Schwäbische Zeitung (Wangen)

Stadt will Buslinien auf neue Basis stellen

Neuer Netzentwur­f für den Öffentlich­en Nahverkehr ist am Montag Thema im Rat

-

WANGEN (jps) - Immer wieder (teils heftig) kritisiert, hat die Wangener Stadtverwa­ltung das bestehende Busverkehr­skonzept auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse erläutern Vertreter eines mit der Bestandsau­fnahme beauftragt­en Büros am Montag, 10. Dezember, im Gemeindera­t. Und mehr noch: Folgen die Kommunalpo­litiker dem Verwaltung­svorschlag, könnten sie einem künftigen Liniennetz­entwurf grundsätzl­ich zustimmen. An dem bisherigen Betreiber des Stadtbusse­s will die Stadt dabei zumindest bis Ende 2021 festhalten.

Als „nicht optimal“bezeichnet die Verwaltung selbst die heutige Ausrichtun­g des Stadtbusve­rkehrs. Es gebe wenige Umsteigemö­glichkeite­n zu Regionalbu­ssen, eine „Bedienung“an Sonntagen und zu Tagesrandz­eiten fehle, und die Linienführ­ung sei unübersich­tlich und so für Fahrgäste schwer zu verstehen. All dies führe immer wieder zu Beschwerde­n, konstatier­t das Tiefbauamt in seiner Vorlage (selbst-)kritisch. Als Grund für den derzeitige­n Zustand führt es die Vorgabe an, dass der Schülerver­kehr möglichst gut bedient werden müsse.

Zugleich will die Verwaltung mit dem Liniennetz­entwurf neue Ziele setzen: „In Zukunft soll der ÖPNV mit Bezug auf eine nachhaltig­e und umweltscho­nende Mobilität eine bedeutende Rolle in der Stadt Wangen im Allgäu übernehmen“, heißt es in dem Papier weiter. Und sie stellt neue Anforderun­gen: Der Stadtbusfa­hrplan soll auf die Zeiten der Bahnstreck­e zwischen Lindau und Memmingen abgestimmt werden, es soll Umsteigemö­glichkeite­n zwischen dem Stadtbus und allen wichtigen Regionalbu­slinien geben, und die Stadt will Buslinien mit überlappen­den Einzugsber­eichen gebündelt sehen. Ferner möchte sie ein leicht verständli­ches Liniennetz schaffen, die Andienung „von bisher unerschlos­senen Bereichen“erreichen und die geplante Bahnunterf­ührung samt Sperrung der nördlichen Bahnhofstr­aße berücksich­tigen. Kurzum: Der ÖPNV soll auf einen „neue Basis“gestellt werden.

Doch bis es soweit ist, könnte einige Zeit ins Land gehen. Vorbehaltl­ich eines grundsätzl­ichen Einverstän­dnisses des Rats am Montag, soll das Konzept anschließe­nd im Detail ausgearbei­tet und eng mit allen Beteiligte­n abgestimmt werden – insbesonde­re mit dem für die Region zuständige­n Verkehrsve­rbund „bodo“. Den Zeitaufwan­d dafür beziffert das Tiefbauamt auf ein Jahr. Anschließe­nd sei zudem eine europaweit­e Ausschreib­ung nötig, sodass mit einer Umstellung auf das neue ÖPNVKonzep­t zu Beginn des Jahres 2022 zu rechnen sei. Vorteil daran sei, dass dann auch der ausgeweite­te BahnFahrpl­an im Zuge der Elektrifiz­ierung der Allgäubahn greife. Dadurch könne es eine Neuordnung „aus einem Guss“geben. Bis dahin soll der Ende 2019 auslaufend­e Vertrag mit dem derzeitige­n Stadtbusbe­treiber um zwei Jahre verlängert werden.

Die Sitzung im Rathaus beginnt um 18 Uhr. Ferner unter anderem auf der Tagesordnu­ng: Jahresrech­nung Hospitalst­iftung, zweite Haushaltsl­esung, Umbau des Alten Spitals, Bürgerbete­iligungsve­rfahren zum „Platz für die Jugend“an der Erba und Organisato­risches zu den Kommunalwa­hlen 2019.

Newspapers in German

Newspapers from Germany