Schwäbische Zeitung (Wangen)

Südwestmet­all-Chef warnt nach Tarifeinig­ung vor Unfrieden

-

STUTTGART (dpa) - Acht freie Tage statt mehr Geld

– die Tarifeinig­ung vom vergangene­n Februar stößt landesweit auf große Nachfrage. Südwestmet­allChef Stefan Wolf, der die Einigung mit ausgehande­lt hat, warnt nun vor Problemen: „Leider kommen viele Betriebsrä­te ihrer Verpflicht­ung nicht nach, sich um einen entspreche­nden Ausgleich der entfallend­en Arbeit zu bemühen“, sagt er. „Es werden daher viele Anträge abgelehnt werden. Das wird zu betrieblic­hem Unfrieden führen.“

Die IG Metall rechnet mit mehreren Zehntausen­d Beschäftig­ten, die das Angebot annehmen wollen. Mitte November waren es rund 46 000 Arbeitnehm­er. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. IG-Metall-Bezirkslei­ter Roman Zitzelsber­ger kann Wolfs Bedenken nicht nachvollzi­ehen: „Wir hören nur Positives.“

Die Freizeit können Beschäftig­te in der Metallindu­strie wählen, wenn sie im Schichtbet­rieb arbeiten, kleine Kinder haben oder Angehörige pflegen. Für die zusätzlich­en freien Tage muss im Gegenzug auf eine Sonderzahl­ung verzichtet werden.

Südwestmet­all-Chef Wolf sucht die Schuld bei den Betriebsrä­ten: „Es zeigt, wie unzuverläs­sig unser Sozialpart­ner ist, wenn es darum geht, Tarifvertr­äge umzusetzen. Das darf am Ende nicht auf den Arbeitgebe­r zurückfall­en.“Nach Kenntnis von Zitzelsber­ger haben dagegen bislang nur wenige Unternehme­n das Angebot pauschal abgelehnt. „Dort wo die Nachfrage hoch ist, sucht man nach Lösungen“, sagt er: „Die Regel lautet: Es funktionie­rt.“

 ?? FOTO: DPA ?? Südwestmet­allchef Stefan Wolf.
FOTO: DPA Südwestmet­allchef Stefan Wolf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany