Lillehammer liegt Katharina Althaus
Großschanzen-Erfolg beschert den Sieg auch im Triple – Ramona Straub überrascht als Tageszweite
LILLEHAMMER (SID/dpa) – Die Skispringerinnen Katharina Althaus und Ramona Straub haben in Lillehammer für den zweiten deutschen Doppelsieg der Weltcup-Geschichte gesorgt. Die Olympiazweite Althaus (Oberstdorf) feierte auf dem großen Olympia-Bakken von 1994 den fünften Sieg ihrer Karriere, für Straub (Langenordnach) war es der erste Podestplatz der Laufbahn. Das Team von Bundestrainer Andreas Bauer verbuchte damit das beste Ergebnis seit dem Dreifach-Triumph am 12. Februar 2017 in Ljubno (Slowenien).
„Das sprengt alle Erwartungen, das hätten wir in den kühnsten Träumen nicht erwartet. Für uns ist das unglaublich“, sagte Bauer. Althaus, die schon im Vorjahr in Lillehammer gewonnen hatte, meinte: „Das war ein tolles Wochenende, heute hat alles gepasst. Ich bin glücklich, wieder ganz oben auf dem Podest zu stehen. Ich wusste, dass ich auf großen Schanzen sehr gut springen kann.“
Auch Straub war überglücklich: „Dieses Ergebnis habe ich nicht erwartet. Jetzt freue ich mich darauf, nächste Woche auf meiner Heimschanze in Titisee-Neustadt zu springen.“
Althaus gewann somit erneut das Lillehammer-Triple („Titel verteidigt und super happy über das Teamergebnis“). Zudem übernahm sie mit 200 Punkten die Führung im Gesamtweltcup vor Juliane Seyfarth (177), die am Freitag auf der Normalschanze ihren ersten Karrieresieg geholt hatte. Seyfarth (Ruhla) wurde am Sonntag in einem Traumwettkampf für das deutsche Team Achte, einen Rang hinter Olympiasiegerin Carina Vogt (Degenfeld). „Das sprengt alle Erwartungen, das hätten wir in den kühnsten Träumen nicht erwartet. Für uns ist das unglaublich“, sagte Trainer Bauer.
Althaus und Straub lagen nach dem ersten Durchgang noch auf den Rängen drei und vier, zogen mit starken Sprüngen aber an Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig (beide Österreich) vorbei: Zunächst segelte Straub auf die Tagesbestweite von 135,0 Meter, dann setzte Althaus noch einen drauf und stellte mit 139,5 Metern den eigenen Schanzenrekord ein. „Der erste Sprung war nicht so gut, der zweite dafür großartig“, sagte die 22-Jährige, die nun drei ihrer fünf Siege in Lillehammer geholt hat.
Die zuvor im Gesamtweltcup führende Olympiasiegerin Maren Lundby (Norwegen) fiel dagegen auf den 22. Platz zurück, auch die einstige Dominatorin Sara Takanashi aus Japan blieb als Elfte hinter den Erwartungen zurück. Die erst 17 Jahre alte Russin Lidija Jakowlewa, die am Samstag völlig überraschend erstmals ganz oben auf dem Podest gestanden hatte, zeigte als Sechste erneut eine Topleistung und kletterte mit 172 Punkten im Gesamtweltcup auf Rang drei.