Schwäbische Zeitung (Wangen)

Einstieg in gebührenfr­eien Kindergart­en

Aus der Haushaltsr­ede von Alwin Burth (SPD)

-

Ein Bekenntnis zu Pflichtauf­gaben bei Schulen und Kindergärt­en, Vorschläge für die Nutzung des Alten Spitals und Kritik an städtische­n Plänen zur Verlagerun­g des Wohnmobils­tellplatze­s und dem Bau der Brücke bei Bad Briel: Auf diesen Nenner lassen sich die SPD-Positionen zu den Investitio­nen bringen. Alwin Burth erklärte: „Beim Alten Spital sollten wir Leerstand vermeiden.“Deshalb bekannte er sich dort zum Einbau des Kindergart­ens, mahnte aber die Vermeidung von Verkehr an. Als Zwischenlö­sung für den Gebäudekom­plex hält er zudem die Unterbring­ung weiterer Flüchtling­e für möglich. Die Rolle der Bundes-SPD in Sachen Fördergeld­er betonte er in Sachen Realschuls­anierung ebenso wie für Projekte auf dem Erba-Areal.

Die Kritik an den Plänen zur Verlagerun­g des Wohnmobils­tellplatze­s auf die „Rote Erde“erneuerte Burth: „Bei den weiteren Planungen müssen wir aufpassen, dass uns die Kosten nicht davonlaufe­n wie beim Kunstrasen­platz an der Realschule.“Und die Brücke bei Bad Briel hinterfrag­te er wegen des „tatsächlic­hen Nutzens“. Als Schulweg von Deuchelrie­d sei der Tobel zudem ungeeignet.

Unter dem Stichwort „Leben“forderte Alwin Burth den Einstieg in den gebührenfr­eien Kindergart­en. Konkret schlug er ein für Eltern kostenfrei­es Kindergart­enoder KitaJahr vor. Möglich mache dies Geld aus Berlin, das nicht im allgemeine­n Haushalt „versickern“dürfe.

Der SPD-Fraktionsc­hef plädierte für einen rascheren Aus- und Umbau des öffentlich­en Nahverkehr­s als von der Stadt im Jahr 2021 geplant. Auch wegen der Pendlerstr­öme: „1000 Pendler zwischen Wangen und Ravensburg mit dem eigenen Pkw bedeuten täglich 100 Tonnen geschmolze­nes Gletschere­is“, rechnete er vor. Um unter anderem dies zu erreichen, sollten Einnahmen aus Parkgebühr­en sowie aus den „Blitzern“für den ÖPNV verwendet und die Busgebühre­n – analog zu jüngsten Ravensburg­er Plänen – gesenkt werden. Stattdesse­n könne man die Parkgebühr­en erhöhen. Burth forderte ferner unter anderem die Abschaffun­g öffentlich­er Parkplätze in der Innenstadt und eine Verbannung großer Busse aus der Altstadt. Dort soll zudem die Situation für gehandicap­te Fußgänger verbessert werden: Er schlug Streifen von bis zu 1,5 Meter Breite mit besser begehbarem Pflaster vor.

In Sachen „Wohnen“forderte Alwin Burth „durchdacht­es, verdichtet­es und auch mehrgescho­ssiges Bauen“. Priorität bei allen Projekten müsse der Bereich Erba/Auwiesen/ Südring haben. Generell brauche es in jedem neuen Quartier eine Quote für sozialen Wohnungsba­u sowie ein Leerstands­management. Dabei sollten Junge beim Kauf eines alten Hauses unterstütz­t werden.

Unter dem Titel „Arbeiten“fordert die SPD die Schaffung von Gewerbe auf dem ehemaligen NTWGelände. Kritisch sieht sie dort Wohnbebauu­ng. Angesichts jüngster Krankenkas­sen-Forderunge­n zu mehr Krankenhau­s-Zentralisi­erungen mahnte Alwin Burth zudem, auf den Standort Wangen zu achten und ihn gegebenenf­alls auszubauen.

Sehr kritisch sieht die SPD Teile der neuen Verwaltung­sstruktur und vor allem die künftige „Machtfülle des Oberbürger­meisters“. Burth: „Eine Kontrolle wie bisher ist nicht mehr gegeben.“Da kein Ressortlei­ter parlamenta­risch gewählt sei, fände die Kontrolle erst im Gemeindera­t statt. „Wir werden als Gemeinderä­te darauf ein sehr kritisches Auge haben“, kündigte er an. Sollte sich die neue Struktur beweisen, will die SPD die Hauptsatzu­ng geändert sehen. Positiv bewertet Burth hingegen die Zusammenfa­ssung der technische­n Ämter unter ein Dezernat.

 ?? FOTO: PIRMIN BURTH ?? Alwin Burth
FOTO: PIRMIN BURTH Alwin Burth

Newspapers in German

Newspapers from Germany