Ausgezeichnetes Krippenspiel
Seibranzer Siegfried Stampfer erhält Designpreis bei Landeswettbewerb Focus Open
SEIBRANZ - Der Seibranzer Architekt und Designer Siegfried Stampfer ist für sein Krippenspiel ausgezeichnet worden. Er erhielt beim Wettbewerb Focus Open des Landes BadenWürttemberg in der Kategorie Ambiente/Lifestyle die Auszeichnung „Special Mention“.
Das Krippenspiel zeichne sich dadurch aus, dass es ein traditionelles Thema „so weit wie möglich abstrahiert, aber im Kern erkennbar lässt“, heißt es in der Jurybegründung. Stampfer selbst nennt es „eine klare und reduzierte Formensprache“. Stolz ist er, dass er sich in dem Wettbewerb mit so renommierten Firmen wie Miele, Recaro oder Lamy messen durfte. „Schön, dass auch Kleine wie ich nicht nur mitmachen können, sondern sogar Preise gewinnen.“
Neun kleine Holzklötze
Sein Krippenspiel besteht aus neun kleinen Holzklötzen, die untereinander beliebig kombiniert werden können: Jesukind in der Krippe, Maria und Josef, ein Hirte, zwei Schafe und eine Palme sowie zwei leere Klötzchen. Jedes Klötzchen ist 2,5 mal 2,5 Zentimeter groß, die darauf montierten Figuren variieren zwischen einem und fünf Zentimeter.
In die quadratische Aussparung im Verpackungsdeckel können diese Figuren des Krippenspiels eingefügt werden. Die Verpackung wird somit Teil des Objekts.
Gefertigt hat der gelernte Schreiner Siegfried Stampfer das Krippenspiel aus Ahornholz. „Es ist sehr fein und kurzfasrig und daher für so eine filigrane Arbeit hervorragend geeignet. Zudem ist es cremefarben, also farblich zurückhaltend und damit ein guter Kontrast zum Anthrazit der Verpackungsbox“, erzählt der Seibranzer, der nach seiner Handwerksausbildung Architektur studiert hat und bei der Stadt Wangen angestellt ist. „Nebenbei“betreibt er sein Designbüro „tagwerk64“.
Verwendet hat Stampfer außerdem ein dreilagiges ModellbauSperrholz in 0,8 Millimeter Stärke, aus dem er die Palmblätter machte. Gearbeitet habe er beim Fertigen der Figuren meist mit einer Pinzette, erzählt er weiter.
„Die Idee für das Krippenspiel entstand während der vergangenen Weihnachtszeit“, erinnert er sich. „Wie es aussehen sollte, war mir dabei recht schnell klar. Es sollte was ganz Schlichtes werden, das ist meine Designersprache und macht Dinge auch zeitlos.“Es sei sein Anspruch, Dinge zu entwerfen, die selbsterklärend sind, „für die man keine Betriebsanleitung braucht“.
Mit vernünftigem Aufwand
Eine weitere Voraussetzung, die er sich selbst setzte: „Ich wollte nicht nur ein schönes Objekt gestalten, sondern auch eines, das sich mit einem vernünftigen Aufwand herstellen lässt.“Daher dominierten geometrische Grundformen, sodass das Krippenspiel in einer Kombination von Maschinen- und Handarbeit entstehen kann. Gedacht, das betont Siegfried Stampfer, sei sein Krippenspiel für den Gebrauch, zum Mitnehmen, durchaus auch zum Spielen.
Abgeschlossen hat er das Projekt noch lange nicht, wie der Seibranzer erzählt. „Es gibt noch vieles weiterzuentwickeln, das bleibt nicht stehen.“So kann er sich zum Beispiel vorstellen, dass er sein Krippenspiel auf 24 Teile erweitert, damit es so wird „wie ein Adventskalender, jeden Tag kommt dann zur Szenerie ein weiteres Teil dazu“.
Vielleicht inspiriert ihn ja die anstehende Weihnachtszeit dazu, auch diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen.