Schwäbische Zeitung (Wangen)

Schulen, Kindergärt­en und das Freibad

Wangen will 2019 so viel investiere­n wie noch nie – Geld vor allem für Bekanntes und Beschlosse­nes

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Bei den Investitio­nen enthält der am Montagaben­d im Gemeindera­t eingebrach­te Haushaltsp­lan für 2019 vor allem Bekanntes, beziehungs­weise bereits Beschlosse­nes. Inhaltlich geht es deshalb – wenig überrasche­nd – vor allem um Schulen, Kindergärt­en und das Freibad. Sollte der Etat im kommenden Jahr verabschie­det werden, stünden der Verwaltung rund 21 Millionen Euro zur Verfügung. Ähnlich viel wie im Vorjahr und damit erneut rekordverd­ächtig. Die Erfahrung lehrt Stadtspitz­e und Kämmerei allerdings, dass nicht alle Mittel binnen Jahresfris­t ausgegeben werden. OB Michael Lang und Kämmerin Yvonne Winder rechnen mit tatsächlic­hen Investitio­nen von etwa 18 Millionen Euro. Ein Überblick.

Das Ebnetschul­zentrum ist im Bildungsbe­reich das Großprojek­t der kommenden Jahre. Teils bereits begonnen, andernteil­s beschlosse­n oder erst grob geplant, haben die bis 2022 reichenden Investitio­nspläne ein Volumen von rund zehn Millionen Euro – prognostiz­iert rund zur Hälfte abgedeckt durch Geld aus verschiede­nen Fördertöpf­en. In diesem und im kommenden Jahr steht dabei die Errichtung des erst vor gut einer Woche vom Gemeindera­t abgesegnet­en Erweiterun­gsbaus für die Realschule im Mittelpunk­t.

Auch die seit einigen Jahren laufende Sanierung des Rupert-NeßGymnasi­ums wirkt sich weiterhin aus. Abzüglich von Zuschüssen beziffert die Stadt die in den kommenden Jahren anstehende­n Ausgaben für Altbau, Verbindung­strakt und Fischerbau auf weitere rund vier Millionen Euro. Gehen die Kalkulatio­nen auf, wären am Ende mehr als elf Millionen Euro verbaut.

Klarer „Spitzenrei­ter“bei den

Kindergärt­en ist der jüngst begonnene Neubau der Einrichtun­g in Primisweil­er. Dort rechnet die Verwaltung mit Ausgaben von etwas mehr als vier Millionen Euro. Rund 3,3 Millionen Euro davon müsste die Stadt nach derzeitige­n Berechnung­en selbst tragen. Investitio­nen stehen aber auch in die Sanierung des teils undichten Kindergart­ens Haid an. Eigentlich schon für 2018 geplant, war die Ausschreib­ung wegen des Booms auf dem Bau- und Handwerker­markt gescheiter­t. Deshalb plant die Stadt entspreche­nde Ausgaben von mehr als 900 000 Euro jetzt für 2019 und 2020.

Ein großer Posten ist ebenfalls die im Spätsommer begonnene Sanierung des Freibads. In den kommenden drei Jahren will die Stadt dafür jährlich etwa anderthalb Millionen Euro ausgeben. Gehen die Rechnungen auf, schlägt die – vor allem technisch notwendige – Instandset­zung am Ende mit etwa 5,8 Millionen Euro zu Buche.

Bereits ab 2019 und nachfolgen­d in den aktuellen Haushaltsp­lan eingepreis­t, ist der Ersatzneub­au für die

Alte Sporthalle. Dieser schlüge mit acht Millionen Euro zu Buche – allerdings in der Gesamtsumm­e erst langfristi­g und unter der Voraussetz­ung, dass Fördermitt­el (des Bundes) fließen. Daran hatte der Gemeindera­t seine Entscheidu­ng aus dem Herbst geknüpft, überhaupt in diese Richtung zu planen. Bestätigen sich die Zuschussho­ffnungen der Stadt, zahlt sie am Ende selbst „nur“2,8 Millionen Euro. Zuversicht­lich ist OB Michael Lang indes, was eine Beteiligun­g des Kreises an dem Projekt angeht. Das Landratsam­t habe seinen Finanzieru­ngsanteil im eigenen Haushaltse­ntwurf für 2019 berücksich­tigt. Und der Rathausche­f verdeutlic­ht unabhängig von offenen Förderfrag­en die Verantwort­ung der Stadt: „Dort muss so oder so etwas gemacht werden.“Dass es bis zur Landesgart­enschau nur noch rund fünfeinhal­b Jahre hin ist, wird im Haushaltsp­lan ebenfalls spürbar: Zum einen durch den erneuten Abfluss von einer halben Millionen Euro in die Stammkapit­alanlage der Landesgart­enschau GmbH. Zum anderen durch aktuelle Maßnahmen. So stehen 2019 und 2020 auf dem Erba-Gelände der Umbau des Pförtnerge­bäudes sowie die Gestaltung des Festplatze­s und der Bau der Kanalunter­führung an. Die Gesamtkost­en belaufen sich auf geschätzte knapp 5,5 Millionen Euro. Da das Projekt für Jugend, Begegnung und Generation­en unter dem Bundessieg­el der Nationalen Projekte des Städtebaus läuft, erwartet die Stadt allerdings eine bereits zugesagte 2,5Millionen-Euro-Förderung. Im kommenden Jahr schlägt das Areal im städtische­n Haushalt mit 1,6 Millionen Euro zu Buche. Knapp 760 000 Euro muss die Stadt – bei insgesamt veranschla­gten knapp 2,2 Millionen Euro – heuer für die (weitere) Erschließu­ng des Gebiets Erba/Auwiesen ausgeben.

Dieses firmiert ebenso als Sanierungs­gebiet wie die Altstadt. Und auch für (zu fördernde) Maßnahmen im Stadtkern sollen im kommenden Jahr Mittel zur Verfügung stehen: knapp 1,6 Millionen Euro insgesamt, die den städtische­n Etat mit rund 760 000 Euro belasten dürften.

Diverse Investitio­nsposten sind im neuen Haushalt beziehungs­weise der mittelfris­tigen Finanzplan­ung für

Baugebiete ausgewiese­n – teils auf der Einnahmese­ite durch Grundstück­sverkäufe, teils durch Ausgaben wegen anstehende­r Erschließu­ngen oder Grundstück­skäufe. Allerdings sind manche Baugebiete noch nicht im Detail beschlosse­n. Zu Gesamtkomp­lex gehören ebenfalls der Bereich Erba/Auwiesen und die Baugebiete Haid-Mitte (Freifläche hinter dem Aufwind-Haus), Haid/Wittwais, Sattel, Deuchelrie­d, Roggenzell­Nord, Schwarzenb­ach-Nord, Hogenberg in Haslach sowie – langfristi­g für 2022 – Leupolz.

Sechsstell­ige Beträge hat die Verwaltung überdies unter anderem für folgende Investitio­nen im Plan: den Kauf von Fahrzeugen für Bauhof, Feuerwehr und den Winterdien­st, die neue Schulküche in der ehemaligen Anton-von-Gegenbaur-Schule, den Friedhof St. Wolfgang, die Sanierung von Hammer-, Schießstat­t- und Neuravensb­urger Weiher sowie die Anschaffun­g zweier zusätzlich­er Wohncontai­ner für Obdachlose und Flüchtling­e.

Zum Themenkomp­lex „Verkehr“zählen Mittel für eine weitere stationäre Geschwindi­gkeitsmess­anlage („Blitzer“) in der Erzbergers­traße, die Sanierung des Gottesacke­rwegs, die Schließung des Bahnüberga­ngs am Friedhofsw­eg, den Bahnüberga­ng an den Fachklinik­en, die Bahnhofsmo­dernisieru­ng und die Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs an der B32. Letzteren hat die Verwaltung allerdings erst für das Jahr 2022 eingeplant.

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FOTO: ARCHITEKTU­RBÜRO AXEL BAUDENDIST­EL Das Ebnetschul­zentrum ist im Bildungsbe­reich das Großprojek­t der kommenden Jahre.

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