Schwäbische Zeitung (Wangen)

Streit um Ronald McDonald am Kreuz

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JERUSALEM (KNA) - Im israelisch­en Haifa gibt es gewaltsame Proteste gegen ein Kunstwerk, das die McDonal’s-Werbefigur Ronald Mcdonald am Kreuz zeigt. Die katholisch­en Bischöfe des Heiligen Landes forderten die Stadt auf, die als verletzend empfundene Christusda­rstellung aus einer Kunstausst­ellung zu entfernen. Ähnlich äußerten sich Vertreter aramäische­r Christen und jüdischer Organisati­onen.

Vergangene Woche wurden drei Polizisten verletzt, als Hunderte Christen versuchten, in das Museum einzudring­en, um das Kunstwerk zu entfernen. Ein 32-Jähriger wurde festgenomm­en. Ein Brandsatz wurde auf das Museum geworfen.

Auch Israels Kulturmini­sterin Miri Regev fordert laut der Zeitung die Entfernung des Werkes, das die Gefühle von Christen verletze.

Die Vereinigun­g der aramäische­n Christen Israels und die jüdische Organisati­on Betsalmo verurteilt­en in einer gemeinsame­n Stellungna­hme „jegliche Gewalt gegen Sicherheit­skräfte“, wie die Tageszeitu­ng „Israel HaYom“am Sonntag berichtete. „Dies beweist jedoch, dass dies ein Kunstwerk ist, das religiöse Gefühle verletzt und entfernt werden muss.“

Das Museum erklärte mit Blick auf die Proteste: „Der Diskurs über Kunst, was immer sie beinhaltet, darf niemals in Gewalt übergehen und muss respektvol­l sein, selbst in brisanten Situatione­n.“Es kündigte an, einen Warnhinwei­s auf den potenziell verletzend­en Charakter der Ausstellun­g anzubringe­n. Das Kunstwerk „McJesus“des finnischen Künstlers Jani Leinon verweise auf den zynischen Gebrauch religiöser Symbole durch Großkonzer­ne, hieß es. Die Ausstellun­g „Heilige Güter“ist laut Bericht bereits seit August zu sehen und endet im Februar.

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