Schneeballschlacht mit 90 Jahren auf der Zugspitze
Nach der Ballonfahrt ging es für Josefine Hüttle auf 2962 Meter Höhe
EISENHARZ (sz) - 2500 Meter sind für Josefine Hüttle nicht genug gewesen. Für die 90-jährige Bewohnerin des Hauses Catharina in Eisenharz durfte es nach ihrer Ballonfahrt im August vergangenen Jahres (die SZ berichtete) noch höher hinauf gehen. Nämlich auf 2962 Meter und damit auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze, wie man einer Pressemitteilung entnehmen kann. Ein Wunsch, den sie direkt nach ihrer Ballonfahrt geäußert hatte.
Tamara Häckler und Sonja Zapf, beide im dritten Lehrjahr zur examinierten Pflegefachkraft, haben im Rahmen ihrer Ethik-Facharbeit die Erfüllung dieses Bewohnerwunsches umgesetzt. „Wir beide kennen Frau Hüttle seit dem ersten Tag unserer Ausbildung. Als sie uns ihren Herzenswunsch verraten hat, wurde der schnell auch zu unserer Herzensangelegenheit“, wird Häckler, die gemeinsam mit ihrer Azubi-Kollegin den Tag selbstständig geplant hat, zitiert. „Von der Organisation des Dienstautos über die Abklärung des Rollatortransports mit der Bahn bis hin zur ärztlichen Genehmigung haben wir im Vorfeld alles abgesprochen“, so Zapf.
Begleitet von einer examinierten Kollegin, ging es für das Trio an einem sonnigen Wintertag in Richtung GarmischPartenkirchen. „Es hat einfach alles genau so geklappt, wie wir es uns vorgestellt hatten und
Frau Hüttle hatte richtig viel Spaß. Oben angekommen, wollte sie mit uns gleich eine Schneeballschlacht starten und hat erst mal den Schnee vom Boden zusammen genommen“, so Häckler laut Mitteilung. Aber auch ruhigere Töne fanden bei dem Ausflug, wie beim Mittagessen auf dem Gipfel, Platz. „Ich freue mich, dass das noch geklappt hat. Mein Mann und ich waren früher viel in den Bergen, da habe ich auch die Zugspitze gesehen. Ich habe ihn dann gefragt, wann wir da mal hinfahren und er hat immer gesagt, dass wir das machen, wenn er in Pension ist. Bevor wir dazu Gelegenheit hatten, ist er verstorben“, erzählt die Seniorin, die dieses schöne Erlebnis gerne mit ihrem Mann geteilt hätte, so der Pressetext.