Und ewig grüßt der Federer
Hopman Cup: Kerber/Zverev verlieren gegen Schweiz
PERTH (SID) - Es war Angelique Kerber und Alexander Zverev anzusehen, wie enttäuscht sie waren. Roger Federer und Belinda Bencic freuten sich dagegen wie kleine Kinder über ihren Sieg beim wohl letzten Hopman Cup, nicht zuletzt der entscheidende Punkt sei ja doch ein ziemlicher „Nervenkitzel“gewesen, ließ der bestens gelaunte Schweizer Maestro das jubelnde Publikum wissen. Kerber und Zverev konnte diese Begeisterung verständlicherweise nicht ganz teilen.
„Wir wollten wirklich gewinnen“, sagte ATP-Champion Zverev, während Wimbledonsiegerin Kerber traurig neben ihm stand. „Wir waren“, ergänzte er, „so nah dran.“In der Tat: Im Mixed, in dem es nach Zverevs klarem 4:6, 2:6 gegen Federer und Kerbers 6:4, 7:6 (6) gegen Bencic um den Turniersieg ging, stand es im Tiebreak des dritten Satzes 4:3 für Kerber und Zverev – zwei Matchbälle. Den zweiten schlug Zverev nach einem packenden Ballwechsel zum 0:4, 4:1, 3:4 (4:5) ins Netz.
Zwölf Monate zuvor hatten Kerber und Zverev das Finale der inoffiziellen Mixed-WM ebenfalls gegen Bencic und Federer ebenfalls mit 1:2 verloren, ihre Enttäuschung über die missglückte Revanche konnte sie deshalb zunächst kaum verhehlen. Freilich fand Zverev zur Siegerehrung seinen Humor wieder. „Gratulation an Euch, schon wieder“, sagte er – und erntete Lacher. Es folgte eine launige Ansprache, vor allem gemünzt auf den bisweilen überragenden Federer. „Wir als Spieler“, sagte Zverev augenzwinkernd, „haben eigentlich genug von Euch, aber was können wir machen?! Besonders Du, Roger, Du bist 30 und was .... ? Warum, warum...? Lass uns doch auch mal gewinnen, nur einmal den Hopman Cup“, sagte Zverev. Das Publikum applaudierte lautstark. Auch, als er sagte: „Es gibt wahrscheinlich nicht genug Drinks auf diesem Planeten, um das hier zu vergessen.“
Zverev betonte, Kerber und er würden gerne zurückkommen, doch Steffi Graf und Michael Stich (1993) sowie Anke Huber und Boris Becker (1995) werden wohl die einzigen deutschen Sieger bleiben. Das Turnier wird ab nächster Saison wohl mit dem neuen ATP-Cup konkurrieren müssen.