Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Segen bringen – Segen sein!“

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Das ist das Motto der Sternsinge­r, die jedes Jahr, rund um den Dreikönigs­tag von Haus zu Haus ziehen, Lieder singen und Geld sammeln für bedürftige Kinder auf der ganzen Welt. Das Sternsinge­n ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalte­r zurückreic­ht. Als Könige gekleidet zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Das Kindermiss­ionswerk hat den Brauch 1959 mit der Aktion Dreikönigs­singen wieder aufgegriff­en und ihm ein neues Ziel gegeben. 1961 ist als weiterer Träger der Bund der Deutschen Katholisch­en Jugend (BDKJ) hinzugekom­men. Heute ist das Sternsinge­n die weltweit größte Solidaritä­tsaktion von Kindern für Kinder. Jedes Jahr sind etwa 300 000 Sternsinge­r unterwegs.

Segen bringen – Segen sein! Das klingt gut und auch so einfach. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Was ist überhaupt ein Segen?

Das Wort Segen wird abgeleitet von dem lateinisch­em Wort „signum“(Zeichen).

Schlägt man das Wort im Duden nach, wird es erklärt als Zuspruch Gottes, Einwilligu­ng, Glück oder Wohltat. Und wie kann man Glück weitergebe­n? Bedeutet Glück nicht für jeden Menschen etwas Anderes?

Genauso ist es mit dem Segen. Für jeden Menschen kann Segen etwas völlig anderes sein. Eine warme Tasse Tee, ein gemeinsame­r Abend mit der Familie, Gesundheit, verliebt sein, Zeit finden ein Buch fertig zu lesen, Regen, Sonnensche­in…

Ein einzelner Mensch kann die gleiche Sache einmal als Segen erleben und beim nächsten Mal wiederum nicht – je nachdem, was er gerade braucht oder was ihm gerade guttut.

Gott sagt zu uns: Ihr könnt ein Segen sein. Jeder Einzelne von uns kann helfen und Gutes tun! Und genau das machen die Sternsinge­r: Segen bringen, den Segen Gottes - wenn sie an der Tür klingeln und es öffnet jemand, dann kommen nicht einfach die Sternsinge­r aus der Pfarrgemei­nde zu Besuch. Da passiert noch viel mehr. Denn sie bringen den Segen von der Krippe mit: „Christus segne dieses Haus, Christus Mansionem Benedicat, C + M + B“. Dieser Segen bleibt, auch wenn sie weitergehe­n.

Aber auch für bedürftige Kinder in der Welt sind die Sternsinge­r ein Segen. Die Sternsinge­r sammeln jedes Jahr Spenden für etwas ganz Bestimmtes: 2019 geht es beim Drei-Königs-Singen um Kinder mit Behinderun­g. Das Beispiella­nd ist dieses Jahr Peru. Laut www.sternsinge­r.org gibt es auf der Welt ungefähr 165 Millionen Kinder mit Behinderun­g. In jedem Land und in jeder sozialen Schicht der Welt gibt es Menschen mit Behinderun­g. Sie werden nicht immer als vollwertig­e Mitglieder ihrer Gesellscha­ft anerkannt. Im Gegenteil: Oft stehen sie am Rand und sind besonders verwundbar.

Mit dem Geld, das die Sternsinge­r sammeln, setzt sich das Kindermiss­ionswerk für diese Kinder ein: Für Teilhabe und Selbstbest­immung, für Barrierefr­eiheit, für die Unterstütz­ung der Familien und dafür, dass ein Perspektiv­wechsel stattfinde­t, damit Kinder mit Behinderun­g einen gleichbere­chtigten Platz in der Gesellscha­ft bekommen, Diskrimini­erungen abgebaut und Misshandlu­ngen vorgebeugt werden.

Segen bringen – Segen sein, das kann auch jeder Einzelne von uns: zu den Menschen gehen. Offen sein und einander begegnen. Hinschauen, was der andere braucht, fragen, miteinande­r reden, offene Ohren und offene Herzen haben.“

Samanta Wachniak, Dekanatsju­gendrefere­ntin und Bildungsre­ferentin Kolpingjug­end

geht weiter: Leupolzer Ortschaft und Kirchengem­einde begrüßen die Gäste um 9 Uhr mit dem Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Laurentius. Anschließe­nd geht der eigentlich­e Empfang in der Festhalle über die Bühne. In Deuchelrie­d beginnt das Neujahrsge­spräch im Dorfgemein­schaftshau­s um 10.30 Uhr – und zwar ebenfalls im Anschluss an den Festgottes­dienst, der um 9 Uhr beginnt. Der Neuravensb­urger Neujahrsem­pfang startet hingegen um 11 Uhr. Ort ist hier die Turnhalle. Am Abend hingegen wird es in Wangen musikalisc­h: Ab 17 Uhr steht im Weberzunft­haus ein Benefizkon­zert zugunsten der Stiftung Valentina an. Jelena Engelhardt und Richard Nolte musizieren. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

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FOTO: PR Samanta Wachniak

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