Ein Butler für die Jacke
Rolf Schiller vom Erfinderclub stellt eine seiner Erfindungen in einer Sat1-Sendung vor
KISSLEGG - Beim Wandern, Langlaufen oder Radfahren kommt plötzlich doch die Sonne raus. Der Einkaufsbummel führt in klimatisierte Geschäfte. Es wird warm. Zu warm mit Jacke, Weste und Co. Wohin also mit den kurzfristig überflüssigen Kleidungsstücken? Umbinden? In die Handtasche stopfen oder über den Arm hängen? Rolf Schiller, Vorsitzender des Erfinderclubs AllgäuOberschwaben, hat eine ganz andere Lösung für dieses alltägliche Problem gefunden: den Jackenbutler, eine Vorrichtung aus Klipsen und Hosenträgern, die wie ein Rucksack umgehängt werden kann. Mit dieser Erfindung ist Schiller in der ersten Folge der Sat1-Sendung „Wie genial ist das denn?“am Montagabend, 7. Januar, um 19 Uhr dabei.
Zusammen mit zwei anderen Erfindern aus ganz Deutschland präsentiert Rolf Schiller dann seine Idee. Mehrere Folgen wird die erste Staffel der neuen Sendung haben, immer ein Erfinder pro Sendung kommt in ein Wochenfinale und gewinnt eine Prämie.
Seit sechs Jahren hat Rolf Schiller seinen Jackenbutler schon in Gebrauch. Er und seine Frau Rita nutzen die Halterung im Alltag, bei Spaziergängen, beim Sport, beim Einkaufen. Der Butler ist für sie eine bequeme und einfache Lösung für ein alltägliches Problem: Jacke umhängen, wenn sie zu warm wird oder im Weg ist. Die Halterung könne stets an der Jacke gelassen werden, erklärt Schiller, sie störe beim Tragen nicht.
Schiller arbeitete jahrelang für die IHK als Innovationsberater und machte sich in den 1990er Jahren selbstständig, um einen speziellen Müllwagen zu entwickeln. Dieser habe in der Branche aus Kostengründen allerdings keinen Anklang gefunden, erzählt er. Darum habe bei der Erfindung des Jackenbutlers etwas gesucht, das jeder brauchen kann, das wenig Investitionskosten erfordert und das alltagstauglich ist. 15 Minuten nur habe die Entwicklung dieser Idee gedauert, erinnert sich Schiller: „Erfinden ist eigentlich furchtbar einfach. Man muss sich überlegen: Wo gibt es ein Problem? Und dafür dann eine Lösung suchen.“
Rückschläge für Erfinder
Seit 15 Jahre ist Rolf Schiller auch schon Vorsitzender des Erfinderclubs Allgäu-Oberschwaben. Mit seiner Erfahrung aus Berufsleben und eigenem Erfindertum berät er seine Club-Kollegen einmal im Monat bei regelmäßigen Treffen in Kißlegg. Oft gehe es um Patente und die Frage wie man seine Idee bekannt machen kann. Das sei nämlich eine große Schwierigkeit für Erfinder, erklärt Schiller: „Niemand sucht nach etwas, das er noch gar nicht kennt.“Darum habe er sich nach dem Tipp eines Ulmer Erfinder-Kollegens auch dazu entschlossen, sich bei der Sat1-Sendung zu melden. Als „Versuchs-Kaninchen“sozusagen, erzählt er. Um Erfahrung zu sammeln und um zu schauen, ob das ein geeigneter Kanal für Erfinder sein könnte, ihre Ideen zu präsentieren. „Ich bin gespannt auf die Resonanz nach der Sendung“, sagt Schiller. Momentan habe er etwa 200 Jackenbutler auf Lager.
Doch nach der Erfindung ist für Rolf Schiller stets vor der Erfindung: Vier Seiten voller Ideen hat er zu Hause. Das Erfindertum sei allerdings nicht einfach. Bürokratie und fehlendes Geld verhinderten oft, dass aus Ideen Realität wird. Das habe er auch bei der Entwicklung einer Infusionsflasche gemerkt, die Luft durch ein Röhrchen führt und weniger Keime durchlassen soll als die bisher genutzen Filter. Doch bisher habe die Branche kein Interesse an dieser Idee gezeigt, erzählt Schiller. Das entmutigt den Allgäuer aber nicht. Die nächste Idee ist schon in der Mache. Nach dem Jacken-, kommt der Gartenbutler. Eine Hilfe für alle, die mit einem Rechen oder Spaten im Garten arbeiten und diesen nicht immer mühsam ablegen und wieder aufnehmen wollen. Man kann also gespannt sein, welche Ideen aus dem Allgäu sich demnächst in unserem Alltag wiederfinden.
Weitere Informationen zur Erfindung finden Sie unter www.jackenbutler.de Wie der Jackenbutler funktioniert, sehen Sie in einem VIDEO unter