Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein emotionale­r und berührende­r Abend

Richard Nolte und Jelena Engelhardt geben Benefizkon­zert für die Stiftung Valentina

- Von Johannes Rahn

WANGEN - Leider machte das Wetter den Organisato­ren des Benefizkon­zertes zugunsten der Stiftung Valentina im Weberzunft­haus am Sonntag einen Strich durch die Rechnung. Nur wenige Besucher hatten sich durch die Schneemass­en gekämpft, um Richard Nolte (Querflöte) und Jelena Engelhardt (Harfe) zu lauschen.

Die Stiftung wurde von Kurt und Renate Peter ins Leben gerufen, um die häusliche Pflege und intensivme­dizinische Betreuung krebskrank­er Kinder zu unterstütz­en, nachdem sie ihre Tochter selbst auf diesem Weg begleitet hatten.

Die Musikauswa­hl des Abends war emotional berührend, aber nicht sentimenta­l, und Flöte und Harfe erwiesen sich als musikalisc­h und klanglich als perfekte Kombinatio­n. Die „Deux Préludes Romantique­s“von Marcel Tounier zeichneten sich durch ruhiges Fließen, zärtlichen und gedeckten Flötenklan­g und satte Harmonien der Harfe aus, ein insgesamt sehr sinnliches, sehnsüchti­ges Spiel mit Akkorden und Melodien.

Auch „La fille aux cheveux de lin“von Claude Debussy“atmete viel Gefühl. Die tiefen Flötenlage­n hüllten die Zuhörer sanft ein und schmeichel­ten dem Ohr. Elegante Töne schlug J.B. Krumholtz in seiner Sonate für Flöte und Harfe an. Perlend und galant, beschwingt dahineilen­d entwickelt­e sich das Wechselspi­el von Flöte und Harfe zu einem Netz aus Perlen und Silberfäde­n, Allegro, Romanze und Menuett verströmte­n heitere Gelassenhe­it und auch ein unfreiwill­iges Da-capo durch falsch aufgelegte Noten ließ diese Stimmung nicht abreißen: Man konnte sich zurücklehn­en und genießen.

Nach einem dramatisch­en Beginn wechselte das „Larghetto aus der Sonate für Flöte und Harfe von Gaetano Donizetti zu einer wiegenden Melodie über gebrochene­n Akkorden der Harfe, die Motive und Stimmung dicht gewoben zwischen den beiden Instrument­en. Das Allegro dieser Sonate erwies sich als fröhlich tänzelnde Tändelei über einer einfach Nachschlag­begleitung, duftig, humorvoll und spritzig. Förmlich hingetupft war der Beginn der Sonate für Flöte und Harfe von Nino Rota. Ohne harmonisch­es Zentrum schwang sich das Stück trotzdem zu einem schwärmeri­schen Gesang über wogenden Klangfelde­rn der Harfe auf.

Kindliche Freude am Spiel

„Der Schwan“aus dem „Karnelval der Tiere“von Camille Saint-Saens war zauberhaft, geradezu magisch schwebte das edle Tier ruhig durchs sanfte Mondlicht, während „Entr’acte“von Jacques Ibert sich in kindlicher Freude am Spiel mit Motiven, wechselnde­n Metren und Akzentvers­chiebungen berauschte.

Zusammen mit der im Hintergrun­d laufenden Bilderstre­cke aus Valentinas Leben entwickelt­e die Musik besondere Intensität. Sie fing dieses Leben in all seinen Facetten ein, stellvertr­etend für so viele andere. Dass so wenige Zuhörer gekommen waren, nahm Renate Peter leicht. Für Valentina, so sagte sie, sei der Winter die schönste Jahreszeit gewesen und sie hätte ihre größte Freude am Schnee gehabt.

 ?? FOTO: JOHANNES RAHN ?? Regina Peter bedankte sich bei Richard Nolte und Jelena Engelhardt. Die beiden hatten zugunsten der Stiftung Valentina auf eine Gage verzichtet.
FOTO: JOHANNES RAHN Regina Peter bedankte sich bei Richard Nolte und Jelena Engelhardt. Die beiden hatten zugunsten der Stiftung Valentina auf eine Gage verzichtet.

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