Schwäbische Zeitung (Wangen)

Towerstars bauen Tabellenfü­hrung wieder aus

Ravensburg müht sich in der DEL2 zum 5:3-Heimsieg gegen die Heilbronne­r Falken

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben nach 35 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga 2 wieder drei Punkte Vorsprung vor den Löwen Frankfurt. Die Hessen verloren ihr Derby zu Hause gegen Bad Nauheim nach Verlängeru­ng, die Towerstars setzten sich in der CHG-Arena gegen die Heilbronne­r Falken mit 5:3 durch. Verteidige­r Sören Sturm traf beim Heimsieg zweifach.

Die 3:6-Niederlage in Bad Nauheim am Freitag wirkte für die Ravensburg Towerstars am Sonntag nach. Goalie Jonas Langmann, der von Radek Krestan den Schläger ans Auge bekommen hatte, fehlte gegen Heilbronn. „Er hat eine Platzwunde über dem Auge erlitten“, sagte Trainer Jiri Ehrenberge­r. „Eigentlich sollte es nicht passieren, dass ein Schläger durchs Gitter durchkommt.“Michael Boehm stand im Tor, Jonas Waldherr saß als Back-up auf der Bank.

Zwei gute Nachrichte­n gab es allerdings auch. Der zuletzt schmerzlic­h vermisste Kilian Keller war zurück auf dem Eis – Ehrenberge­r hatte also wieder sechs Verteidige­r zur Verfügung. Und auch Topscorer Andreas Driendl feierte zur Freude der

Ravensburg Towerstars – Heilbronne­r Falken 5:3 (0:0, 3:1, 2:2)

Tore: 0:1 (27:58) Justin Kirsch (Ross, Kurz), 1:1 (31:43) Daniel Pfaffengut (Keller, Hinse), 2:1 (34:40) Andreas Driendl (Pompei, Sturm), 3:1 (39:44) Sören Sturm (Driendl, Zucker), 3:2 (44:26 ÜZ) Justin Kirsch (Ross, Lavallée), 3:3 (51:19 UZ) Kyle Helms (Lavallée, Sharrow), 4:3 (56:20) Jakub Svoboda (Driendl), 5:3 (59:26 UZ empty net) Sören Sturm (Czarnik) Strafen: Ravensburg 10 Minuten, Heilbronn 16 Minuten + 10 (Damon, unsportlic­hes Verhalten)

Zuschauer: 2486 Fans sein Comeback nach zweiwöchig­er Verletzung­spause. Somit gab es vier volle Sturmreihe­n. Und gleich drei dicke Chancen. Nach wenigen Sekunden schoss Robbie Czarnik knapp vorbei, dann parierte Heilbronns Goalie Mirko Pantkowski gut gegen Jakub Svoboda. In der vierten Minute traf Czarnik nur den Pfosten. „Da hätten wir schon führen können“, meinte Ehrenberge­r.

Fast ein kurioses Eigentor

Doch auch die Heilbronne­r versuchten, schnell nach vorne zu spielen und kamen zu Chancen. Die beste hatte Greg Gibson nach einem Konter, doch Boehm parierte. Die Towerstars waren dreimal in Überzahl, darunter gut 40 Sekunden in doppelter Überzahl. Allerdings spielte es Ravensburg teils zu umständlic­h. Die beste Gelegenhei­t gab es in Unterzahl – und unter Mithilfe von Pantkowski. Der Goalie vertändelt­e hinter seinem Tor die Scheibe, fast wäre ihm gegen Daniel Schwamberg­er ein Eigentor unterlaufe­n.

Im zweiten Drittel waren wieder nur wenige Sekunden gespielt, als Svoboda abermals an Pantkowski scheiterte. In Überzahl machten die Falken kurz darauf mächtig Druck, Ravensburg kam nicht aus der eigenen Zone heraus. Doch wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassierte Heilbronn ebenfalls eine Strafe und machte sich die gute Chance selbst zunichte. In Führung gingen die Falken dennoch. In der 28. Minute fand Patrick Kurz den rechts freistehen­den Justin Kirsch, der zum 1:0 traf.

Die Towerstars wirkten kurz unsortiert, sie taumelten ein wenig. Heilbronn war wacher, spritziger, gefährlich­er. Doch die Towerstars schlugen schnell zurück. Am Ende einer klasse Puckstafet­te fand Keller Daniel Pfaffengut und der Stürmer glich aus kurzer Distanz aus. Das gab den Towerstars einen richtigen Schub – genauso wie die bärenstark­e Parade von Boehm gegen Gibson. Ravensburg schnürte nun die Falken in deren Drittel ein. In der 35. Minute machte Rückkehrer Driendl das 2:1. Und 15 Sekunden vor der zweiten Pause erhöhte Sturm mit einem satten Schuss von rechts auf 3:1.

Sturm sorgt für Entscheidu­ng

Das war nach dem Gegentor eine starke Reaktion des Spitzenrei­ters. Nach einer umstritten­en Strafzeit gegen Max Kolb – die Schiedsric­hter unterbrach­en die Begegnung zunächst nicht, obwohl Gibson am Boden lag – kamen die Falken durch Kirsch in Überzahl aber auf 2:3 heran. Jetzt waren die Falken wieder die deutlich aktivere Mannschaft. Boehm verhindert­e mit einer starken Parade zunächst gegen Kirsch den Ausgleich, doch in Überzahl verloren die Towerstars viel zu leicht die Scheibe. Kyle Helms konterte und traf zum 3:3. Dieses Gegentor hatte sich Ravensburg selbst eingebrock­t.

Die Towerstars zogen sich aber wieder heraus. Mit absolutem Willen drückte Svoboda die Scheibe in der 57. Minute zum 4:3 über die Linie. „Davon haben wir uns nicht mehr erholt“, sagte Falken-Trainer Alexander Mellitze. Als Heilbronn alles auf eine Karte setzte, traf Sturm ins leere Tor zum 5:3. „Wir sind zweimal zurückgeko­mmen“, lobte Ehrenberge­r.

 ?? FOTO: FLORIAN WOLF ?? Schwer getan haben sich die Ravensburg Towerstars (Daniel Schwamberg­er und Tim Brunnhuber) gegen die Heilbronne­r Falken um Goalie Mirko Pantkowski und Brock Maschmeyer.
FOTO: FLORIAN WOLF Schwer getan haben sich die Ravensburg Towerstars (Daniel Schwamberg­er und Tim Brunnhuber) gegen die Heilbronne­r Falken um Goalie Mirko Pantkowski und Brock Maschmeyer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany