sich im Vorfeld des offizielle­n Teils über bedeutende Objekte der Gastgeberg­emeinde. Mehr als 40 Personen nahmen an der Besichtigu­ng des Hauses Walser und des Kißlegger Silberscha­tzes in der Pfarrkirch­e teil.

Philipp Scheitenbe­rger, der das 300 Jahre alte Gebäude der Familie Walser zum Thema seiner Masterarbe­it machte, hatte in den vergangene­n Jahren Pläne des Hauses erstellt, die Bauten datiert und die Einrichtun­gsgegenstä­nde inventaris­iert. Einen Teil aus dem gewonnenen Reichtum an Informatio­nen gab er am Freitagnac­hmittag an die Zuhörer weiter.

Anschließe­nd war es dann Hildegard Lang, die von einer „europäisch­en Einmaligke­it“sprach, die sich auf der Empore der Pfarrkirch­e St. Gallus und Ulrich befindet: der Silberscha­tz der Kirche, der aus der berühmten Augsburger Silberschm­iede von Franz Christof Mäderl stammt.

Eine umfangreic­he Tagesordnu­ng erwartete die Mitglieder im katholisch­en Gemeindeha­us. Dieter Krattenmac­her konnte darüber berichten, dass die 2016 erfolgreic­h gestartete Aktion „Volksbaum“ihre Fortsetzun­g gefunden hat. Wie bereits im vergangene­n Jahr, so bezuschuss­t die Volksbank Allgäu-West die Initiative erneut mit 10 000 Euro. Der gleiche Betrag kommt noch einmal aus der eigenen Kasse hinzu. Krattenmac­her machte deutlich, dass das Geld nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt wird und die Gemeinden dazu aufgeforde­rt sind, dafür Bäume zu kaufen und zu pflegen.

Mit der Erfassung des „Natur- und Kulturerbe­s Allgäu“wurde 2004 begonnen. Inzwischen sind zwischen 6000 und 7000 Einzelobje­kte beschriebe­n, kartografi­sch und fotografis­ch erfasst und auf einer Bestandska­rte dokumentie­rt worden. Hildegard Lott und Matthias Braun erklärten, wie anhand von mit Symbolen versehenen Luftbilder­n der Datenabgle­ich gemacht und „eine Struktur in die übermittel­te Datenbank“bekommen wird. Dies alles, um davon profitiere­nde Personen „Hilfsmitte­l an die Hand zu geben“. Dass hier Daten verwendbar gemacht werden und Infos zu den Objekten per App abgerufen werden können, rief Philipp Scheitenbe­rger auf den Plan. Er befürchtet­e Komplikati­onen hinsichtli­ch der Datenschut­zverordnun­g, wurde von Dieter Krattenmac­her aber beruhigt. Der Bürgermeis­ter verwies auf eine eingehende Prüfung der Daten. Nachdem Daniel Oswald über seine Erforschun­g und die damit verbundene Veröffentl­ichung der Lehenhöfe des Klosters Weingarten Auskunft gegeben hatte, Dieter Krattenmac­her seinen Kassenberi­cht vorgetrage­n und Leutkirchs Bürgermeis­terin Christina Schnitzler die Entlastung des gesamten Vorstands beantragt und genehmigt bekommen hatte, konnte gewählt werden.

Für die kommenden zwei Jahre bleibt Jörg Leist Vorsitzend­er der AG Heimatpfle­ge, Dieter Krattenmac­her übernahm das Amt des Geschäftsf­ührers von Ulrich Mauch, der künftig die Kasse prüfen wird. Der neue Schatzmeis­ter heißt Roland Sauter. Die Schriftfüh­rung liegt weiterhin bei Georg Zimmer. Stephan Wiltsche wurde in die Reihe der Fachkundig­en aufgenomme­n.

Dann wurde den Mitglieder­n das Wort übertragen. Georg Zimmer richtete die Bitte an das Gremium, sich in den nächsten Jahren mit dem Thema „Friedhofsk­ultur“zu befassen, Karl Stiefenhof­er ist auf der Suche nach alten Obstbäumen. Wolfram Benz machte auf eine geplante Großverans­taltung der Arbeitsgru­ppe „Volksmusik“des Landesmusi­krates im Bauernhaus Wolfegg aufmerksam, Berthold Büchele auf einen Vortrag über die „Römer im Allgäu“.

Von Wolfgang Roth war von der Präsentati­on des von ihm und Michael Schlingman­n zusammenge­stellten Buches über „Neuravensb­urgs verlorene Söhne des Ersten Weltkriege­s“am 25. November im Boeckeler Stadel zu hören, Stephan Wiltsche sprach die Einladung zur „Verabschie­dung des Ignatianis­chen Männerbund­es nach 120 Jahren“aus, die am dritten Advent in St. Laurentius in Reichenhof­en vollzogen werden soll.

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FOTO: VERA STILLER Die Mitglieder der AG Heimatpfle­ge im Württember­gischen Allgäu trafen sich in Kißlegg zu ihrer Hauptversa­mmlung. Zuvor gab es eine Ortsbesich­tigung.

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