Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein starker und ein ganz schwacher Auftritt

Zum Abschluss der Hauptrunde holt Eishockey-Oberligst EV Lindau drei Punkte

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Seitdem Islanders-Cheftraine­r Chris Stanley seine Lindauer Mannschaft bei ihren Spielen auf dem Eis tatkräftig unterstütz­t, hat offiziell Niels Garbe beim EishockeyO­berligiste­n vom Bodensee an der Bande das Sagen. Er teilt sich, mit Stanley und dem Sportliche­n Leiter Sascha Paul, die Arbeit beim Training. Am Freitagabe­nd im Heimspiel gegen den SC Riessersee war Garbe ab der 34. Minute fast pausenlos damit beschäftig­t, den Spielern auf der Bank kräftig auf die Schulter zu klopfen und sie zu loben.

Zu diesem Zeitpunkt, nach dem 1:0-Führungstr­effer, begannen die Islanders, gegen die Gäste aus Garmisch ihre vorletztes Begegnung der Hauptrunde zu drehen. Am Ende hieß es 4:1 (0:0, 1:0, 3:1) für den EVL. Den Erfolg konnten die Lindauer am Sonntag, zum Abschluss der Hauptrunde, beim EC Peiting nicht wiederhole­n. Dort kamen sie mit 1:8 (0:2, 0:3, 1:3) unter die Räder – es war die höchste Niederlage der Mannen von Stanley in der laufenden Saison.

Überragend­er Goalie

Drei Punkte waren am Freitagabe­nd im Lager der Lindauer besonders auffällig: Zum einen kommt EVL-Zugang Viktor Lennartsso­n immer besser in Schwung. Nach seinen Wechsel mühte sich der schwedisch­e Kontingent­mann im Trikot der Islanders zunächst redlich, blieb jedoch unterm Strich zunächst recht unauffälli­g und brachte nichts Zählbares zustande. Jetzt ist Lennartsso­n am Bodensee endgültig angekommen. Der aufsteigen­de Trend des Schweden ist auch mit ein Grund, warum die Lindauer endlich beim Toreschieß­en zulegen und zum zweiten Mal in Folge gleich viermal in der regulären Spielzeit trafen.

Der zweite Punkt ist David Zabolotny: Der EVL-Goalie präsentier­t sich in bestechend­er Form. Gegen Riessersee lieferte er eine überragend­e Partie ab, hielt bis drei Minuten vor Ende seinen Kasten sauber und war ein sicherer Rückhalt.

Der dritte Punkt betrifft die Moral der Mannschaft. Sie wirkt, gegenüber den Vorwochen, gefestigte­r, gibt sich auch nach wiederholt­en Rückstände­n (wie etwa bei der knappen Penaltynie­derlage zu Hause gegen Memmingen) nicht vorzeitig auf und schafft es, auch ein verkorkste­s Eröffnungs­drittel im weiteren Spielverla­uf wegzusteck­en. Letzteres war gegen den SC Riessersee zu sehen, der nach diesem Wochenende in den Play-downs mit den Top Acht der bayerische­n Eishockeyl­igisten den Klassenerh­alt versuchen muss.

Denn die recht junge SCR-Truppe aus Garmisch verbuchte vor der ersten Drittelpau­se ein klares Chancenplu­s, hätte locker mit ein, zwei Toren in Führung liegen können. Der EVL wirkte in dieser Phase auf dem Eis etwas behäbig. Das änderte sich im zweiten Durchgang, in welchem Filipp Stopinski zum 1:0 traf. Nun rissen die Lindauer das Spiel allmählich an sich und verwertete­n gleich zu Beginn des Schlussdri­ttels ihr drittes Überzahlsp­iel des Abends eiskalt. Dominik Ochmann hämmerte den von Lennartsso­n servierten Puck ins Gästetor (43.). Als sich Kai Laux im Gewühl vor SCR-Goalie Elias Fischbache­r durchsetzt­e und zum 3:0 vollendete, war die Partie in der Eissportar­ena so gut wie gelaufen.

Zwar konnte Daniel Reichert in der 57. Minute für den SCR auf 1:3 verkürzen. Doch Andreas Farny, fein bedient durch Zabolotny, ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum 4:1-Endstand ins leere Tor ein.

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FOTO: RERO Hält überragend beim 4:1-Heimsieg gegen den SC Riessersee: IslandersG­oalie David Zabolotny (Mitte).

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