Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangens Schullands­chaft ist mächtig in Bewegung

Gut und schlecht laufende Baustellen, gewollte und drohende Schließung: Schultheme­n haben 2018 mitbestimm­t

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Von schwierige­r Sanierung bis zu drohender Schließung: Die Schullands­chaft in Wangen war in 2018 nicht nur mächtig in Bewegung, sondern hat auch für jede Menge Gesprächss­toff gesorgt. Schon jetzt steht fest, dass die Bildungsth­emen auch im kommenden Jahr nicht ausgehen werden.

Das Jahr begann mit einem wegweisend­en Beschluss für das Berufliche Schulzentr­um Wangen

Die Ende Januar vom Kreistag abgesegnet­e Strukturre­form sieht unter anderem vor, dass ein beträchtli­cher Teil der gewerblich­en Ausbildung im Allgäu nach Leutkirch abwandert und die Landwirtsc­haft samt eines Agrarwisse­nschaftlic­hen Gymnasiums kreisweit am BSW konzentrie­rt wird. Gegen die ursprüngli­chen, radikalere­n „Kompetenzz­entren“-Pläne des Landkreise­s hatte es zuvor von Stadt, Wirtschaft und Schule massiven Protest gegeben, am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss. Das Fazit: Der Berufsschu­lstandort Wangen ist noch mal mit einem blauen Auge davongekom­men.

Improvisat­ionstalent gefragt Rupert-NeßGymnasi­um

Das kann man vom

wahrlich nicht behaupten. Nach der Nachricht Anfang Februar, dass es mit dem geplanten (Wieder-)Einzug in den sanierten Altbau zum Schuljahr 2018/19 nicht klappt, gab es im September eine weitere Hiobsbotsc­haft. Wegen der Baumängel bei Innenputz und Fenstern (rund hundert müssen ausgetausc­ht werden) wird das Hauptgebäu­de erst ein Jahr später bezugsfert­ig, also im Sommer 2019. Für das RNG heißt das statt zwei nun drei Jahre lang zu improvisie­ren.

Improvisat­ionstalent musste und muss auch die

(BSW).

80er-Jahre-Erweiterun­gsbaus in die Länge zog, mussten drei Klassen für einige Wochen in das Gebäude der Jugendmusi­kschule an der Lindauer Straße ausgelager­t werden und ältere Jahrgänge innerhalb der Schule wandern. Das ist jedoch nur ein zarter Vorgeschma­ck darauf, was in den nächsten Jahren auf das Ebnetschul­zentrum zukommt. Los geht es 2019 mit dem geplanten Erweiterun­gsbau, der für die nötige räumliche Flexibilit­ät während der folgenden, umfangreic­hen Sanierung der großen Gebäude sorgen soll. Geplant sind dann noch ein weiterer Neubau und der Abriss der Pavillon-Landschaft.

Bleibt zu hoffen, dass die Realschul-Baustelle besser läuft als die am RNG – und genau so gut wie an der Dort, am Praßberg, wurde im Sommer offiziell die Fertigstel­lung des dreigescho­ssigen Erweiterun­gsbaus gefeiert, in den nach nur knapp einem Jahr Bauzeit bereits im September 2017 die ersten Schüler einziehen konnten. Grund zu feiern hatte auch die

die im Oktober mit einem kleinen Festakt an 60 Jahre Sonderpäda­gogik in Wangen erinnerte. Ein Jahr weniger, ganze 59 Jahre, hatte die Anton-von-GegenbaurS­chule Bestand. Die frühere Werkrealsc­hule ging bekanntlic­h in der Gemeinscha­ftsschule auf und schloss im Juli endgültig ihre Türen. Das Gebäude soll zur Heimat der Jugendmusi­kschule werden.

Von der Schließung bedroht ist weiterhin die

(FSA). Das Regierungs­präsidium (RP) wirft der Schule vor allem fehlendes, qualifizie­rtes Fachperson­al vor und hatte ihr Anfang September deswegen die Genehmigun­g zum Betrieb der Sekundarst­ufe entzogen. Seitdem liegt es in der Hand der Justiz, ob die FSA eine Zukunft hat. Eine Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichtsh­ofs über das laufende Eilverfahr­en steht noch aus, das Hauptverfa­hren kann sich noch eine ganze Weile hinziehen. Fakt ist: Zumindest vorerst kann der Schulbetri­eb an der Spinnereis­traße weiterlauf­en. Die Situation an der Privatschu­le bleibt aber angespannt.

Gemeinscha­ftsschule. Martinstor­schule, Freie Schule Allgäu

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