Es fehlt noch immer ein Knipser
Trotz Sieg – Beim VfB Stuttgart hakt weiter die Offensive
STUTTGART - Dass es auch nach dem 1:0-(1:0)-Sieg gegen den FC Augsburg und dem Sprung auf Tabellenplatz 16 beim VfB Stuttgart nicht Friede-Freude-Spätzle-Essen heißt, ist nicht nur den Verantwortlichen, sondern auch den Spielern bewusst: „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, woran es liegt. Das bleibt aber intern und wir hoffen, dass es nun von Woche zu Woche besser wird“, sagte Dennis Aogo. Doch so tief muss man gar nicht forschen, um auf die Lösung zu kommen. Eher zeigt sich diese offen auf dem grünen Fußballrasen. Zu harmlos waren die Offensivaktionen – vom glücklichen Siegtor von Anastasios Donis einmal abgesehen. Beim VfB herrscht weiterhin Offensiv-Ebbe statt Sturmflut und so schob auch Mittelfeldakteur Aogo hinterher: „Wir haben uns heute reingefighted und getroffen – das war wichtig und da müssen wir weitermachen.“
Wie offensichtlich das Manko derzeit ist, lässt sich gerade am Matchwinner Donis aufzeigen. Nach mehrmonatiger Verletzungspause spülte es den Stürmer direkt in die Startelf. Spritzigkeit und die ihn eigentlich auszeichnende Schnelligkeit, die ihn eigentlich zum prädestinierten Spieler im bevorzugten System von Markus Weinzierl machen, fehlten noch. Geschenkt. Siegtor. Dass Trainer Markus Weinzierl in diesem Zusammenhang von einer Notsituation sprach, wirft nicht gerade das beste Bild auf die übrigen Akteure. Die Offensivaktionen aus den hinteren Reihen sind meist wenig ertragreich und vorne drin sitzt der eigentliche Dauer-Knipser Mario Gomez auf dem Trockenen. Seit nunmehr 528 Minuten wartet der Ex-Nationalstürmer auf einen Treffer.
Dass solche Phasen für einen Stürmer normal seien, betont der Führungsspieler immer wieder. Auch sein Alter von 33 Jahren spielt für ihn da keine Rolle: „Ich habe in der Rückrunde acht Tore gemacht und bin jetzt nur ein paar Monate älter.“Doch fällt es eben besonders auf, wenn der Routinier zwar munter Bälle sichert, aber nicht selbst trifft. Vor allem, da der dritte Stürmer, Nicolás González, sich noch in die Liga einfühlen muss und wohl eher der Mann der Zukunft sein könnte. Und so liegen die Hoffnungen derzeit vor allem auf Geschwindigkeitsspieler Donis – auch wenn eben jene Schnelligkeit noch fehlt.