Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ausgezeich­netes Krippenspi­el

Seibranzer Siegfried Stampfer erhält Designprei­s bei Landeswett­bewerb Focus Open

- Von Steffen Lang

SEIBRANZ - Der Seibranzer Architekt und Designer Siegfried Stampfer ist für sein Krippenspi­el ausgezeich­net worden. Er erhielt beim Wettbewerb Focus Open des Landes BadenWürtt­emberg in der Kategorie Ambiente/Lifestyle die Auszeichnu­ng „Special Mention“.

Das Krippenspi­el zeichne sich dadurch aus, dass es ein traditione­lles Thema „so weit wie möglich abstrahier­t, aber im Kern erkennbar lässt“, heißt es in der Jurybegrün­dung. Stampfer selbst nennt es „eine klare und reduzierte Formenspra­che“. Stolz ist er, dass er sich in dem Wettbewerb mit so renommiert­en Firmen wie Miele, Recaro oder Lamy messen durfte. „Schön, dass auch Kleine wie ich nicht nur mitmachen können, sondern sogar Preise gewinnen.“

Neun kleine Holzklötze

Sein Krippenspi­el besteht aus neun kleinen Holzklötze­n, die untereinan­der beliebig kombiniert werden können: Jesukind in der Krippe, Maria und Josef, ein Hirte, zwei Schafe und eine Palme sowie zwei leere Klötzchen. Jedes Klötzchen ist 2,5 mal 2,5 Zentimeter groß, die darauf montierten Figuren variieren zwischen einem und fünf Zentimeter.

In die quadratisc­he Aussparung im Verpackung­sdeckel können diese Figuren des Krippenspi­els eingefügt werden. Die Verpackung wird somit Teil des Objekts.

Gefertigt hat der gelernte Schreiner Siegfried Stampfer das Krippenspi­el aus Ahornholz. „Es ist sehr fein und kurzfasrig und daher für so eine filigrane Arbeit hervorrage­nd geeignet. Zudem ist es cremefarbe­n, also farblich zurückhalt­end und damit ein guter Kontrast zum Anthrazit der Verpackung­sbox“, erzählt der Seibranzer, der nach seiner Handwerksa­usbildung Architektu­r studiert hat und bei der Stadt Wangen angestellt ist. „Nebenbei“betreibt er sein Designbüro „tagwerk64“.

Verwendet hat Stampfer außerdem ein dreilagige­s ModellbauS­perrholz in 0,8 Millimeter Stärke, aus dem er die Palmblätte­r machte. Gearbeitet habe er beim Fertigen der Figuren meist mit einer Pinzette, erzählt er weiter.

„Die Idee für das Krippenspi­el entstand während der vergangene­n Weihnachts­zeit“, erinnert er sich. „Wie es aussehen sollte, war mir dabei recht schnell klar. Es sollte was ganz Schlichtes werden, das ist meine Designersp­rache und macht Dinge auch zeitlos.“Es sei sein Anspruch, Dinge zu entwerfen, die selbsterkl­ärend sind, „für die man keine Betriebsan­leitung braucht“.

Mit vernünftig­em Aufwand

Eine weitere Voraussetz­ung, die er sich selbst setzte: „Ich wollte nicht nur ein schönes Objekt gestalten, sondern auch eines, das sich mit einem vernünftig­en Aufwand herstellen lässt.“Daher dominierte­n geometrisc­he Grundforme­n, sodass das Krippenspi­el in einer Kombinatio­n von Maschinen- und Handarbeit entstehen kann. Gedacht, das betont Siegfried Stampfer, sei sein Krippenspi­el für den Gebrauch, zum Mitnehmen, durchaus auch zum Spielen.

Abgeschlos­sen hat er das Projekt noch lange nicht, wie der Seibranzer erzählt. „Es gibt noch vieles weiterzuen­twickeln, das bleibt nicht stehen.“So kann er sich zum Beispiel vorstellen, dass er sein Krippenspi­el auf 24 Teile erweitert, damit es so wird „wie ein Adventskal­ender, jeden Tag kommt dann zur Szenerie ein weiteres Teil dazu“.

Vielleicht inspiriert ihn ja die anstehende Weihnachts­zeit dazu, auch diese Idee Wirklichke­it werden zu lassen.

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FOTO: STEFFEN LANG Siegfried Stampfer hat für sein Krippenspi­el einen Designprei­s erhalten.
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