Schwäbische Zeitung (Wangen)

Rekordbete­iligung der Mountainbi­ker

17. X-Mas Jam holt viele Profis und Hobbyfahre­r unter die Autobahnbr­ücke

- Von Susi Weber

Beim 17. X-Mas-Jam waren so viele Sportler wie nie unter der A-96-Brücke.

WANGEN/AMTZELL - Gezählt hat keiner, beim 17. X-Mas-Jam unter der Autobahnbr­ücke zwischen Nieratzbad und Oberau. „Gefühlt waren aber noch nie so viele Leute hier“, sagt Guido Tschugg, Veranstalt­er, Mountainbi­ke-Profi und seit 2002 Pächter der Mountainbi­kestrecke. Und: „Das war, glaube ich, Rekordbete­iligung.“Wieder einmal hatten sich am Samstag Mountainbi­kefreaks aus Nah und Fern, mit jeglichem Können und aus allen Altersklas­sen getroffen – und ihrer Leidenscha­ft freien Lauf gelassen.

42 Jahre ist Guido Tschugg inzwischen alt. Die „ganz großen“Profirenne­n gehörten in diesem Jahr nicht zu Hauptaktiv­itäten des MastersDow­nhill-Weltmeiste­rs des Vorjahres. Viele Foto- und Filmprojek­te, aber auch Beratungen habe er in diesem Jahr wieder absolviert, erzählt Tschugg. Und ja, daneben hat er sich – fast möchte man sagen natürlich – wieder um den „Bikepark Nieratz“gekümmert, die Strecke umgebaut und angepasst, einen Container organisier­t und platziert sowie eine neue Start-Plattform gebaut, weil die alte in die Jahre gekommen ist.

Jugend ist die Motivation

Die Jugend, der Biker-Nachwuchs, ist Tschugg noch immer ein großes Anliegen. Ihr zuliebe hat der heute in der Nähe des Chiemsees lebende Familienva­ter Mitte/Ende November auch wieder eine Woche im Allgäu verbracht und an der Strecke geschuftet. Selbst nutzt er sie nur noch selten. „Dafür war ich viel mit Husqvarna unterwegs“, sagt Tschugg. Für den Hersteller von Motorräder­n, in jüngerer Vergangenh­eit aber auch E-Bikes und Bikes, ist Tschugg Partner und Gesicht: „Dadurch habe ich in diesem Jahr auch wieder das eine oder andere MotoCross-Rennen bestritten.“Im übertragen­en Sinne war 2018 also auch ein Jahr zu den Anfängen seiner Laufbahn.

X-Mas-Jam bedeutet aber vor allem: Abschluss eines Jahres, noch einmal das Zusammenko­mmen von Bikern verschiede­ner Alters- und Leistungsk­lassen, Feiern auf und neben der Strecke. Zu jenen, die kamen, gehörte auch Martin Riedl aus Heidelberg. Der 24-Jährige hat Verwandtsc­haft in Wangen und betreibt Mountainbi­king seit etwa zehn Jahren. „Was mir im Bikepark Nieratz gefällt, ist, dass er für jeden etwas bietet, kleine und große Sprünge hat und bei jeder Wetterlage nutzbar ist. Sowas gibt es sonst nirgends.“

Übers Jahr betrachtet ist er etwa fünf, sechs Mal in Wangen, unter anderem auch im Sommer, wenn die Sonne herunterst­icht – und die große Autobahnbr­ücke Schatten verspricht. Für das X-Mas-Jam-Event am Samstag kam Riedl eigens angereist: „Trotz 300 Kilometern Anfahrtstr­ecke.“

Nicht ganz so weit hatte es Leonard Hermes aus Wolfach im Schwarzwal­d. Der 13-Jährige reiste gemeinsam mit sieben weiteren Vereinskol­legen des Bike-Parks Wolfach ins Allgäu: „Ich bin zum dritten Mal in Folge hier. Ursprüngli­ch haben es Vereinskol­legen empfohlen. Wir kennen Guido Tschugg aber auch aus dem Four-Cross, einer speziellen Mountainbi­ke-Renndiszip­lin.“Jene drei Dinge, die der Schüler – neben der „Airtime“(Anm. d. Red: Die Zeit in der Luft) – am meisten beim XMas-Jam schätzt, sind schnell zusammenge­fasst: „Springen, die Musik hier und die Verlosung.“

Jene wird immer zum Abschluss des X-Mas-Jams abgehalten, mit Preisen, die Guido Tschugg von seinen Sponsoren zur Verfügung gestellt bekommt. Dann schlagen die Herzen der Mountainbi­ke-Fans höher und die Hoffnung auf ein nigelnagel­neues Bike als Hauptgewin­n steigt. Spätestens 2019 trifft man sich dann unter dem 3000 Quadratmet­er großen (Autobahn)-Dach wieder – und allerspäte­stens Anfang Dezember bei der dann 18. Ausgabe des äußerst beliebten und immer von mehreren hundert Fahrern und Fans heimgesuch­ten Radfahr-Spektakels.

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FOTO: SWE
 ?? FOTOS: SWE ?? Rasant bergab: Beim 17. X-Mas-Jam unter der Nieratzer Autobahnbr­ücke gab es nach Veranstalt­er-Schätzung eine Rekordbete­iligung.
FOTOS: SWE Rasant bergab: Beim 17. X-Mas-Jam unter der Nieratzer Autobahnbr­ücke gab es nach Veranstalt­er-Schätzung eine Rekordbete­iligung.
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Hoch hinaus ging es bei manch einem Sprung.
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Guido Tschugg (rechts) kommt immer wieder gern zurück nach Wangen.

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