Kommt die Antonio-Huber-Schule ans Schulzentrum?
Lindenberger Einrichtung muss ihre Gebäude in zwei Jahren verlassen – Schulverband prüft Unterbringung
LINDENBERG - Was wird mit der Antonio-Huber-Schule? Diese Frage beschäftigt Eltern, Schüler und Kommunalpolitik gleichermaßen. Eine Möglichkeit, über die diskutiert wird, ist die Verlegung des sonderpädagogischen Förderzentrums an das Lindenberger Schulzentrum. Der Schulverband prüfe derzeit, ob das möglich ist, bestätigt Lindenbergs Bürgermeister Eric Ballerstedt. Er ist Vorsitzender des Schulverbandes. „Wir suchen eine Lösung, die auch pädagogisch sinnvoll ist“, sagt der Rathauschef.
Klar ist: Die Antonio-HuberSchule muss die jetzigen Gebäude in Lindenberg verlassen. Der aktuelle Mietvertrag mit der Stadt läuft nach 25 Jahren Ende 2020 aus. Er wird sicher nicht verlängert. Das ist seit vielen Monaten bekannt. Die Stadt benötigt die Gebäude selber. „Wir haben Raumbedarf“, sagt Eric Ballerstedt. Zum einen nimmt die Zahl der Kinder in Lindenberg zu. Zum anderen werde die Stadt an der Grundschule irgendwann in die Ganztages-Betreuung einsteigen. „Wir können die Schule aber nicht sinnvoll erweitern. Dafür fehlt der Platz“, erklärt Ballerstedt die Lage.
Deshalb will die Stadt die benachbarte Antonio-Huber-Schule nutzen. Dort könnte beispielsweise die städtische Musikschule unterkommen, die bisher Räume in der Grundschule nutzt. In jedem Fall ist der Stadt laut Ballerstedt daran gelegen, die Schule in Lindenberg zu halten. Sie hat hier von jeher ihren Sitz und ist nach einem der Lindenberger Ehrenbürger benannt.
Als neuen Standort hat die Stadt das Schulzentrum am Ortsausgang Richtung Scheidegg im Blick. Die dortige Mittelschule ist einst für gut 1000 Jugendliche gebaut worden, heute beherbergt sie ein Viertel davon. Auch wenn sich die Unterrichtsmethoden und Klassenstärken geändert hätten, gebe es an der Schule „Raumreserven“, sagt Ballerstedt. Der Schulverband, an dem neben Lindenberg auch die Gemeinden Scheidegg, Heimenkirch, Opfenbach und Grünenbach beteiligt sind, sieht das ähnlich. Er sei an einer „Zusammenarbeit interessiert“, bestätigt Scheideggs Bürgermeister Uli Pfanner. Eingebunden würden auch die Leiter der betroffenen Schulen.
Der Verband hat eine Studie in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten am Schulzentrum zu untersuchen. Geplant sind zeitnah Gespräche mit Landratsamt, Regierung und Schulen. „Erst geht es um die Frage, ob eine Unterbringung am Schulzentrum überhaupt möglich ist. Dann um die Frage, welche Kosten entstehen und wer sie trägt“, sagt Eric Ballerstedt zum Sachstand.
Ohne Landkreis geht es im Übrigen nicht. Er ist für die Antonio-Huber-Schule zuständig. Ihre Verlegung werde den Kreistag heuer beschäftigen, hatte Landrat Elmar Stegmann in seinem Ausblick auf 2019 erklärt. In der Vergangenheit hatte der Kreischef mehrfach angekündigt, die Frage eines Standorts ergebnisoffen untersuchen zu wollen. Sprich: Auch eine Verlegung der Antonio-Huber-Schule nach Lindau etwa an das geplante neue Berufsschulzentrum ist nach wie vor nicht ausgeschlossen. Im Übrigen ist der Landrat mit Lindenbergs Bürgermeister in einem Punkt einig: Der Kreis strebe nicht nur eine „nachhaltig finanzierbare“sondern auch pädagogisch sinnvolle Lösung an.