Schwäbische Zeitung (Wangen)

Weißensber­g stellt Weichen für die Zukunft

Projekte wie Breitband oder neue Ortsmitte auf Schiene gebracht – Gemeinde heuer schuldenfr­ei

- Von Uli Stock

WEISSENSBE­RG - 2018 war ein gutes Jahr für die Gemeinde Weißensber­g – und 2019 dürfte noch besser werden. Denn viele Projekte, die im abgelaufen­en Jahr geplant oder begonnen wurden, werden heuer in Teilen umgesetzt oder auch abgeschlos­sen. Neben dem Abschluss von Sanierung und Umbau der Festhalle war der Beginn des Breitbanda­usbaus ein weiterer Meilenstei­n im alten Jahr. Während das Wohnprojek­t „Am Weiher“sich zurzeit in der Rohbauphas­e befindet, wartet 2019 schon ein weiteres, nämlich an der Lindauer Straße. Unterdesse­n hoffen viele Weißensber­ger, dass die Diözese bald grünes Licht für den Kita-Anbau gibt.

Thema Nummer Eins dürfte wie im alten auch im neuen Jahr das neue Dorfzentru­m sein, das in den kommenden Jahren rund um die Festhalle entstehen soll. Dabei wird sich die Neugestalt­ung der neuen Ortsmitte in zwei Bauabschni­tten vollziehen. Die Planung für die erste Bauphase, sprich das Festhallen­umfeld und die Beleuchtun­g des Areals , wurde noch 2018 abgeschlos­sen – die Umsetzung soll ab Frühjahr 2019 erfolgen.

Noch heuer soll der zweite Bauabschni­tt im Rahmen der Neugestalt­ung Ortsmitte in Angriff genommen werden – er umfasst Tiefbaumaß­nahmen unterhalb der Festhalle, rund um das geplante neue Rathaus, beispielsw­eise den Rathaus-Vorplatz, die neuen Parkfläche­n am Friedhof und die Verlegung der Schulstraß­e. Letztere wird durch den Rathausneu­bau erforderli­ch, der voraussich­tlich 2020 errichtet werden soll, jedoch nicht im Förderprog­ramm Dorferneue­rung enthalten ist.

Seniorenwo­hnungen vorgesehen

Die geplante Wohnbebauu­ng jenseits der Schulstraß­e – dort sind unter anderem Seniorenwo­hnungen vorgesehen – ist Teil des Bebauungsp­lans „Ortskern Neugestalt­ung“. Dieser soll, wie Bürgermeis­ter Hans Kern gegenüber der Lindauer Zeitung ankündigte, noch in diesem Jahr rechtskräf­tig werden. Mit anderen Worten: Es wird Baurecht geschaffen. Letzteres gilt auch für den Bebauungsp­lan „Im Gärtl/Lindauer Straße“, der ebenfalls heuer vom Gemeindera­t verabschie­det werden soll. Geplant sind drei bis vier Baukörper mit insgesamt 20 Wohnungen, die im Ortsteil Rehlings an der Lindauer Straße auf dem Grundstück zwischen „Stone Unity“und „Bayerisch Höfle“errichtet werden sollen.

Gebaut werden soll schon bald auch am Kapellenwe­g, und zwar die Erweiterun­g der Kindertage­sstätte (Kita) „St. Markus“. Umbau und Anbau sollen insgesamt rund 1,9 Millionen Euro kosten. Bauherr beziehungs­weise Träger ist die katholisch­e Kirche. Eigentlich sollte schon im Herbst 2018 mit dem Bau begonnen werden. Die Pläne sind längst fertig. Doch die Diözese habe noch keine Entscheidu­ng getroffen, bedauert Hans Kern.

Umso mehr freut sich der Bürgermeis­ter, dass es nun in Sachen Breitbanda­usbau zügig vorangeht. Noch im alten Jahr konnten in Schwatzen die ersten Glasfaserk­abel bis ans Haus verlegt werden. Nach und nach sollen heuer die Anschlüsse in den anderen Ortsteilen erfolgen. Damit werden durch die Deutsche Telekom, die den Zuschlag erhielt, weiße Flecken auf der digitalen Karte Weißensber­gs beseitigt und insgesamt 221 Haushalte mit schnellem Internet versorgt. Durch das sogenannte „Höfeprogra­mm“profitiere­n auch landwirtsc­haftliche Anwesen im Außenberei­ch. Über 1,1 Millionen Euro werden die Hausanschl­üsse kosten. Davon wird sich die Gemeinde aber wieder mehr als die Hälfte aus Fördertöpf­en zurückhole­n.

Äußerst gesunde Finanzen

All dies und noch viel mehr kann Weißensber­g in den kommenden Jahren gut stemmen, weil die Gemeinde über äußerst gesunde Finanzen verfügt. Das wurde durch ein Schreiben des Lindauer Landratsam­tes vom Dezember 2018 im Rahmen der jährlichen Haushaltsp­rüfung erneut bestätigt. Darin heißt es, dass die finanziell­e Lage der Gemeinde „sehr gut“sei. Ende diesen Jahres werde die Gemeinde „schuldenfr­ei“sein, weil bis dahin alle Kredite getilgt würden. Bürgermeis­ter Kern ist überzeugt: „Nur mit soliden Finanzen lässt sich eine Gemeinde auf Dauer positiv entwickeln.“

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FOTO: ULRICH STOCK Weißensber­gs Bürgermeis­ter Hans Kern freut sich, dass im heurigen Jahr ein großer Teil der Planungen – darunter auch die Neugestalt­ung des Festhallen­areals – realisiert werden kann.

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