Harte Kost aus dem Schwarzwald
Tatort – Damian (ARD,
So., 20.15 Uhr) - Am Anfang – und am Ende – brennt es. Es sind aber nicht die Kerzen am Weihnachtsbaum, sondern die Wände einer abgelegenen Waldhütte im Schwarzwald, in der die Überreste einer männlichen Leiche gefunden werden. Was dann von den beiden überarbeiteten Kommissaren Franziska Tobler (Eva Löbau) und Ersatzkollegen Luka Weber (Carlo Ljubek) aufgedeckt werden muss, ist gruselig und schwer zu ertragen. Es geht um Überforderung im Studium, um Burschenschaften und um Stalking. Zum einen ist da der paranoide Jurastudent Damian (genial verkörpert von TV-Neuling Thomas Prenn), der von Halluzinationen geplagt wird und sich von einem älteren Mann belästigt fühlt. Zum anderen gibt es einen Doppelmord – Schülerin mit Tennislehrer – der scheinbar gar nichts damit zu tun hat.
Weil in diesem dritten Schwarzwald-Fall verschiedene Handlungsstränge miteinander verflochten werden und dies auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen passiert, sollte man ganz aufmerksam sein und sich nicht von den vielen nachts gedrehten Szenen und der ewigen Müdigkeit der Kommissare anstecken lassen. Wer dranbleibt, wird mit einer raffinierten Geschichte und einer spannenden Inszenierung unter der Regie von Stefan Schaller belohnt. Allerdings wird äußerst harte Kost geboten. Friedlich oder gar weihnachtlich besinnlich ist hier nichts.