Eglofser Abwasserleitungen sind teils überlastet
Studie zeigt, wo im Dorf Schmutz- und Regenwasser zu Problemen führen und was geändert werden kann
EGLOFS - Bevor in Eglofs weiter gebaut werden kann, muss erst einmal geschaut werden: Was passiert mit dem Regenwasser, wenn weitere Flächen versiegelt werden? Wohin könnte das Schmutzwasser von möglichen künftigen Häusern fließen? Um die Auswirkung von weiterer Bebauung in Eglofs abzuschätzen, hat die Gemeinde ein Ingenieurbüro mit einer Studie beauftragt. Diese zeigt: Manche Leitungen in Eglofs sind jetzt schon überlastet, eine künftige Bebauung ist aber möglich.
Die Studie sei keine konkrete Planung, sondern eine Idee dafür, wie sich Eglofs in den kommenden Jahrzehnten entwickeln kann, erklärte Karl-Josef Fassnacht vom gleichnamigen Ingenieurbüro den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung. Dabei betrachtete das Team eine mögliche Bebauung nördlich von Eglofs und die drei Bäche im Ort, die alle in die Obere Argen münden. „Die Frage ist, können künftig bebaute Flächen auch in diese Gewässer ihr Regenwasser ableiten“, sagte Fassnacht. Die Antwort sei: ja. Mittlerweile werde bei der Planung eines Baugebiets oder eines Gewerbegebiets viel stärker darauf geachtet, dass die Flächen nicht nur versiegelt werden, sondern dass Regenwasser seinen „gewohnten Weg“fließen kann, also entweder in den nächsten Bach oder in eine Wieso oder ähnliches.
Problembereich Kernort
Ein Problembereich in Sachen Abwasser sieht das Büro eher im Kernort. Hier wird über ein Mischsystem abgeleitet, das heißt bei sehr starkem Regen kann es passieren, dass das Regenwasser in den Schmutwasserkanal überläuft und so zu viel Wasser an der Kläranlage ankommt, die dann überlastet wird. Diese Schächte sollten nachgerüstet werden, empfiehl die Studie der Ingenieure. Außerdem sei der Schmutzwasserkanal in Eglofstal jetzt schon überlastet, auch ohne Starkregen, der überläuft. „Der Kanal ist klein, das Gefälle ist gering. Die Leitung ist mit 224 Prozent der geplanten Wassermenge belastet“, erklärte Fassnacht. Auch sollte die Gemeinde über eine neue Leitung entlang des Tobelbachs nachdenken, um die AbwasserDruckleitung an der Freien Bauernstraße zu entlasten.
Die Gemeinderäte beschlossen einstimmig, dass eine zweite Abwasserleitung für knapp 15 000 Euro an der Freien Bauernstraße gebaut werden soll. Außerdem soll eine neue Schmutzwasserleitung für Eglofstal 2019 geplant und 2020 dann gebaut werden. Auch die Schächte im Eglofser Ortskern werden saniert.