Schulen, Kindergärten und das Freibad
Wangen will 2019 so viel investieren wie noch nie – Geld vor allem für Bekanntes und Beschlossenes
WANGEN - Bei den Investitionen enthält der am Montagabend im Gemeinderat eingebrachte Haushaltsplan für 2019 vor allem Bekanntes, beziehungsweise bereits Beschlossenes. Inhaltlich geht es deshalb – wenig überraschend – vor allem um Schulen, Kindergärten und das Freibad. Sollte der Etat im kommenden Jahr verabschiedet werden, stünden der Verwaltung rund 21 Millionen Euro zur Verfügung. Ähnlich viel wie im Vorjahr und damit erneut rekordverdächtig. Die Erfahrung lehrt Stadtspitze und Kämmerei allerdings, dass nicht alle Mittel binnen Jahresfrist ausgegeben werden. OB Michael Lang und Kämmerin Yvonne Winder rechnen mit tatsächlichen Investitionen von etwa 18 Millionen Euro. Ein Überblick.
Das Ebnetschulzentrum ist im Bildungsbereich das Großprojekt der kommenden Jahre. Teils bereits begonnen, andernteils beschlossen oder erst grob geplant, haben die bis 2022 reichenden Investitionspläne ein Volumen von rund zehn Millionen Euro – prognostiziert rund zur Hälfte abgedeckt durch Geld aus verschiedenen Fördertöpfen. In diesem und im kommenden Jahr steht dabei die Errichtung des erst vor gut einer Woche vom Gemeinderat abgesegneten Erweiterungsbaus für die Realschule im Mittelpunkt.
Auch die seit einigen Jahren laufende Sanierung des Rupert-NeßGymnasiums wirkt sich weiterhin aus. Abzüglich von Zuschüssen beziffert die Stadt die in den kommenden Jahren anstehenden Ausgaben für Altbau, Verbindungstrakt und Fischerbau auf weitere rund vier Millionen Euro. Gehen die Kalkulationen auf, wären am Ende mehr als elf Millionen Euro verbaut.
Klarer „Spitzenreiter“bei den
Kindergärten ist der jüngst begonnene Neubau der Einrichtung in Primisweiler. Dort rechnet die Verwaltung mit Ausgaben von etwas mehr als vier Millionen Euro. Rund 3,3 Millionen Euro davon müsste die Stadt nach derzeitigen Berechnungen selbst tragen. Investitionen stehen aber auch in die Sanierung des teils undichten Kindergartens Haid an. Eigentlich schon für 2018 geplant, war die Ausschreibung wegen des Booms auf dem Bau- und Handwerkermarkt gescheitert. Deshalb plant die Stadt entsprechende Ausgaben von mehr als 900 000 Euro jetzt für 2019 und 2020.
Ein großer Posten ist ebenfalls die im Spätsommer begonnene Sanierung des Freibads. In den kommenden drei Jahren will die Stadt dafür jährlich etwa anderthalb Millionen Euro ausgeben. Gehen die Rechnungen auf, schlägt die – vor allem technisch notwendige – Instandsetzung am Ende mit etwa 5,8 Millionen Euro zu Buche.
Bereits ab 2019 und nachfolgend in den aktuellen Haushaltsplan eingepreist, ist der Ersatzneubau für die
Alte Sporthalle. Dieser schlüge mit acht Millionen Euro zu Buche – allerdings in der Gesamtsumme erst langfristig und unter der Voraussetzung, dass Fördermittel (des Bundes) fließen. Daran hatte der Gemeinderat seine Entscheidung aus dem Herbst geknüpft, überhaupt in diese Richtung zu planen. Bestätigen sich die Zuschusshoffnungen der Stadt, zahlt sie am Ende selbst „nur“2,8 Millionen Euro. Zuversichtlich ist OB Michael Lang indes, was eine Beteiligung des Kreises an dem Projekt angeht. Das Landratsamt habe seinen Finanzierungsanteil im eigenen Haushaltsentwurf für 2019 berücksichtigt. Und der Rathauschef verdeutlicht unabhängig von offenen Förderfragen die Verantwortung der Stadt: „Dort muss so oder so etwas gemacht werden.“Dass es bis zur Landesgartenschau nur noch rund fünfeinhalb Jahre hin ist, wird im Haushaltsplan ebenfalls spürbar: Zum einen durch den erneuten Abfluss von einer halben Millionen Euro in die Stammkapitalanlage der Landesgartenschau GmbH. Zum anderen durch aktuelle Maßnahmen. So stehen 2019 und 2020 auf dem Erba-Gelände der Umbau des Pförtnergebäudes sowie die Gestaltung des Festplatzes und der Bau der Kanalunterführung an. Die Gesamtkosten belaufen sich auf geschätzte knapp 5,5 Millionen Euro. Da das Projekt für Jugend, Begegnung und Generationen unter dem Bundessiegel der Nationalen Projekte des Städtebaus läuft, erwartet die Stadt allerdings eine bereits zugesagte 2,5Millionen-Euro-Förderung. Im kommenden Jahr schlägt das Areal im städtischen Haushalt mit 1,6 Millionen Euro zu Buche. Knapp 760 000 Euro muss die Stadt – bei insgesamt veranschlagten knapp 2,2 Millionen Euro – heuer für die (weitere) Erschließung des Gebiets Erba/Auwiesen ausgeben.
Dieses firmiert ebenso als Sanierungsgebiet wie die Altstadt. Und auch für (zu fördernde) Maßnahmen im Stadtkern sollen im kommenden Jahr Mittel zur Verfügung stehen: knapp 1,6 Millionen Euro insgesamt, die den städtischen Etat mit rund 760 000 Euro belasten dürften.
Diverse Investitionsposten sind im neuen Haushalt beziehungsweise der mittelfristigen Finanzplanung für
Baugebiete ausgewiesen – teils auf der Einnahmeseite durch Grundstücksverkäufe, teils durch Ausgaben wegen anstehender Erschließungen oder Grundstückskäufe. Allerdings sind manche Baugebiete noch nicht im Detail beschlossen. Zu Gesamtkomplex gehören ebenfalls der Bereich Erba/Auwiesen und die Baugebiete Haid-Mitte (Freifläche hinter dem Aufwind-Haus), Haid/Wittwais, Sattel, Deuchelried, RoggenzellNord, Schwarzenbach-Nord, Hogenberg in Haslach sowie – langfristig für 2022 – Leupolz.
Sechsstellige Beträge hat die Verwaltung überdies unter anderem für folgende Investitionen im Plan: den Kauf von Fahrzeugen für Bauhof, Feuerwehr und den Winterdienst, die neue Schulküche in der ehemaligen Anton-von-Gegenbaur-Schule, den Friedhof St. Wolfgang, die Sanierung von Hammer-, Schießstatt- und Neuravensburger Weiher sowie die Anschaffung zweier zusätzlicher Wohncontainer für Obdachlose und Flüchtlinge.
Zum Themenkomplex „Verkehr“zählen Mittel für eine weitere stationäre Geschwindigkeitsmessanlage („Blitzer“) in der Erzbergerstraße, die Sanierung des Gottesackerwegs, die Schließung des Bahnübergangs am Friedhofsweg, den Bahnübergang an den Fachkliniken, die Bahnhofsmodernisierung und die Beseitigung des Bahnübergangs an der B32. Letzteren hat die Verwaltung allerdings erst für das Jahr 2022 eingeplant.