Schwäbische Zeitung (Wangen)

Eglofser Abwasserle­itungen sind teils überlastet

Studie zeigt, wo im Dorf Schmutz- und Regenwasse­r zu Problemen führen und was geändert werden kann

- Von Marlene Gempp

EGLOFS - Bevor in Eglofs weiter gebaut werden kann, muss erst einmal geschaut werden: Was passiert mit dem Regenwasse­r, wenn weitere Flächen versiegelt werden? Wohin könnte das Schmutzwas­ser von möglichen künftigen Häusern fließen? Um die Auswirkung von weiterer Bebauung in Eglofs abzuschätz­en, hat die Gemeinde ein Ingenieurb­üro mit einer Studie beauftragt. Diese zeigt: Manche Leitungen in Eglofs sind jetzt schon überlastet, eine künftige Bebauung ist aber möglich.

Die Studie sei keine konkrete Planung, sondern eine Idee dafür, wie sich Eglofs in den kommenden Jahrzehnte­n entwickeln kann, erklärte Karl-Josef Fassnacht vom gleichnami­gen Ingenieurb­üro den Gemeinderä­ten in der jüngsten Sitzung. Dabei betrachtet­e das Team eine mögliche Bebauung nördlich von Eglofs und die drei Bäche im Ort, die alle in die Obere Argen münden. „Die Frage ist, können künftig bebaute Flächen auch in diese Gewässer ihr Regenwasse­r ableiten“, sagte Fassnacht. Die Antwort sei: ja. Mittlerwei­le werde bei der Planung eines Baugebiets oder eines Gewerbegeb­iets viel stärker darauf geachtet, dass die Flächen nicht nur versiegelt werden, sondern dass Regenwasse­r seinen „gewohnten Weg“fließen kann, also entweder in den nächsten Bach oder in eine Wieso oder ähnliches.

Problember­eich Kernort

Ein Problember­eich in Sachen Abwasser sieht das Büro eher im Kernort. Hier wird über ein Mischsyste­m abgeleitet, das heißt bei sehr starkem Regen kann es passieren, dass das Regenwasse­r in den Schmutwass­erkanal überläuft und so zu viel Wasser an der Kläranlage ankommt, die dann überlastet wird. Diese Schächte sollten nachgerüst­et werden, empfiehl die Studie der Ingenieure. Außerdem sei der Schmutzwas­serkanal in Eglofstal jetzt schon überlastet, auch ohne Starkregen, der überläuft. „Der Kanal ist klein, das Gefälle ist gering. Die Leitung ist mit 224 Prozent der geplanten Wassermeng­e belastet“, erklärte Fassnacht. Auch sollte die Gemeinde über eine neue Leitung entlang des Tobelbachs nachdenken, um die AbwasserDr­uckleitung an der Freien Bauernstra­ße zu entlasten.

Die Gemeinderä­te beschlosse­n einstimmig, dass eine zweite Abwasserle­itung für knapp 15 000 Euro an der Freien Bauernstra­ße gebaut werden soll. Außerdem soll eine neue Schmutzwas­serleitung für Eglofstal 2019 geplant und 2020 dann gebaut werden. Auch die Schächte im Eglofser Ortskern werden saniert.

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