U-Haft für Besitzer von „Escape Room“nach tödlichem Feuer
KOSZALIN (dpa) - Nach der tödlichen Brandtragödie in einem „Escape Room“in Polen ist der Betreiber in Untersuchungshaft. Der Mann bleibe vorerst drei Monate in Arrest, sagte Staatsanwalt Ryszard Gasiorowski am Montag nach einer nichtöffentlichen Sitzung am Amtsgericht der nordpolnischen Stadt Koszalin. Der Escape-Room-Besitzer muss sich nach dem Tod von fünf 15-jährigen Mädchen unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Ihm drohen bis zu acht Jahre Haft.
Bei dem Brand waren am Freitag fünf in einem Raum eingeschlossene Mädchen ums Leben gekommen. Sie werden am Donnerstag beerdigt, wie Bürgermeister Piotr Jedlinski ankündigte. Die Jugendlichen hatten mit dem Abenteuerspiel einen Geburtstag feiern wollen. Bei dem Spiel versucht eine Gruppe, aus einem abgeschlossenen Raum zu entkommen. Sie muss dafür unter Zeitdruck bestimmte Aufgaben lösen.
Nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war in einem Vorraum Gas aus einem Behälter entwichen und hatte sich entzündet. Es wurden mehrere Gasheizgeräte sichergestellt. Polnische Behörden lassen seit Samstag die Brandschutzmaßnahmen in allen rund 1100 Escape-Räumen in Polen kontrollieren. Wegen Sicherheitsmängeln wurden bereits 26 Betriebe geschlossen.
Auch dem Escape-Room-Besitzer in Koszalin werfen Ermittler grobe Sicherheitsverstöße vor. Der 28-jährige Mann sei traumatisiert, berichteten polnische Medien. Er sprach den Familien der toten Mädchen sein Beileid aus, zu den Vorwürfen wollte er sich vor Gericht zunächst nicht äußern.