„ChorKontraste“beschließt sein Jubiläumsjahr
Auftritt in Siggen stand unter dem Motto „Takte, Töne, Temperamente“
SIGGEN - 20 Jahre schon existiert der „ChorKontraste“aus Eglofs schon. Sein Jubiläumsjahr stand unter dem Motto „Takte, Töne, Temperamente“und endete am Freitagabend mit einem Auftritt in der Pfarrkirche St. Sebastian in Siggen. Das weihnachtliche Chorkonzert mit dem Titel „O nata lux“hatte der Chor bereits am 29. Dezember in Wangen in der evangelischen Stadtkirche aufgeführt.
Chorleiterin Gisela Scharnagl hatte ein stilistisch abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm zusammengestellt, bei dem „ChorKontraste“einen ausgewogenen Gesamtklang und eine gute Balance der Stimmen zeigte. Dieses gute Gesamtbild wurde verstärkt und abgerundet durch harmonische Sicherheit, Textverständlichkeit und eine sichere Intonation, die das Konzert über nicht nachließ.
Mit viel Ausdruck gesungen
So blieb Raum für gestalterische und dynamische Durchdringung. Modern komponiert oder in die Moderne übersetzt waren etwa das namensgebende „O nata lux“von Morten Lauridsen, eine hübsche Version von „Leise rieselt der Schnee“oder des steirischen Volksliedes „O Jubel, o Freud“. Nicht weniger eindrucksvoll, aber dem klassischen Chorgesang verpflichtet waren „Dixit Matia da Angelum“von Leo Haßler, „Hebe deine Augen“von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder „Unser lieben Frauen Traum“von Max Reger – alles schön gestaltet, dynamisch differenziert und mit viel Ausdruck gesungen.
In der englischen Chortradition standen dagegen „In the bleak Midwinter“von Gustav Holst oder „Away in a manger“von Wiliam J. Kirkpatrick, zärtlich gestaltet und sacht gesungen und mit einem volkstümlichen Anstrich versehen. Gospel und Jazz durften nicht fehlen und so erklangen etwa „Shepards Run“oder „Down in Bethlehem“prägnant, rhythmisch präzise und mit ansteckender Fröhlichkeit. Afrikanisches Flair vermittelte der Choral „Uyingcwele Baba“, festlich und beschwingt zugleich.
„The Great Classics Hallelujah“, gesetzt von Lorenz Maierhofer, vermengte Stile und Epochen. Bachs 3. Brandenburgisches Konzert, Beethovens 9. Sinfonie, Mozarts „Kleine Nachtmusik“, Smetanas „Moldau“und Theman aus Dvoraks Sinfonie „Aus der neuen Welt“flossen zu einem Ganzen zusammen, als würden sie zusammengehören.
Fülliger, mit Bedacht zusammengefügter und ruhig fließender Chorklang, innig und silbrig, aber auch zupackend und tänzerisch, wenn es angebracht war, trotzte dem ungemütlichen Schneetreiben und dem kalten Wind draußen und strahlte Wärme und Herzlichkeit aus – das Ganze fest gegründet in 20 Jahre Arbeit und stetige Entwicklung.