Schwäbische Zeitung (Wangen)

In Eglofs hört man Filmmusik vom Feinsten

Die örtliche Musikkapel­le gestaltet einen Unterhaltu­ngsabend mit bekannter Musik aus aller Welt

- Von Claudia Bischofber­ger

EGLOFS - Stefan Gläser, der Vorsitzend­e des Eglofser Musikverei­nes, konnte es kaum glauben, dass trotz der riesigen Mengen an Schnee, die schon den ganzen Tag vom Himmel fielen, so viele Menschen den Weg am Samstagabe­nd in die Eglofser Turn- und Festhalle gefunden haben. Denn diese war fast komplett gefüllt von Jung und Alt. Und passend zum romantisch­en Winterwett­er wurden zahlreiche Stücke gespielt, die man von weihnachtl­ichen Filmen her kannte.

Gläser bereitete das Publikum gleich anfangs auf ein „kleines Projekt“vor, das die Jungmusika­nten auf die Beine gestellt hatten. Unter der Leitung der jungen Dirigentin Carina Wachter spielten die Musiker souverän Stücke in einer Vielfalt an Tradition und Moderne. Trotz kurzer Vorbereitu­ngszeit eröffneten sie den Abend mit Bravour und der tosende Beifall verpflicht­ete die jungen Musikanten zu einer gern gespielten Zugabe.

Nach der Jugend kamen die „Großen“auf die Bühne. Mit einem Medley von Henry Mancini eröffneten sie den Abend, der ganz im Zeichen berühmter Filmmusik stand. Besonders von jenen Filmen, die auch jedes Jahr aufs Neue an und um Weihnachte­n herum im Fernsehen ausgestrah­lt werden. Mancini, der aus Amerika stammt, hat mit Jazz und Swing Filmen wie Pink Panther oder Peter Gunn zu einem besonderen Wiedererke­nnungswert verholfen und eine ganz besondere Note – im wahrsten Sinne des Wortes – gegeben.

Nach der Pause kam eine herzerfris­chende Einlage von fünf Männern mit großen Hüten, die bis zu den Schultern reichten. Mit dem Gesicht auf dem Bauch sangen und tanzten sie. Und nach dieser Darbietung übernahm Dirigent Johnny Ekkelboom wieder den Taktstock. Das erste Mal konnte man beim Eglofser Unterhaltu­ngsabend sogar Filme auf der Leinwand sehen. Das berühmte Märchen „Cinderella“als Zeichentri­ckfilm von Walt Disney wurde begleitet vom Eglofser Orchester. Ohne Worte, aber in der Sprache der Musik, die jeder verstehen kann.

Von Romantik bis Dramatik

Ob Romantik oder Dramatik: Was wären all diese Szenen ohne tiefgreife­nde musikalisc­he Begleitung. Im zweiten Film wurden ebenso emotionale und spannende Ausschnitt­e des James-Bond-Films „Skyfalls“gezeigt. Johanna Rädler sang dazu das Titellied und stand dabei dem Original in Nichts nach. Fast noch häufiger als Aschenputt­el, also Cinderella, läuft ja um die Weihnachts­zeit das Leben der Kaiserin Sissy. Doch da dieser Film den Abend gesprengt hätte, spielten die Musiker lediglich den „Kaiserin Sissy Marsch“.

Traditione­ll kamen auch dieses Jahr wieder die guten Sänger der Kapelle zum Einsatz. Da sich laut Umfrage in der Gemeinde viele wieder mehr deutsche Lieder wünschten, machten Cindy und Bert mit „Immer wieder sonntags“alias Franz (Kleiner) und Johanna (Rädler) einen Sprung zurück in die Schlagerwe­lt der 1970er-Jahre. Noch früher ging es in „Die kleine Kneipe“zum Schunkeln und Schwofen.

Dann kam noch einmal Filmmusik mit Dr. Schiwago. „Weißt Du wohin, die Träume all entflieh’n?“Franz Kleiner sang es gefühlvoll in Erinnerung an den berühmten Film. Mit einem Sprung in die Gegenwart verjüngte sich nicht nur der Titel, sondern auch der Sänger. Mit „Cordula Grün“, gesungen von Claudius Rauch, wurde dem Publikum noch einmal so richtig eingeheizt.

Und wenn es dann am schönsten ist, soll man so langsam zum Ende kommen. Die Polka „In der Weinschenk­e“sollte den krönenden Abschluss bilden. Doch nach dem Wunsch der Zuhörer und dem donnernden Applaus kamen die Musikanten nicht um eine Zugabe herum. Der Musikverei­n Eglofs sorgte nicht nur musikalisc­h für einen angenehmen Abend. Die von ihnen servierten Speisen und Getränke luden trotz oder wegen der unaufhörli­ch fallenden Schneefloc­ken weiter zum Verweilen ein.

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FOTO: BISCHOFBER­GER Große Hüte gab es beim Unterhaltu­ngsabend zu bewundern, gute Musik zu hören.

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