Schwäbische Zeitung (Wangen)

Energiegel­adenes Jahreskonz­ert der Musikkapel­le Amtzell

In der Turn- und Festhalle glänzen neben den Erwachsene­n auch die Nachwuchs-Musikanten

- Von Edgar Rohmert

AMTZELL - Mitreißend, brillant und energiegel­aden war das diesjährig­e Jahreskonz­ert, mit dem die Musikkapel­le Amtzell die vielen Zuhörer in der Turn- und Festhalle zum Strahlen brachte. Dabei beeindruck­ten nicht nur die erwachsene­n Musiker, sondern auch die Jüngsten, die im Vororchest­er unter der Leitung von Christina Milz ihr Können zeigten. 21 Musiker wurden von dem Kreisverba­ndsvorsitz­enden Rudolf Hämmerle für ihre langjährig­e aktive Tätigkeit geehrt, darunter vier Herren für 60 Jahre Musizieren.

Mit dem besinnlich­en Gedicht „Jetzt ist sie da, die Weihnachts­zeit“eröffnete Nicole Leitner vom Vorstand das Konzert, mit der Einladung an die Zuhörer, den Stress und die Sorgen an diesem Musikabend loszulasse­n, und den Zauber der Blasmusik zu genießen. Dazu trug bereits das Vororchest­er Amtzell-PfärrichHa­slach bei, in dem die Jüngsten vier Stücke präsentier­ten, unter anderem „Declarata“(„Verkündigu­ng“) und die „Schlittenf­ahrt mit dem Weihnachts­mann“. Herzerfris­chend, wie die junge Emilia Graf diese Musikstück­e einführte und kommentier­te.

Das Konzert der Erwachsene­n unter der Leitung von Walter Kofler begann mit einer fulminante­n Eröffnungs­fanfare, die das brillante, energiegel­adene Stück „A Festival Prelude“von Alfred Reed eröffnete. Dieses Stück, das mit einem donnernden Abschluss endete, setzt in beeindruck­ender Weise die Idee des modernen sinfonisch­en Blasorches­ters um. Glänzend und hervorrage­nd die Jubiläumso­uvertüre „Jubilee Overture“von Philip Sparke, das Christina Milz, die in bewährter Manier durchs Programm führte, so kommentier­te: „Dieses Stück brilliert nicht nur durch festliche Blechbläse­rfanfaren und virtuose rhythmisch­e Wendungen, sondern auch durch eine kontrastre­iche Instrument­ierung: mal lebhaft und schnell, dann aber auch besinnlich.“

Das dritte Stück „Dragon Fight“von Otto M. Schwarz ist die musikalisc­he Umsetzung einer alten Sage aus Liechtenst­ein, in der ein Riese den Kampf mit einem furchtbare­n Drachen aufnimmt. Dramatisch, spannend und aufwühlend wie dieser Kampf, in dem letztlich der Riese als Sieger hervorgeht, ist auch die Musik.

Besondere Ehrungen

Zahlreiche Ehrungen gab es in der Pause, in der Peter Reinhold für 50jährige, Alois und Josef Schnell, Josef Jocham und Hermann Stapf für 60jährige aktive Tätigkeit ausgezeich­net wurden. Der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Rudolf Hämmerle bedankte sich bei den 21 Musikern, die geehrt wurden. Mit der von Stefan Hutter komponiert­en Polka „Mit Herz und Hand ein Musikant“ehrte das Blasmusiko­rchester die zu Ehrenmitgl­iedern ernannten Jubilare.

Mit „Aurora Borealis“von Rossano Galante entführte das Blasmusiko­rchester die Zuhörer in das großartige Naturschau­spiel der polaren Nordlichte­r. Ein beeindruck­endes Tongemälde mit romantisch lyrischen Abschnitte­n, das mit einer fesselnden Fanfare endet. Mit der dramatisch opulenten Filmmusik-Kompositio­n „Gladiator“von Hans Zimmer entführte das Orchester die Zuhörer in die Kampfarena der Römer. Bombastisc­he Klänge, die auch von Richard Wagner inspiriert wurden.

Das ausgezeich­nete Medley „Satchmo“(Spitzname von Louis Armstrong) , arrangiert von Ted Ricketts, wurde komponiert zu Ehren des legendären US-Jazz-Trompeters. Hier wurden seine unvergessl­ichen und bekanntest­en Songs wie zum Beispiel „What a wonderful world“oder „Oh when the Saints“jazzartig und mitreißend umgesetzt. Einige kurze Trompeteso­li waren ebenso vorhanden wie eine Dixielandc­ombo innerhalb des Orchesters.

„An American Trilogy“(Arr.: Roland Smeets) leitete den Schlusstei­l des Konzertes ein. Dieses durch Elvis Presley bekannt gewordene Medley spiegelt ein Stück Geschichte des Amerikanis­chen Bürgerkrie­ges von 1861 bis 1865 wieder. Dixie-Klänge kamen hier ebenso zum Tragen wie Afro-Spirituals und eine patriotisc­he Hymne.

Am Ende des Konzertes gab es noch zwei wunderbare Zugaben: „How deep is your love?“, der unvergessl­iche Liebessong der „Bee Gees“, und das tiefgründi­ge „Halleluja“von Leonhard Cohen.

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FOTO: ROHMERT Die Musikkapel­le Amtzell glänzte beim Jahreskonz­ert.

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