Öko- und Kohlestrom 2018 erstmals gleichauf
BERLIN (dpa) - Die erneuerbaren Energien haben im vergangenen Jahr Experten zufolge in Deutschland erstmals so viel Strom geliefert wie Braun- und Steinkohle. Der Anteil von Wind, Sonne und weiteren Ökostromquellen an der Gesamtproduktion lag 2018 laut der Denkfabrik Agora Energiewende bei 35,2 Prozent – die Kohle kam auf den gleichen Wert. Der Ökoanteil am Stromverbrauch stieg demnach sogar auf 38,2 Prozent. Er liegt etwas höher als bei der Produktion, weil Deutschland auch im vorigen Jahr wieder Strom exportiert hat. Grund für die Entwicklung ist den Daten zufolge nicht nur ein Anstieg der Ökostrommenge, sondern auch ein deutlicher Rückgang bei der Stromproduktion aus Steinkohle. Die Abnahme der Braunkohle-Verstromung nennen die Experten dagegen nur „marginal“.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schaltet sich stärker in die Verhandlungen über den Kohleausstieg ein. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“berichtet, berief sie ein Spitzentreffen am 15. Januar im Kanzleramt ein. Eingeladen seien die vier Ministerpräsidenten, in deren Ländern Braunkohle gefördert wird, die zuständigen Bundesminister und die vier Vorsitzenden der Strukturwandelkommission. Themen sollen einem Schreiben zufolge „der Stand der Beratungen sowie der weitere Prozess“sein. Die von der Regierung eingesetzte Kommission soll einen Plan für den Kohleausstieg vorbereiten und gleichzeitig Zukunftsperspektiven für die betroffenen Reviere schaffen sowie den Wegfall von Arbeitsplätzen in der Industrie abfedern.