Frauenanteil in Aufsichtsräten großer deutscher Konzerne steigt auf 27 Prozent
BERLIN (AFP) - Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten großer deutscher Unternehmen ist einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge gestiegen. Bei den 200 umsatzstärksten Firmen stieg er im vergangenen
Jahr um mehr als zwei Prozentpunkte auf 27 Prozent, wie das DIW Berlin am Mittwoch erklärte.
In den 100 größten deutschen Unternehmen stieg der Frauenanteil dem neuen DIW Managerinnen-Barometer zufolge sogar um mehr als drei Prozentpunkte auf gut 28 Prozent. Die in Deutschland seit 2016 geltende Geschlechterquote für Aufsichtsräte zeige Wirkung. Allerdings täten viele Konzerne nicht mehr als notwendig.
Es gebe „erste Hinweise“darauf, dass die Firmen ihre Anstrengungen „deutlich zurückfahren“, sobald sie die 30-Prozent-Marke erreicht hätten, erklärten die Forscher.
Außerdem strahlte die Quote für Aufsichtsräte nach Angaben des DIW Berlin „zumindest kurzfristig“noch nicht auf die Vorstandsebene aus. Der Frauenanteil in diesen Gremien lag bei den an die Quote gebundenen Unternehmen am Ende des vergangenen Jahres bei 8,5 Prozent. Das war etwa ein halber Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Die 100 umsatzstärksten Firmen knackten 2018 die Zehn-ProzentMarke, die Entwicklung laufe aber „auf niedrigem Niveau im Schneckentempo“.