Gottesdienst und Glühwein
Erste von drei Adventsfeiern in Rötsee abgehalten – Spenden kommen der Instandhaltung der Kirche zugute
RÖTSEE - Die Kirchenbänke der tausendjährigen Wallfahrtskirche „Maria Königin der Engel“haben am Sonntag nicht ausgereicht: Beim ersten Abend der Reihe „Advent erleben in Rötsee“– organisiert vom Dekanat Allgäu-Oberschwaben und der Seelsorgeeinheit Kißlegg – mussten einige Gottesdienstbesucher mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Die Gebetsstätte im kleine Weiler Rötsee hat einmalmehr zahlreiche Gläubige aus Kißlegg, Leutkirch und den vielen umliegenden Dörfer angezogen.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“: Das alte Adventslied wurde am Sonntagabend nicht nur gesungen, sondern zum Thema der Wort-Gottes-Feier gemacht. „Wie viele Menschen sind wohl schon durch diese Kirchentür da hinten gegangen?“, fragte Benjamin Sigg eingangs. Der Pastoralreferent gestaltete die Feier zusammen mit Stefanie Braun und einem Blechbläserensemble unter der Leitung von Christoph Heidel. „Türen können abschließen und trennen, aber auch verbinden“, sagte Sigg.
Tragender Boden ist das Vertrauen
Stefanie Braun erinnerte an die vielen unterschiedlichen Türen, die man durchgehen kann – oder eben nicht. „Beim Öffnen, Schließen und Durchgehen von Türen sind wir aber immer von einem festen Boden getragen“, ist sich Benjamin Sigg sicher. Er zeigte sich davon überzeugt, dass dieser tragende Boden das Vertrauen sei.
Im Rahmen der Feier wurde auch der Rötseer Adventskranz gesegnet und die erste der vier Kerzen entzündet. Von Kerzenschein war überhaupt der ganze Abend in ein adventliches Flackern gesetzt: Auf elektrisches Licht verzichtete man ganz, was für eine warme Atmosphäre in dem kalten Gemäuer sorgte.
Die raumfüllende Blechblasmusik, dazu die besinnlichen Texte und die heimelige Stimmung machten den Advent geradezu greifbar. Auch Gemeinschaft wurde erfahrbar gemacht: Zum Verweilen nach der Feier wurden Lebkuchen, Glühwein und Punsch im Vorraum der Kirche angeboten. Organisiert wurde das von den Bewohnern von Rötsee und Neu-Rötsee. Ihnen liegt viel am Mitaneinander und daran, dass man nach einem Gottesdienst nicht „einfach auseinander läuft“. Die Spenden, die ihnen für die Verpflegung zugetragen wurden, lassen sie der Instandhaltung „ihrer“Kirche zugutekommen.
Auch am zweiten und dritten Advent gibt es die Möglichkeit zum „Advent erleben in Rötsee“. Pastoralreferent Raimund Miller gestaltet die Feier am kommenden Sonntag, 9. Dezember, mit den „Soulsisters Angele“aus Starkenhofen. Die letzte Feier wird am Sonntag, 16. Dezember, von Pastoralreferentin Jeanette Krimmer geleitet und von Regine Anderson an der Harfe begleitet. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr. Warme Kleidung ist empfehlenswert.