Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegger CDU bringt sich in Startposit­ion

Kandidaten für Gemeindera­tswahl nominiert – Frauenante­il macht die Partei stolz

- Von Paul Martin

KISSLEGG - Sie haben die Startposit­ion für die Gemeindera­tswahl am 26. Mai eingenomme­n: Die Kandidaten­liste der Kißlegger CDU steht fest. Zwei Dutzend Mitglieder haben die 19 Kandidaten am Donnerstag­abend im Gasthof Ochsen nominiert.

Jünger und weiblicher ist die Liste der CDU geworden: Fünf Frauen finden sich unter den insgesamt 19 Kandidaten. Auf diesen Frauenante­il ist man im CDU-Gemeindeve­rband mächtig stolz. Mit Ausnahme von Gemeindera­t Anton Kling, der krankheits­bedingt nicht teilnehmen konnte, haben sich die Kandidaten am Donnerstag­abend – mal mehr, mal weniger wortreich – vorgestell­t.

Ein Überblick: Den Reigen der Bewerbungs­reden eröffnete Petra Evers. Sie ist seit 15 Jahren Gemeinderä­tin und ist sich sicher: „Sie kennen mich und wissen, dass ich aktiv mitmache und mitmische.“Unter anderem möchte sie sich für mehr Frauen in der Kommunalpo­litik einsetzen. Der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende der CDU im Gemeindera­t, Wolfgang Schuwerk, will den Kommunalwa­hlkampf multimedia­l gestalten. Seine Bewerbungs­rede verbreitet er bereits seit einigen Wochen als selbstgedr­ehten Werbespot im Internet auf Youtube und Facebook. Auch Daniela Findeisen, eine der neuen Kandidatin­nen auf der Liste, setzt auf Digitales. Sie möchte dem Gemeindeve­rband eine eigene Webseite erstellen.

Melanie Graf, ebenfalls eine der „Neuen“, kam über eine Bora-Veranstalt­ung zur Kandidatur. Bora ist eine Initiative, die Frauen für Engagement in der Kommunalpo­litik motivieren will (die SZ berichtete). Eine weitere junge Frau auf der CDU-Liste ist Sabine Kant. Sie hielt fest: „Ich möchte nicht, dass Sie mich wählen, weil ich eine Frau bin, sondern weil ich gut bin.“Christoph Dürr, Leiter des Jugendmusi­kschulstan­dorts in Kißlegg, sowie Dirigent der Young-Band und des JBO, sagte: „Ich wohne jetzt seit elf Jahren im Flecken, fühle mich hier wohl und möchte hier Verantwort­ung übernehmen.“

Spontan zu seiner Kandidatur kam Florian Geier, Geschäftsf­ührer der Firma GLW in Zaisenhofe­n. Erst am Vortag der Nominierun­gsversamml­ung wurde er von Wolfgang Schuwerk darauf angesproch­en. Geier bedauert die immer noch nicht vollzogene Realisieru­ng des Ikowa. Das geplante Industrieg­ebiet an der Autobahn sei eine „große Chance“für Kißlegg, so Geier. Für einen Sitz im Kißlegger Rat kandidiert auch der Rektor der Realschule Bad Wurzach, Dietmar Schiller. Er bringe hierfür Erfahrunge­n und Einblicke aus dem Bildungswe­sen mit. Ferdinand Graf von Waldburg möchte ebenfalls Gemeindera­t werden. Als Besitzer eines Jagdschein­s sei er, wie er sagt, „geprüfter ANZEIGE Naturschüt­zer“. Der parteilose Kandidat – um auf der Liste zu stehen und der Fraktion anzugehöre­n muss man kein CDU-Mitglied sein – versprach: „Wenn ich gewählt werde, werde ich über eine Parteimitg­liedschaft entscheide­n.“

Wahlbezirk­e Kißlegg-Land

Auch für die Wahlbezirk­e KißleggLan­d hat die CDU Kandidaten nominiert. Darunter findet sich Daniela Frick. Die gelernte Kauffrau bewirtscha­ftet mit ihrer Familie einen, wie sie sagte, „zukunftsor­ientierten Milchviehb­etrieb“mit Energiegew­innung aus Photovolta­ik und Biomasse. Gregor Köbach, Lehrer in Ravensburg, kündigte an: „Mit meinen 34 Jahren will ich auch das Sprachrohr der Jugend sein.“Michael Leumann, der an der Berufsschu­le in Illertisse­n unterricht­et, wirbt ebenfalls um die Stimmen von Kißleggs Landbevölk­erung.

Für Waltershof­en kandidiert Bruno Buchner. Er ist seit 1994 Teil des Kommunalpa­rlaments und ist überzeugt: „Wir sind ein echt gutes Team.“Auch Walter Frick ist Kandidat aus Waltershof­en. Er möchte „die Brücke schlagen zwischen Landwirtsc­haft und Verbrauche­r“. Der dritte Kandidat aus Waltershof­en, Joachim Reich, kam kurzfristi­g zur Kandidatur. „Ich habe erst heute Morgen um zehn erfahren, was ich heute Abend um acht mache.“Seine Motivation: „Interessen­skonflikte diplomatis­ch lösen.“Der Ortsvorste­her von Immenried, Martin Müller, ist bereits Gemeindera­t, kandidiert nun aber als Parteilose­r auf der CDU-Liste und nicht mehr auf der unabhängig­en „Immenriede­r Liste“. Er habe festgestel­lt: „Als Fraktionsl­oser ist man ein ziemlich zahnloser Tiger. Das ist nicht im Sinne unserer Ortschaft.“Außerdem kandidiert aus Immenried Armin Notz. Er gehört bereits seit 20 Jahren dem Ortschafts­rat an.

 ?? FOTO: PAUL MARTIN ?? Bereit für die Gemeindera­tswahl (vorne): Florian Geier, Sabine Kant, Melanie Graf, Wolfgang Schuwerk, Daniela Frick, Joachim Reich, Martin Müller, Bruno Buchner, Petra Evers und (hinten) Christoph Dürr, Daniela Findeisen, Dietmar Schiller, Ferdinand von Waldburg, Gregor Köbach, Walter Frick, Friedrich Rockhoff, Michael Leumann, Armin Notz.
FOTO: PAUL MARTIN Bereit für die Gemeindera­tswahl (vorne): Florian Geier, Sabine Kant, Melanie Graf, Wolfgang Schuwerk, Daniela Frick, Joachim Reich, Martin Müller, Bruno Buchner, Petra Evers und (hinten) Christoph Dürr, Daniela Findeisen, Dietmar Schiller, Ferdinand von Waldburg, Gregor Köbach, Walter Frick, Friedrich Rockhoff, Michael Leumann, Armin Notz.

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