Bahnstreiks vom Tisch
Einigung im Tarifstreit – Warnung nach Wintereinbruch
FRANKFURT (dpa) - Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen bis auf Weiteres keine Streiks mehr fürchten. Wie zuvor mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat das Staatsunternehmen nun mit den Lokführern der GDL einen Tarifvertrag bis Ende Februar 2021 abgeschlossen. Nach der am Freitag vorgestellten Vereinbarung sollen für die rund 36 000 Beschäftigten des Zugpersonals die Löhne in zwei Stufen um insgesamt 6,1 Prozent steigen.
Zu Beeinträchtigungen könnte es bei der Bahn am Wochenende dennoch kommen – aufgrund des Wintereinbruchs. Bis Montag erwarten die Meteorologen im Alpenvorland zwischen zehn und dreißig Zentimeter Neuschnee. Ein Bahnsprecher warnte vor möglichen Verspätungen und empfahl den Kunden, sich vor Antritt der Fahrt auf den Webseiten zu informieren. Er sagte aber auch: „Unsere Schneeräumtechnik steht bereit.“
BERLIN (dpa) - Die deutsche Wirtschaft stellt sich zum Jahresauftakt auf wirtschaftlich unruhigere Zeiten ein. Zwar wird auch 2019 ein Wachstum erwartet. „Aber konjunkturell sind die besten Zeiten vorbei“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte: „Wir sollten die Konjunktur nicht kaputtreden. Aber es gibt am Horizont Gewitterwolken, die relativ nah sind.“
Die Planungen der Unternehmen seien insgesamt kurzfristiger geworden, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA): „Die Auslastung ist noch relativ hoch, aber die Auftragsbestände verkürzen sich. Fakt ist: Die Unsicherheit hat zugenommen.“
Führende Forschungsinstitute hatten ihre Konjunkturprognosen zuletzt heruntergeschraubt. Die „Wirtschaftsweisen“rechnen für 2019 noch mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent, nach erwarteten 1,6 Prozent für 2018.
Der BDI rechnet für das neue Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Der Industrieverband unterstellt aber bei der Prognose, dass sich ein Brexit ohne Abkommen vermeiden lässt, also ein ungeordneter Ausstieg Großbritanniens aus der EU mit drastischen Folgen – und dass daneben höhere US-Importzölle auf Autos aus der EU ausbleiben sowie Produktionseinbußen in der deutschen Autoindustrie durch die Umstellung auf den neuen AbgasPrüfstandard WLTP in der ersten Jahreshälfte 2019 aufgeholt werden.