Energiegeladenes Jahreskonzert der Musikkapelle Amtzell
In der Turn- und Festhalle glänzen neben den Erwachsenen auch die Nachwuchs-Musikanten
AMTZELL - Mitreißend, brillant und energiegeladen war das diesjährige Jahreskonzert, mit dem die Musikkapelle Amtzell die vielen Zuhörer in der Turn- und Festhalle zum Strahlen brachte. Dabei beeindruckten nicht nur die erwachsenen Musiker, sondern auch die Jüngsten, die im Vororchester unter der Leitung von Christina Milz ihr Können zeigten. 21 Musiker wurden von dem Kreisverbandsvorsitzenden Rudolf Hämmerle für ihre langjährige aktive Tätigkeit geehrt, darunter vier Herren für 60 Jahre Musizieren.
Mit dem besinnlichen Gedicht „Jetzt ist sie da, die Weihnachtszeit“eröffnete Nicole Leitner vom Vorstand das Konzert, mit der Einladung an die Zuhörer, den Stress und die Sorgen an diesem Musikabend loszulassen, und den Zauber der Blasmusik zu genießen. Dazu trug bereits das Vororchester Amtzell-PfärrichHaslach bei, in dem die Jüngsten vier Stücke präsentierten, unter anderem „Declarata“(„Verkündigung“) und die „Schlittenfahrt mit dem Weihnachtsmann“. Herzerfrischend, wie die junge Emilia Graf diese Musikstücke einführte und kommentierte.
Das Konzert der Erwachsenen unter der Leitung von Walter Kofler begann mit einer fulminanten Eröffnungsfanfare, die das brillante, energiegeladene Stück „A Festival Prelude“von Alfred Reed eröffnete. Dieses Stück, das mit einem donnernden Abschluss endete, setzt in beeindruckender Weise die Idee des modernen sinfonischen Blasorchesters um. Glänzend und hervorragend die Jubiläumsouvertüre „Jubilee Overture“von Philip Sparke, das Christina Milz, die in bewährter Manier durchs Programm führte, so kommentierte: „Dieses Stück brilliert nicht nur durch festliche Blechbläserfanfaren und virtuose rhythmische Wendungen, sondern auch durch eine kontrastreiche Instrumentierung: mal lebhaft und schnell, dann aber auch besinnlich.“
Das dritte Stück „Dragon Fight“von Otto M. Schwarz ist die musikalische Umsetzung einer alten Sage aus Liechtenstein, in der ein Riese den Kampf mit einem furchtbaren Drachen aufnimmt. Dramatisch, spannend und aufwühlend wie dieser Kampf, in dem letztlich der Riese als Sieger hervorgeht, ist auch die Musik.
Besondere Ehrungen
Zahlreiche Ehrungen gab es in der Pause, in der Peter Reinhold für 50jährige, Alois und Josef Schnell, Josef Jocham und Hermann Stapf für 60jährige aktive Tätigkeit ausgezeichnet wurden. Der Kreisverbandsvorsitzende Rudolf Hämmerle bedankte sich bei den 21 Musikern, die geehrt wurden. Mit der von Stefan Hutter komponierten Polka „Mit Herz und Hand ein Musikant“ehrte das Blasmusikorchester die zu Ehrenmitgliedern ernannten Jubilare.
Mit „Aurora Borealis“von Rossano Galante entführte das Blasmusikorchester die Zuhörer in das großartige Naturschauspiel der polaren Nordlichter. Ein beeindruckendes Tongemälde mit romantisch lyrischen Abschnitten, das mit einer fesselnden Fanfare endet. Mit der dramatisch opulenten Filmmusik-Komposition „Gladiator“von Hans Zimmer entführte das Orchester die Zuhörer in die Kampfarena der Römer. Bombastische Klänge, die auch von Richard Wagner inspiriert wurden.
Das ausgezeichnete Medley „Satchmo“(Spitzname von Louis Armstrong) , arrangiert von Ted Ricketts, wurde komponiert zu Ehren des legendären US-Jazz-Trompeters. Hier wurden seine unvergesslichen und bekanntesten Songs wie zum Beispiel „What a wonderful world“oder „Oh when the Saints“jazzartig und mitreißend umgesetzt. Einige kurze Trompetesoli waren ebenso vorhanden wie eine Dixielandcombo innerhalb des Orchesters.
„An American Trilogy“(Arr.: Roland Smeets) leitete den Schlussteil des Konzertes ein. Dieses durch Elvis Presley bekannt gewordene Medley spiegelt ein Stück Geschichte des Amerikanischen Bürgerkrieges von 1861 bis 1865 wieder. Dixie-Klänge kamen hier ebenso zum Tragen wie Afro-Spirituals und eine patriotische Hymne.
Am Ende des Konzertes gab es noch zwei wunderbare Zugaben: „How deep is your love?“, der unvergessliche Liebessong der „Bee Gees“, und das tiefgründige „Halleluja“von Leonhard Cohen.