Schwäbische Zeitung (Wangen)

Beteiligun­g zu Umfahrunge­n geplant

Kißlegger Rat wird über verschiede­ne Formen der Bürgerbete­iligung sprechen

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KISSLEGG (mag) - Die beiden Ortsentlas­tungs-Straßen im Süden und im Osten sollen kommen. Den Startschus­s für die jeweiligen Planungen sind in der vergangene­n Sitzung des Gemeindera­ts gegeben worden (die SZ berichtete). Josef Kunz (SPD) regte in dieser Dezember-Sitzung an, auch eine Bürgerbefr­agung zum Thema zu starten. Das bekräftigt­e unter anderem sein Kollege HansJürgen Schmidt (GOL): „So ein Votum könnte man gut bei den Vertretern in Stuttgart oder Berlin vorlegen.“Am Mittwoch, 9. Januar, sollen Formen der Bürgerbete­iligung im Gemeindera­t besprochen werden.

Im Dezember versprach die Gemeindeve­rwaltung zu prüfen, wie eine Bürgerbete­iligung zum Thema Ortsumfahr­ungen genau aussehen könnte. Die Verwaltung kündigt jetzt laut der Sitzungsvo­rlage an, einen Vorschlag zum Prozess vorzustell­en. Verschiede­ne Beteiligun­gsformen sind laut Unterlagen grundsätzl­ich möglich. So zum Beispiel zunächst formelle Formen, wie etwa die Unterricht­ung der Einwohner. Darunter fallen unter anderem Gemeindera­tssitzunge­n, Bekanntmac­hungen im Amtsblatt oder Bürgergesp­räche. Auch eine Einwohnerv­ersammlung oder ein Einwohnera­ntrag wären möglich. Der Antrag müsste von mindestens 200 Bürgern unterschri­eben werden.

Ebenfalls als Bürgerbete­iligung möglich wären laut Sitzungsvo­rlage Bürgerents­cheide und Bürgerbege­hren. Beim Bürgerents­cheid zum Beispiel müsste die Fragestell­ung so gewählt werden, dass man mit

„ja“oder „nein“antworten kann. Sowohl für Bürgerents­cheid und Begehren gibt es einen Ausschluss­katalog mit Fragen, heißt es in der Vorlage weiter. Eine direkte Entscheidu­ng durch Bürger ist zum Beispiel bei bereits angestoßen­en Bauleitpla­nverfahren nicht möglich.

Schon lange gibt es in Kißlegg die Überlegung, eine Ortsumfahr­ung im Osten der Gemeinde zu bauen. Auch die sogenannte Südspange soll als Umfahrung im Süden eine Entlastung der Ortsmitte bringen. Da das Land Baden-Württember­g selbst momentan keine Straßen plant, will die Gemeinde dies selbst in die Hand nehmen. 10 000 Autos fahren täglich die Herrenstra­ße im Ortskern von Kißlegg entlang. Darunter 1000 Laster. Viele kommen von der Autobahn oder fahren durch Kißlegg zur A96. Mit Tempo 30 hat die Gemeinde schon versucht, das Klappern der leeren Anhänger auf dieser Strecke zu verhindern. Doch der Verkehr soll langfristi­g raus.

Die sogenannte „Südentlast­ungsstraße“soll von der Lorettokap­pelle über die Kläranlage­nstraße bis zur Wangenerst­raße führen. Zwei Varianten werden hierzu geplant, eine mit und eine ohne Kreisverke­hr. Weitere Beteiligun­gsformen, die keinen formellen Anforderun­gen entspreche­n müssen, sind zum Beispiel eine Bürgerbefr­agung, ein Bürgerforu­m oder eine Unterschri­ftensammlu­ng.

Immenried-Ost wird Thema

Auch Arbeitskre­ise wären möglich. Diese gibt es oft, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. In Kißlegg seien jüngste Beispiele die Arbeitskre­ise „Umgehung“und „Mitte“. Neben der Bürgerbete­iligung steht auch die Immenried-Ost-Erweiterun­g auf der Tagesordnu­ng. Für ein geplantes Baugebiet mit sieben Plätze liegt ein Änderungse­ntwurf vor. Außerdem spricht der Gemeindera­t noch über den Umbau des Kißlegger Schulzentr­ums. Auch die Herstellun­g barrierefr­eier Zugänge am Außenberei­ch des Rathauses steht auf der Tagesordnu­ng.

Die öffentlich­e Sitzung des Gemeindera­ts beginnt am Mittwoch, 9. Januar, um 17 Uhr im Esthersaal des Neuen Schlosses. Bürger können gegen 19 Uhr Fragen stellen.

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