Weihnachtstrucker verteilen Hilfspakete
Sanitäter haben 1360 Päckchen aus der Region für Bedürftige nach Südosteuropa gebracht
KISSLEGG (sz) - Sechs bewegte Tage und fast 17 000 gefahrene Kilometer liegen hinter den rund 140 hauptund ehrenamtlichen Helfern, die sich mit dem Johanniter-Weihnachtstrucker am 26. Dezember 2018 auf den Weg nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, nach Nord- und Zentral-Rumänien, Bulgarien und in die Ukraine aufgemacht hatten. Jetzt sind sämtliche Sattelschlepper wieder wohl behalten zurück in der Heimat angekommen. Alle 56 172 Pakete sind übergeben, davon 4224 aus Baden-Württemberg und vom Regionalverband OberschwabenBodensee kamen davon wiederum 1360 Pakete.
Merh als 50 der Päckchen wurden auch direkt in Kißlegg verladen, wie aus einer Pressemittielung der Johanniter hervorgeht. „Viele, viele Menschen und Firmen in unserer Region haben Päckchen für diese Aktion gespendet“, wird Robert Lohr, Ortsbeauftragter bei den Johannitern in Kißlegg-Leutkirch, zitiert. „Es kann so leicht sein, Menschen in Not zu helfen“, erklärt einer der Sanitäter laut Mitteilung seine Motivation für die Aktion. Seit 1993 bringe die Hilfsorganisation im Rahmen ihrer Weihnachtstrucker-Aktion – mit großer Unterstützung seitens der Bevölkerung – jedes Jahr Ende Dezember Tausende gespendeter Hilfspakete mit Grundnahrungsmitteln zu notleidenden Kindern, Familien, alten Menschen und Menschen mit Behinderung nach Südosteuropa.
Und Überraschungen gibt es immer wieder, so auch am Samstag vor Weihnachten in Kißlegg, heißt es weiter: Die Paletten waren schon gepackt, die Folie drumgewickelt und der Lkw fast beladen. Da sei eine Mutter mit ihren beiden Kindern vorgefahren und habe zwei Pakete gebracht, gepackt von den Kindern. Und so seien auch die Weihnachtspäckchen von Sarah (10 Jahre) und Markus (12 Jahre) noch mit auf dem vollen 7,5-Tonner der Firma Lohr verladen worden. Mutter Heidi Stützenberger habe sich gefreut, heißt es: „Wir hatten von der Weihnachtsaktion der Johanniter in der Zeitung gelesen und wollten auch einen Beitrag für die Kinder leisten.“Ein schöner Abschluss für die ehrenamtlichen Helfer der Kißlegger Johanniter bei diesem Einsatz.
Mehr als 50 Pakete aus Kißlegg
Damit konnten alleine aus Kißlegg mehr als 50 der begehrten Pakete verladen werden. Ein Erfolg, den auch der Regionalvorstand der Johanniter, Stefan Dittrich, laut Mitteilung würdigte. Er habe sich begeistert gezeigt von so viel Engagement vonseiten der Helfer und Spender.
Die Packliste war 2018 den Bedürfnissen der Empfänger vor Ort angepasst, und so waren vor allem Grundnahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Reis, Nudeln, Speiseöl, aber auch Kekse, Schokolade, Duschgel, Zahnbürsten, Zahnpasta sowie ein kleines Geschenk für Kinder (Malblock mit Stiften, Stofftier) enthalten. Wohl etwas ganz anderes haben die Kinder hier bei uns in ihren Weihnachtspäckchen vorgefunden, schreiben die Johanniter weiter. „Wie kann sich da ein Kind denn über ein Paket Mehl freuen?“, habe ein kleiner Junge seinen Vater gefragt und daraufhin dem fremden Kind ein Weihnachtsbild gemalt. Nur eine der vielen kleinen Geschichten und Erlebnisse um die Aktion der „Johanniter-Weihnachtstrucker“, heißt es weiter.
44 Lkw mit 88 ehrenamtlichen Fahrern waren dann in sechs Konvois gemeinsam mit je zwei KonvoiLeitern sowie zahlreichen Helfern und Fotografen am zweiten Weihnachtsfeiertag Richtung Südosteuropa aufgebrochen. In den Zielregionen seien die mit insgesamt 56 172 gespendeten Hilfspaketen voll beladenen Lastwagen dann voller Vorfreude erwartet worden. „Teilweise hatten die Kinder schon seit Tagen unserer Ankunft entgegen gefiebert“, berichtet Ulrich Kraus laut Pressemittielung, Projektleiter Johanniter-Weihnachtstrucker, der den Konvoi in die Ukraine leitete. Auch ganze Familien oder alte Leute seien, teils mit Pferdefuhrwerken, aus entlegenen Bergdörfern zu den Verteilstellen gekommen. Diese befanden sich, je nach Region, in Schulen, Kirchengemeinden, Klöstern, bei privaten Initiativen oder anderen Hilfsorganisationen in Kleinstädten und Dörfern.
„Wir wollten auch unseren Beitrag für die Kinder leisten.“Eine Kißlegger Spender-Familie