Bahn und Lokführer steuern auf Einigung bei Tarifverhandlung zu
FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Bahn steuert auf einen Tariffrieden zu, der ihre Kunden für mehr als zwei Jahre vor Streiks schützen würde. Mit der Lokführergewerkschaft GDL begann am Donnerstag in Frankfurt die siebte und möglicherweise letzte Verhandlungsrunde. Vor den Gesprächen zeigten sich beide Seiten optimistisch, einen Abschluss erreichen zu können. Mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ist sich das Unternehmen bereits seit Dezember einig.
In den Verhandlungen mit der GDL geht es unter anderem um Pausenregelungen und den Umgang mit digitalen Arbeitsmitteln. „Wir lehnen es ab, dass unsere Leute rund um die Uhr erreichbar sein sollen“, erklärte GDL-Chef Claus Weselsky vor dem Beginn. „Wenn wir uns gemeinsam ins Zeug legen, sollte es auch gelingen, zu Lösungen zu kommen“, meinte Bahn-Personalchef Martin Seiler. Das Verhandlungslokal in einem Hotel am Main ist bis Freitag gebucht, sodass auch eine Nachtsitzung denkbar war.
Die GDL hatte im Dezember die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt, zuletzt aber verkündet, sie habe von der Bahn ein verbessertes Angebot erhalten.
Mit der konkurrierenden EVG hatte sich die Bahn bereits im Dezember auf einen Abschluss verständigt. Dieser sieht unter anderem Lohnerhöhungen von 3,5 Prozent und in einem weiteren Schritt von 2,6 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 1000 Euro vor. Der zweite Tarifschritt kann von den Beschäftigten auch in zusätzlichen Urlaubstagen in Anspruch genommen werden.