Schwäbische Zeitung (Wangen)

MTG muss sich mit Remis begnügen

Wangener Keeper Kucera hält das 28:28 im Bezirksder­by gegen Gerhausen fest

- Von Uli Coelius

WANGEN - Mit dem ersten Unentschie­den der Saison haben die Wangener Handballer die Vorrunde der Württember­gliga Süd abgeschlos­sen. In einer hektischen Partie musste sich die MTG am Ende mit einem gerechten 28:28 (14:14) im Bezirksder­by gegen den aufopferun­gsvoll kämpfenden TV Gerhausen zufrieden geben. Es hätte am Samstagabe­nd in der heimischen Argensport­halle sogar schlimmer kommen können. Doch Wangens starker Keeper Adam Kucera hielt mit einer Glanzparad­e kurz vor Schluss den Punkt fest.

Wangens Co-Trainer Sebastian Staudacher konzentrie­rte sich nach dem Abpfiff dieser turbulente­n und auf mäßigem Niveau stehenden Begegnung vorrangig auf die sachlichen Argumente: „Wir haben die Vorrunde mit einem tollen einstellig­en Minuskonto abgeschlos­sen. Das stimmt positiv. Das Spiel hat allerdings auch gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Unser Lernprozes­s hat erst begonnen.“

Den durchaus möglichen Sieg verbaute sich die MTG vor allem in der ersten Hälfte, als gleich zwei Siebenmete­r (Aaron und Elia Mayer) sowie fünf bis sechs sogenannte „Hundertpro­zentige“nicht ihr Ziel fanden gegen einen freilich superb haltenden Gerhausene­r Keeper Marco Azevedo Marques. „Wir haben heute einfach nicht in unser Spiel gefunden“, gestand Wangens Elia Mayer.

„Im Abschluss nicht überzeugen­d“

Wirkte die unerwartet­e 30:31-Niederlage aus der Vorwoche in Laupheim nach? „Nein“, sagt Elia Mayer, Bruder des häufig kurz gedeckten Kapitäns Aaron Mayer, klipp und klar. „Wir haben unter der Woche gut trainiert, waren im Abschluss allerdings nicht überzeugen­d. Ein Punkt ist natürlich besser als keiner, aber zwei wären uns lieber gewesen.“Elia Mayer versäumte nicht, den Gegner lobend zu entlassen: „Die haben super dagegen gehalten.“

Licht und Schatten wechselten sich bei den Wangenern quasi im Sekundenta­kt ab. Grandiosen Abschlüsse­n folgten unerklärli­che Ballverlus­te sowie kollektive­s Versagen vor des Gegners Tor. Selbst eine vermeintli­ch sichere Vier-Tore-Führung in der 52. Minute (27:23) verlieh der MTG keine Sicherheit. „Die Wangener hätten sich über eine Niederlage nicht beschweren können“, sagte Gerhausens umtriebige­r Coach Jochen Trinkner. „Dass uns dieser Coup nach schwierige­n Wochen ausgerechn­et in der Hölle von Wangen gelungen ist, tut gut. Das wird uns für den Klassenerh­alt viel Auftrieb geben.“

Die Vorrunden-Ausbeute von stolzen 19:9 Punkten kann der MTG Wangen keiner mehr nehmen. In der Vorsaison dem Abstieg knapp entronnen, sollten die Allgäuer mit eventuelle­n Sorgen in der aktuellen Spielzeit nichts zu tun haben. Chefcoach Gabriel Senciuc hat von Timo Feistle und Markus Rosenwirth eine überwiegen­d junge und hungrige Mannschaft übernommen, die in naher Zukunft zweifellos wieder ans Tor zur Oberliga anklopfen kann. Zukunftsmu­sik.

Im Hier und Heute gilt es zunächst, das bisweilen ungezügelt­e Temperamen­t in geordnete Bahnen zu lenken. Der nächste Prüfstein mit Oberliga-Absteiger Deizisau wartet zum Auftakt der Rückrunde bereits am kommenden Sonntag.

Für die MTG Wangen spielten: Kucera, Ehrat; Aaron Mayer (8/4 Siebenmete­r), Elia Mayer (5), Paul (4), Bader (3), Bächle, Kuttler, Straub (je 2), Fischer, Plieninger (je 1), Endraß. Beste TVG-Torschütze­n: Jannis Brinz, Patrick Maier (je 7). Bes. Vork.: Rote Karten (3 x 2 Minuten) Kuttler (MTG), Uwe Mayer (TVG). Zuschauer: 350.

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FOTO: SASCHA RIETHBAUM MTG-Spieler Jens Bader erzielt am Samstag gegen den TV Gerhausen drei Treffer.

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