Die Null steht – und alle sind zufrieden
Der Fußball-Drittligist VfR Aalen trennt sich im Test vom Bundesliga-Letzten VfB Stuttgart 0:0
STUTTGART - „Wir können mit einem Bundesligisten mithalten“, sagt Argirios Giannikis nach dem Testspiel seines VfR Aalen gegen den VfB Stuttgart. Der Test auf der Anlage des Bundesliga-Schlusslichts am Donnerstagmittag war kurzfristig anberaumt worden und fand aus organisatorischen Gründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Beide Teams hatten offenbar keine Lust auf eine Länderspielpause und wollten im Rhythmus bleiben. „Wir wollten unbedingt einen Test gegen einen höherklassigen Gegner“, bestätigt der Aalener Coach. Der Bundesligist aus Cannstatt, der unter anderem auf seine Nationalspieler (Baumgartl, Ascacibar und Pavard) verzichten musste, fand zunächst gut ins Spiel. Was vielleicht auch daran lag, dass er zunächst mit „dem Besten, was aktuell zur Verfügung steht“(Weinzierl) begann. So war es nach nur einer Minute Mario Gomez, der den Ball aber doch deutlich über das Gehäuse von Daniel Bernhardt schoss. Der VfB war über die ersten 45 Minuten feldüberlegen, die Aalener mussten sich zu Anfang etwas sortieren, agierten dann aber aus einer soliden Defensive heraus und hatten durchaus auch einige Nadelstiche nach vorne. „Wir haben gut verteidigt gegen ein starke Offensive in der ersten Halbzeit“, freut sich Giannikis und fügt an: „Wir werden immer stabiler.“
Gonzalez scheitert an der Latte
Wenn auch „viele finalen Zuspiele nicht passten“(Giannikis) und bessere Aalener Chancen verhinderten, hatte der VfR durch Patrick Schorr und Mattia Trianni immerhin eine große Doppelchance: Zunächst scheiterte Schorr an VfR-Torhüter Jens Grahl, der Nachschuss von Trianni wurde durch die vielbeinige Stuttgarter Abwehr ebenfalls geblockt (10.). Die beste Chance in Durchgang eins hatte allerdings dann doch der VfB in Person von Nicolás Gonzalez, der mit seinem abgefälschten Schuss an der Latte scheiterte (36.). „Wir hatten in der ersten Hälfte, die Belastung, die ich mir gewünscht habe“, sagt VfB-Trainer Markus Weinzierl.
Nach der Pause wechselte vor allem der VfB munter durch und brachte sechs Nachwuchsspieler. Der jüngste dabei war Daniel Lilian Egloff, der gerade einmal 16 Jahre alt ist. „Sie haben ihre Sache gut gemacht“, lobt Weinzierl. Natürlich wirkten sich die Wechsel auf das Spiel aus, die Aalener agierten nun forscher. Auch die Hereinnahme von Matthias Morys zahlte sich aus. Weswegen der ehemalige VfBler im Dress der Aalener, Mart Ristl meint: „Wir hätten durchaus auch ein Tor machen können.“So hatte der eingewechselte Yannis Letard die Chance zur Führung für die Fußballer von der Ostalb. Doch der Abwehrspieler scheiterte mit seinem Kopfball.
Doch auch die Stuttgarter hatten noch ihre Gelegenheiten durch etwa Gonzalo Castro oder Florian Kleinhansl. Beide schossen jedoch über das Tor der Aalener. Die wohl beste Gelegenheit in Durchgang zwei hatte David Tomic, der den Ball allerdings freistehend knapp am Tor vorbeischoss (55.). So blieb es am Ende beim 0:0, mit dem beide Trainer sich nicht unzufrieden zeigten. „Die Mannschaft hat nun ein spielfreies Wochenende vor sich und dann gilt es den Fokus wieder auf die anstehenden schweren Aufgaben zu richten“, sagt Giannikis. Während die Aalener kommende Woche nach Uerdingen reisen, geht es für das Schlusslicht der Bundesliga nach der Länderspielpause nach Leverkusen.
VfB: Grahl – Thommy (46. Kleinhansl), Kempf (46. Kober), Sarpei, Insua – Aogo (46. Wähling) – Akolo, Castro, Gentner (46. Egloff), Gonzalez (46. Tomic) – Gomez (46. Grimm).
VfR: Bernhardt (46. Husic)- Ristl, Fennell 64. Letard), Trianni (77. Watanabe), Sessa (77. Nils Anhölcher), Geyer, Traut, Funk, Schorr (77. Onouha), Bär (46. Morys), Rehfeldt (77. Papadopoulus).