Widerspruch von Dobrindt
„Anti-Abschiebe-Industrie“ist das Unwort des Jahres
DARMSTADT/TÜBINGEN (AFP/sz) Der von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (CSU) geprägte Begriff „Anti-Abschiebe-Industrie“ist das Unwort des Jahres 2018. In ihrer Begründung kritisiert die Jury des Sprachwettbewerbs am Dienstag in Darmstadt, dass der Begriff suggeriere, Asylberechtigte würden „produziert“. Somit habe sich der politische Diskurs sprachlich und sachlich nach rechts verschoben. Dobrindt wehrte sich am Dienstag: Der Ausdruck sei eine Beschreibung des Sachverhalts gewesen; eine Debatte brauche zugespitzte Begriffe.
Kritisiert wurden auch die Begriffe „Ankerzentrum“und „Menschenrechtsfundamentalismus“, den Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) verwendet hatte. Palmer ärgerte sich über die Jury. Sie heize den Konflikt über Sprache weiter an, indem sie drei Begriffe aus der Flüchtlingsdebatte als Unwörter ausweise.
NAIROBI (AFP) - Bei dem von der islamistischen Shebab-Miliz reklamierten Angriff in Kenias Hauptstadt Nairobi sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Ein AFPFotograf sah am Dienstag auf der Terrasse eines Restaurants in dem Hotel- und Bürokomplex fünf Leichen. Unweit von der Terrasse habe eine weitere Leiche gelegen, vermutlich die eines Selbstmordattentäters. In dem Gebäudekomplex im gehobenen Stadtviertel Westlands war es am Nachmittag zu einer heftigen Explosion gekommen, gefolgt von einem mehrere Stunden andauernden Schusswechsel. Ein hochrangiger Polizeivertreter, der als einer der ersten vor Ort war, sprach von 14 Toten. Laut Kenias Polizeichef Joseph Boinnet sei es ein „koordinierter“Angriff mit mindestens einem Selbstmordattentäter gewesen. Bei dem Angriff habe es auch Verletzte gegeben. „Wir sind dabei, die Zahlen zu bestätigen.“Die Situation in der Anlage, die ein Hotel, Appartements, Restaurants sowie Geschäfte und Büros auch internationaler Unternehmen umfasst, blieb zunächst unübersichtlich. Die Polizei durchkämmte die Anlage nach weiteren Opfern.