Schwäbische Zeitung (Wangen)

1074,5 Flugmeter bringen den Grand Slam

Die Zahlen der 67. Vierschanz­entournee – Kobayashi vorne, Kobayashi hinten

- Von Joachim Lindinger

Die 319 Wettkampfs­prünge sind gesprungen (der Norweger Halvor Egner Granerud wurde in Innsbruck disqualifi­ziert – deshalb die eigenwilli­ge Zahl), die 67. Vierschanz­entournee ist Geschichte. Was in Erinnerung bleiben wird von ihr? Die beeindruck­end dominante Vorstellun­g des Ryoyu Kobayashi, Markus Eisenbichl­ers Urschreie samt Freudenträ­nen, die Schneemass­en in Bischofsho­fen und, und, und ... Und jede Menge (be)merkenswer­ter Zahlen. Eine Auswahl:

weiteste Wettkampfs­prung

Der der Tournee 2018/19 war ihr 48.: Ryoyu Kobayashi landete in seinem Oberstdorf­er K.o.-Duell mit Mackenzie Boyd-Clowes nach 138,5 Metern. Noch weiter ging es in der Qualifikat­ion von Bischofsho­fen für Dawid Kubacki; erst nach 145 Metern hatte der Pole Schneekont­akt. Schanzenre­kord (bisher Andreas Wellinger; 144,5 Meter), Tourneebes­tmarke!

Die wert war ebenfalls Ryoyu Kobayashis erste Luftfahrt am Schattenbe­rg. 60 Zähler gab es für das Erreichen des Kalkulatio­nspunkts (in Oberstdorf 120 Meter), je 1,8 Punkte für jeden weiteren geflogenen Meter. Macht – bei 138,5 – 93,3 Zähler.

Die

meisten Weitenpunk­te höchste Punktzahl via Haltungsno­ten

adelte gleich zwei Sprünge aus Innsbruck. Ryoyu Kobayashis 136,5 Meter im K.o.-Durchgang waren den Sprungrich­tern ebenso 58,5 Zähler wert (viermal 19,5, einmal 19,0; beste und schlechtes­te Wertung werden gestrichen) wie die 130,5 Meter Stefan Krafts im Finale (fünfmal 19,5!). Als deutlich weniger elegant erachteten die Ästhetikwä­chter jenen Versuch, der den Österreich­er in Garmisch-Partenkirc­hen den zweiten Durchgang gekostet und ihm so die Tournee versaut hat: 44,0 – da blieb (zu) viel Luft nach oben. Auch der übrigens gelang/misslang keinem Unbekannte­n: Junshiro Kobayashi fand sich in Oberstdorf nach 101 Metern auf dem Boden der Tatsachen wieder. 50. wurde der große Bruder, Letzter. Der Familieneh­re nahm sich der Jüngere an. Und wie ...

Der der Tournee war Ryoyu Kobayashis erster in Oberstdorf; er bescherte dem 22-Jährigen aus Hachimanta­i 147,2 Punkte. Die Weite – 138,5 Meter – steuerte besagte 93,3 Zähler bei, 54,0 kamen über die Noten. Fast windstill war es (was Ryoyu Kobayashi weidlich nutzte); den minimalen

kürzeste Tourneespr­ung „wertvollst­e“Versuch

Aufwind (0,01 Meter/Sekunde) kompensier­ten 0,1 Punkte Abzug.

Sieger der 67. Vierschanz­entournee und Grand-Slam-Gewinner wurde Ryoyu Kobayashi mit letztlich – die Zahl schlechthi­n! – 1098,0 Punkten. Weshalb, das zeigen auch die folgenden Vergleiche der ersten drei (jeweils alle acht Wettkampfs­prünge addiert):

Gesprungen­e Meter:

Ryoyu Kobayashi 1074,5; Markus Eisenbichl­er 1056,0; Stephan Leyhe 1033,0.

Ryoyu Kobayashi 445,5 Punkte; Markus Eisenbichl­er 440,5; Stephan Leyhe 436,5.

(Addition der gutgeschri­ebenen/abgezogene­n Kompensati­onspunkte; größerer Wert heißt schlechter­e Bedingunge­n): Ryoyu Kobayashi 5,8; Markus Eisenbichl­er - 13.7; Stephan Leyhe 9,9.

Haltungsno­ten: Windeinflu­ss

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FOTO: IMAGO Zielanflug: Ryoyu Kobayashi in Bischofsho­fen.

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